Doing Fashion ist eine Kultur und Mode-Design ist eine kulturelle Praxis. Was genau Mode ist oder sein soll, ist gar nicht so einfach zu beantworten – und vielleicht es das, warum sie fasziniert, mit Lust besetzt ist. Mode ist ein globales und gesellschaftliches System, das ständig Paradoxien produziert, die wir nicht immer auflösen können. Mode konfrontiert Menschen mit den eigenen Widersprüchen. Mode ist in alle Bereiche eingebunden, die uns momentan stark beschäftigen: Gender, neue digitale Räume, Identität, Zukunft, Klima, Umwelt, Globalität, Regionalität und soziale Gerechtigkeit.
Ein starker Fokus auf den Körper, seine Wahrnehmung, Bewegung und auf körperbasierten Entwurfsmethoden sowie auf Körper-Wissen zeichnen den Studiengang neben einer starken Gewichtung von Performance und Performativität aus. Wir beschäftigen uns mit anderen Körpern, anderen Körpern der Mode inmitten von Debatten, die die Konfrontation von Mensch und Maschine neu gewichten. Was sind künstliche und technische Veränderungen des humanen Körpers, wie bewegt sich der Körper der Mode im Metaverse?
‹Doing Fashion Knowledges› (1. bis 6. Semester)
Die Lehrveranstaltungen fokussieren gestalterische, handwerkliche und technische Kompetenzen, Recherche- und Entwurfspraktiken: Studierende lernen Werkzeuge, Techniken, Theorien und Methoden kennen und üben sich in Fertigkeiten, die den Gestaltungsprozessen der Mode zugrunde liegen. Die Lehrinhalte sind spezifisch auf die jeweiligen Semester zugeschnitten. Die Studierenden des 3. Semesters begeben sich zudem auf eine mehrtägige Studienreise.
‹Doing Fashion Studio & Doing Fashion Purpose › (1. bis 4. Semester)
Ein semesterübergreifendes Wahlpflichtprogramm aus mehreren Vertiefungsrichtungen hebt die Unterteilung in einzelne Studienjahre auf und kreiert ein aktivierendes Miteinander entlang diverser Anknüpfungspunkte zu aktuellen Themen und gestalterischen Fragestellungen. Ebenso ermöglicht das Graduate Studio 1+2 (1. und 3. Semester) den Studierenden, in die Realisierung der Thesis-Projekte und in den öffentlichen Abschluss involviert zu sein. Ein wichtiger Bestandteil des Teilens von Wissen und Erfahrungen liegt im gegenseitigen Lernen und Verstehen.
‹Out of Classroom – Internship› (5. Semester)
Im Praxissemester entwickeln Sie das erlernte Wissen weiter und überprüfen und vertiefen Ihre Fähigkeiten sowie Fertigkeiten in einem professionellen Berufskontext. Die Praxiszeit unterstützt auch das kritische Hinterfragen aktueller gesellschaftlicher wie wirtschaftlicher Systeme. Somit bietet sich die Möglichkeit, ein internationales berufliches Netzwerk zu erweitern.
Bachelor-Thesis (6. und 7. Semester)
Im Studio PreThesis Research steht die Exploration eines kritisch reflektierten Entwerfens von Mode im Zentrum und eröffnet somit Freiräume zum eigenständigen Experimentieren und Recherchieren. Research im Sinne eines explorativen Prozesses wird als Erkunden, Untersuchen und Vertiefen der eigenen handwerklichen Fähigkeiten und gestalterischen Interessen verstanden. Ziel ist die konkrete Verortung des eigenen Entwerfens in Bezug auf aktuelle ökologische, ethische und ökonomische Herausforderungen des Mode-Systems.
Die Thesis-Prüfung ist eine performative Vermittlungssituation für die eigene Mode-Vision. Das konkret Entworfene wird hier im Raum, in Bewegung und in Relation zum Körperlichen erfahrbar gemacht. Hierbei steht einerseits die Verdeutlichung der eigenen Herangehensweise im Vordergrund, andererseits sind ebenso die bearbeiteten inhaltlichen Fragestellungen zu den Feldern der Mode, wie Materialien, textile Techniken, soziale und politische Implikationen etc. zu erörtern. Beides zusammen lässt eine klare Positionierung im Modegeschehen erkennen.