Dank eines IAESTE-Praktikums verbrachte Ragunath Ananthavettivelu einen Auslandaufenthalt am UNESP in Boticatu, Brasilien. Hier berichtet er aus seinem Alltag.
Brasilien ist ein grosses Land in Lateinamerika und die offizielle Landessprache ist Portugiesisch. Ich versuchte, einige portugiesische Wörter zu lernen, aber es half mir überhaupt nicht. Eine grosse Hilfe war der Google-Übersetzer, um mich auszudrücken oder die Menschen besser zu verstehen. Mein Praktikum habe ich in einer kleinen Stadt mit dem Namen Botucatu im Bundesstaat São Paulo absolviert. Botucatu bedeutet "frische Luft".
Absolut einmaliges Erlebnis
Ich habe mich für ein IAESTE-Praktikum beworben, um mir meinen Traum von einem Auslandsaufenthalt zu erfüllen. Ich habe geplant, mein Praktikum nach meinem Studium der Molekularen Bioanalytik an der Hochschule für Life Sciences FHNW zu beginnen. Der Grund für all das war die Neugierde, in einem anderen Land und in einer anderen Kultur zu arbeiten und unbezahlbare Erfahrungen zu sammeln. Ich war so froh, als ich die Annahmebestätigung erhalten habe.
Ragunath Ananthavettivelu
Am 2. Oktober begann ich mein Praktikum bei der UNESP in der Abteilung für Biomedizin und Pharmakologie. Meine Professoren- und Forscherkollegen waren sehr nett und sprachen sehr gut Englisch, so dass es kein Problem gab, sich zu verständigen.
Das Thema meines Projektes war Präeklampsie. Meine Arbeit bestand darin, die richtige Konzentration von Phytochemikalien für das Experiment zu finden. Ich hatte vorher schon mit verschiedenen Tierzellen gearbeitet und während meines Praktikums habe ich mit menschlichen Nabelschnurendothelzellen gearbeitet. Ich habe verschiedene Experimentiertechniken und -methoden erlernt, die mir in meiner Karriere helfen werden. Es war auch eine Win-Win-Situation, denn ich hatte einige Laborerfahrung und arbeitete bereits mit Zellen, so dass ich in diesem Projekt wie einer von ihnen arbeiten konnte.
Diese beiden Wellplatten (vorher und nachher) zeigen Ihnen, dass Wissenschaft auch bunt sein kann. Dies war ein MTT-Assay, um die Zelllebensfähigkeit herauszufinden, mit der man die Konzentration managen konnte.
Alles war gut organisiert von der IAESTE in Brasilien. Als ich in Botucatu angekommen bin, kamen meine Mitbewohner, um mich am Busbahnhof abzuholen. Ich war überrascht, als mir klar wurde, dass ich in einem grossen Haus mit sieben Männern wohnen sollte. In Brasilien nennt sich das Republica und ich musste mein Zimmer mit einem anderen Mann teilen. Das war kein Problem für mich, aber mein Mitbewohner war sehr unordentlich und er hat seine Kleider nicht gewaschen. Wegen des Geruchs, habe ich vor dem Schlafen immer ein wenig Parfüm versprüht. Aber alle Mitbewohner waren sehr freundlich und nett zu mir. Als ich mit meinen Laborfreunden ausgegangen bin, habe ich ihre lokalen Freunde getroffen und wir hatten viel Spass zusammen. Plötzlich fragte mich ein Freund von ihnen nach meiner Wohnsituation und ich fing an, sie zu erklären. Danach bot sie mir an, in ihre Wohnung zu ziehen. Es war für mich wie ein 6er im Lotto.
Auf dem Foto konnte man meine neue Familie aus Botucatu sehen: ich und meine neuen Mitbewohner. Die Stadt hat nicht viel zu bieten, aber es gab einige Partys. Die beste Eiscreme gab es bei Acai da Barra. Man konnte einen ganzen Becher Eis für nur 3.- CHF kaufen. An manchen Wochenenden ging ich mit meinen Laborfreunden aus und wir genossen die gemeinsame Zeit. Jeden Dienstag nach der Laborarbeit haben wir Volleyball gespielt.
Ich hatte Glück, denn während meines Praktikums hatte ich zwei lange Wochenenden. Ich verbrachte meinen erstens langes Wochenende in San Paulo und das zweite in Rio. Ich lernte neue Freunde kennen und genoss meinen Aufenthalt dort. Nach meinem Praktikum reiste ich für ein paar Tage nach Salvador, der grössten afrikanischen Kommune ausserhalb Afrikas, um die Sonne und den Strand zu geniessen.
Ich würde jedem empfehlen, ein solches Programm zu machen und die Welt und fremde Kulturen zu entdecken. Ich hatte eine tolle Zeit in Brasilien. Es war eine meiner besten Erfahrungen in meinem Leben. Ich möchte mich bei meiner Laborgruppe in Botucatu bedanken; einem so tollen Team und meiner Professorin, die so nett und offen für neue Ideen war.
Hier ist ein Selfie meines Professors an meinem letzten Tag im Labor.
Ab ins Ausland?
Unsere Studierenden profitieren von der internationalen Vernetzung der Hochschule für Life Sciences. Ein Auslandsemester bei unseren Partnerschulen ist bei Bachelor- wie auch Master-Studierenden sehr begehrt. Nicht nur, um den persönlichen Horizont zu erweitern, sondern auch, um neue soziale und kulturelle Kompetenzen zu erwerben.
Im Rahmen unseres Masterprogramms können ausgewählte Studierende ein Doppel-Diplom machen, um die beiden Titel «MSc in Life Sciences FHNW» und «MSc in Drug Synthesis and Manufacturing UCT Prague» zu erwerben. Dafür verbringen die Studierenden ein zusätzliches Semester an der UCT Prag. Das Double-Degree Programm ist besonders attraktiv für Masterstudierende, die anschliessend eine Promotion anstreben. Weitere Details zum Double-Degree-Programm finden Sie im hier.