Yanik Deana forschte für seine Bachelorthesis in Mexiko
Yanik Deana absolvierte seine Bachelorthesis an der Universidad de Sonora in Hermosillo, Mexico. Hier spricht er über seine Erlebnisse und Erfahrungen.
Mein Name ist Yanik Deana. Als gelernter Chemielaborant habe ich im September 2014 an der Hochschule für Life Sciences FHNW mein Bachelorstudiengang Bioanalytik & Zellbiologie begonnen. Als krönenden Abschluss sah ich selber stets die Diplomarbeit, die letzten drei Monate des Studiums. Lange darauf hin gefiebert und geplant, war er dann plötzlich da – der Abreisetag! So zog es mich Mitte April 2017 nach Mexiko. Genauer gesagt nach Hermosillo in den Bundesstaat Sonora nordwestlich in der Nähe der Amerikanischen Grenze. Mein Aufenthalt selber dauerte gut dreieinhalb Monate, wobei ich noch knapp zwei Wochen Urlaub an den Kalifornischen Stränden genoss. Ich wohnte mit einem Kommilitonen zusammen in einem – für mexikanische Verhältnisse gut ausgestattetem Apartment. Dies lag keine fünf Minuten Fussweg entfernt von der Universidad de Sonora, wo ich meine Bachelorarbeit absolvieren konnte. Mein Labor war Teil vom Departamento de Investigación en Fisica.
In aller Hinsicht eine gelungene Erfahrung, welche ich jedem wärmstens weiterempfehlen kann.
Was es mir gebracht hat? Ganz klar! Ich hatte eine tolle Zeit in einem Land mit anderer Wertschätzung und Kultur, übrigens auch im Laboralltag, was zugleich toll aber auch herausfordernd war. Im Endeffekt konnte ich meine Bachelorthesis erfolgreich abschliessen, habe sehr viel gelernt – wissenschaftlich sowie privat – und noch ein bisschen Spanisch dazu.
Yanik Deana
Meine Arbeit handelte grob gesagt um die Isolation, γ-Bestrahlung und Analyse von Maus-Milzzellen mittels unterschiedlichen zellkulturellen Methoden und Techniken. Ziel war es also, meine Hypothese wissenschaftlich zu untersuchen, die praktische Arbeit zu planen und durchzuführen und schliesslich die gesammelten Daten auszuwerten, zu visualisieren und interpretieren. Den Schlusspunkt fand sich dann Mitte Juli bei der Endpräsentation, welche ich noch in Hermosillo halten konnte, mit Skype verbunden in die Schweiz. Jetzt noch ein bisschen persönlicher.
Seit Beginn meines Studiums habe ich den Traum gehabt, meine Diplomarbeit im Ausland zu absolvieren. Weit weg, in einem fremden Land, mit anderer Kultur und vor allem fern ab meiner Komfortzone. Auch wenn Mexiko an sich nie auf meinem Plan stand, hat mich das Land sehr fasziniert. Überrascht hat mich vor allem die enorme Hitze, welche gegen Ende des Aufenthaltes erst ihren Höhepunkt fand. Ganz unter dem Motto „man schwitzt nur einmal“ habe ich mich also stets bewahrt, in der prallen Mittagssonne bei gut 45 °C mein klimatisiertes Labor zu verlassen. Mit der geringen Luftfeuchtigkeit war es jedoch gar nicht so schlimm, wie erwartet – einfach nur heiss. Das Land hat - wie erwartet - nicht im gleichen Standard, wie man es sich von der Schweiz gewohnt ist. Das fing schon bei den welligen und löchrigen Gehsteigen an, ganz zu schweigen von den Strassen, welche nach meinem Gusto eher einem befahrenen Ackerland glichen. Einmal, da hat es doch mal geregnet – ja, ich lebte zweieinhalb Monate ohne einen einzigen Wassertropfen, mit Ausnahme der kalten Dusche jeden Morgen, da auch der Boiler nicht funktionstüchtig war – da hat man vier Tage später noch Wasser auf den Strassen gefunden, weil es einfach kein Kanalisierungssystem gibt. Vor allem die Menschen haben mich sehr positiv überrascht. Im Norden keine Anzeichen der zuvor gefürchteten Kriminalität oder Unruhen. Ganz im Gegenteil – sehr zuvorkommend, nett, gastfreundlich und interessiert an unserer fremden Kultur. Somit hatte ich ein sehr herzerwärmendes Verhältnis mit Freunden, welche ich schnell gefunden habe, aber auch mit meinem Laborteam, allen voran Alexel, meinem direkten Betreuer. Dies erleichterte die doch oft anstrengende Zeit im Labor sehr. Immerhin war ich ja du, um meine Abschlussarbeit zu schreiben.
Ehrlich gesagt, würde ich nichts anders machen! Es war eine sehr lehrreiche, tolle und erinnerungswürdige Erfahrung in vielen Ebenen. Ausser vielleicht den ein oder anderen Taco oder Burrito weniger essen, welche ich immer noch mühevoll am abstrampeln bin. Aber auch die sind einfach zu lecker und kein Vergleich mit denen, welche hier in der Schweiz aufgetischt werden. Allgemein, die Mexikanische Esskultur alleine ist ein Besuch wert!
Ab ins Ausland?
Unsere Studierenden profitieren von der internationalen Vernetzung der Hochschule für Life Sciences. Ein Auslandsemester bei unseren Partnerschulen ist bei Bachelor- wie auch Master-Studierenden sehr begehrt. Nicht nur, um den persönlichen Horizont zu erweitern, sondern auch, um neue soziale und kulturelle Kompetenzen zu erwerben.
Im Rahmen unseres Masterprogramms können ausgewählte Studierende ein Doppel-Diplom machen, um die beiden Titel «MSc in Life Sciences FHNW» und «MSc in Drug Synthesis and Manufacturing UCT Prague» zu erwerben. Dafür verbringen die Studierenden ein zusätzliches Semester an der UCT Prag. Das Double-Degree Programm ist besonders attraktiv für Masterstudierende, die anschliessend eine Promotion anstreben. Weitere Details zum Double-Degree-Programm finden Sie im hier.