Prof. Priska Morger
Prof. Priska Morger
Professorin Mode-Design
Seit 2009 ist Prof. Priska Morger – «priskAMORger» – an der HGK Basel tätig, von 2011 bis 2022 als Künstlerische Leiterin am Institut Mode Design (heute Studiengang Mode-Design am ICDP), seit 2022 als Professorin für Mode-Design im Bachelor-Studiengang Mode-Design und im Masterstudio Fashion-Design.
priskAMORger zu ihrer künstlerischen Arbeit, Biografie und «Körpermethoden»:
DON’T BELT UP. UNSTRAP YOURSELF!
Meine holistische Arbeit ist die Erscheinung meiner gelebten Erfahrungen. Meine sanfte Zunge spricht: Mir gefällt es, ins Licht Beobachterlicht zu sehen, denn ich selbst bin Beobachterin. Das Gefühl der Ungleichheit in der heutigen Gesellschaft begann bereits in meiner Kindheit aufgrund meiner camouflierten Haut (Vitiligo). Ich spielte mit den Reaktionen der Personen, die mich im kleinen Schweizer Dorf anstarrten. Es war eine Art stiller Dialog mit einem lauten Blick – eine Aura, die für sich selbst spricht.
Seither bin ich auf einer «Soul Promenade», um einem eigenen, besonderen Ich, einer neuen ausdrucksvollen Perspektive, einem neuen Bewusstsein bezüglich Körper und Schönheit Ausdruck zu verschaffen, kurz; um die Ungleichheit zu kultivieren. In diesem Sinne initiierte ich im Jahr 2011 die Verbreitung der Methode LOOK THERAPY und war von 2011 bis 2022 als künstlerische Leitung tätig, als der Studiengang Mode-Design am ICDP noch Institut Mode-Design hiess, und ich prägte «DOING FASHION» als künstlerische Leiterin.
Die Überwindung der Gleichförmigkeit kann nur durch ein Erkennen der Ungleichheit unserer Körper kuriert werden und von den einzigartigen Erfahrungen von denjenigen angepackt werden, die Mode im erweiterten, holistischen Sinne verstehen.
Der Körper klopft and die Tür und ortet die Lederhautgürtel.
Gürtel 1, ein Leitmotiv: Schnallt alle eure Gürtel enger und wählt den, den euer Innerstes öffnet.
Gürtel 2, ein Problem: Die Einförmigkeit und die Massenproduktion des Modesystems sind dem Untergang geweiht.
Gürtel 3, ein Aufruf: Unterstützt ungleiche Diversität in unseren Körpern.
Gürtel 4, ein Wunsch: Kommt zusammen, um pulsierende, funkelnde und kreative emotionale Formate zu erschaffen.
Gürtel 5, Hoffnung: Ändert das System, um es unserer ungleichen Diversität in unseren Körpern anzupassen und kreative Spa-Zeit zu verbringen.
Psychohygiene versus Psychoterror.
Gürtel 6, ein Impuls: Keine Reisen mit voraufgezeichneten Körpern und Normierungen.
Aktiviere deinen Esprit und häute dich von Konventionen.
Gürtel 7, ein Ausblick: Trage dein Herz und deine Augen stolz auf der Zunge.
Gürtel 8, eine Aktion: *Don’t belt up. Unstrap yourself!*
Sei ein*e aesthetische Selbstsorger*in, nicht ein Modeopfer!
Die Herausforderung, beherrschte Einförmigkeit zu überwinden, lässt sich nur bewältigen, wenn wir die Diversität unserer Körper anerkennen und diese einzigartigen Erfahrungen derer, die Mode kreieren, zu Herze tragen.
Die Geschwindigkeit der Bilder, die vor unseren Augen flackern, lehrt uns, viel zu sehen, aber es nur oberflächlich zu erfassen. Es bleibt keine Zeit, anzuhalten, tiefer zu gehen und zu verstehen, was man wirklich sieht. Nur die Augen reisen. Der Verstand bleibt an Ort. Lernen, achtsam und bewusst zu sehen, heisst, lernen, das zu entziffern, was man ansieht. Es bedingt Reflexion und Adaption und erlaubt, mit klarem Blick wertungsfrei zu diskutieren.
Warum Körpermethoden?
Seit meiner Zeit an der HGK Basel FHNW bin ich meinem Bedürfnis gefolgt, mehr über die vielschichtige Einbettung des gesunden Körpers in seine unmittelbare, alltägliche Umwelt zu lernen. Der endliche Körper enthält das Unendliche, das weder Seele noch Geist ist: Die Entwicklung des Körpers selbst. Er enthält damit, was es anschliessend zu entfalten gilt. Der Körper ist unsere unmittelbare Realität, Wohnung unseres Geistes und unseres Selbst.
Er ist eine Einheit, die sich an der Schnittstelle zur Aussenwelt nur schwer verteidigen lässt. Der Körper kann auf seine Art und Weise sprechen, denken, träumen und emotionale Reaktionen auslösen. Der Körper spürt unablässig!1 Er spürt Kleiderhäute, Feinstoffliches, Gras, Steine, Metall, Hasenfutter sowie in der Körperarbeit verwendeten Materialien, wie zum Beispiel ein Holzei, einen Bambusstab oder ein Seidenfoulard. Folgende Fragen leiten mich bei meiner Auseinandersetzung mit dem theoretischen Wissen und den praktischen Techniken, die ich im Rahmen der Lehre erprobt habe: Wie sind wir über unseren Körper mit der Welt in Berührung? Welche Formen des Kontaktes lassen wir zu?
Wie wirkt sich Körperarbeit nach Gerda Alexander auf kreative Gestaltungsprozesse aus? Welchen Einfluss hat das eigene Körperverständnis auf das Verständnis von Mode Design? Wie lassen sich Körperarbeitstechniken nach Gerda Alexander zur Etablierung eines ganzheitlichen Designansatzes in die Lehre (Bachelor und Master) am Studiengang Mode-Design, Institut ICDP der HGK FHNW in Basel integrieren? Mein persönliches Ziel ist es, mit meinem neu erlernten Knowhow, Studierende anzuleiten und zu begleiten, ihren individuellen Körper jenseits konventioneller und tradierter Schönheitsnormen vertieft kennen- und schätzen zu lernen und dadurch letztlich schöpferische Mode-Experimente anzuregen und neue Entwurfsmethoden in die Curricula einzuführen. Den Rahmen für dieses, von mir als Form der ästhetischen Selbstsorge erachtetes Vorgehen bildet die «FUTURE ARENA». Hierbei handelt es sich um eine neu initiierte Plattform des Studiengang Mode-Design, die experimentellen, interdisziplinären und performativen Veranstaltungen im Kontext einer künstlerischen Praxis basierten Forschung Raum gibt und bei denen der Mensch als Ereignis im Zentrum steht.
1 Vgl. Husslein-Arco, Agnes; Munder, Heike; Trummer, Thomas D. (Hrsg.): Markus Schinwald. Zürich 2007.
- März 24: Artist in Residence, Vessel Studio Ibiza_BREAK OUT IN FASHION THROUGH EUTONY
- Jan 2024: Papiermühle Basel, Kooperation Museumsnacht Basel / Leitung *Performing Fashion*
- 2019-2023: Ausbildung / Weiterbildung Eutonie-Pädagogin und -Therapeutin
- Mai 2022: Einladung mit Bakri Bakhit in die SCHOOL Wien, Grüngasse 22, Projekt TOM*BOLA Ausstellung
- 2021: Kunstmuseum Basel: Eutonie-Videosequenz als Dialog mit der Ausstellung zu Sophie Taeuber-Arp, zudem Workshop-Format & Video-Kooperation als Kuratorin des Projekts: *Stimulans Loves You*
- 2011-2021: Kuration Doing Fashion-Graduation Shows 2011-2018 & Doing Fashion Graduation-Videos 2019 & 2020
- 2021: WILD THING, die Publikation und Ausstellung der Schweizer Modeszene
Video: Don’t belt up – unstrap yourself! - 2020: Alexandra Bachzetsis, CHASING A GHOST Performance Produktion Styling mit Eva Bühler
- Oktober 2019: Einladung ACfFR MAK Labor Museum Wien Vortrag Performance & Publikation 2022 SKIN HOST & HEAVELY VISITOR
- Oktober 2018: Einladung ACfFR an die Akademie der Bildenden Künste in Wien, Vortrag Performance Look Therapy
- Mai 2018: SEXYLAND Amsterdam
Performance Avant-Gardening mit Djana Covic - Mai 2017: Look Therapy - All Over Over All
Kuratieren, Performance & Kooperation Kunsthalle Basel mit den Studierenden von Doing Fashion, Djana Covic, Alex Murray Leslie & Papiro bei der Ausstellung von Maria Loboda - 2015: Design Preis Schweiz, Gewinnendenkommunikation No 0 - No 5 Edition_Doing Fashion Paper, 7 Publikationen umgesetzt als Künstlerische Leiterin
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Institute Contemporary Design Practices (ICDP)
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