Florence Schielly reiste für ihre Bachelorarbeit in den Schwarzwald
Obwohl die Hochschule Furtwangen nicht so weit von Muttenz entfernt ist, hat sich der Aufenthalt für Florence mehr als gelohnt!
Interview mit Florence Schielly
Studienrichtung: BSc Medizintechnik
Auslandsaufenthalt: Bachelorarbeit
Gastinstitution: Hochschule Furtwangen
Semester: Herbst 2023
Was hat dich motiviert, einen Auslandaufenthalt zu machen?
Der Gedanke, ins Ausland zu gehen, begleitete mich schon seit geraumer Zeit. Schliesslich entschloss ich mich dazu, diese Idee in die Tat umzusetzen. Die Erfahrung im Ausland einen Teil meiner Bachelorarbeit durchzuführen war für mich nicht nur eine Möglichkeit, Neues zu entdecken, sondern auch eine Chance, persönlich zu wachsen. Es erlaubte mir, meine Komfortzone zu verlassen.
Warum hast du dich für deine Gastuniversität entschieden?
Bei meiner Recherche zu potenziellen Partnerschulen ist mir die Hochschule Furtwangen besonders aufgefallen. Die Hochschule geniesst einen ausgezeichneten Ruf und befindet sich in einer Region, in der viele Medizintechnikhersteller ansässig sind. Parallel dazu habe ich meinen Betreuer für die Bachelorarbeit kontaktiert, um herauszufinden, ob er Kontakte zu dieser Hochschule hat. Glücklicherweise war dies der Fall, und so konnte bereits ein erster Austausch stattfinden.
Wie gestaltete sich dein Alltag?
Das Forschungszentrum lag in Rottweil, während mein Wohnsitz im Studierendenwohnheim in Schwenningen war. Das bedeutete, dass ich mich täglich auf eine 20-minütige Zugfahrt nach Rottweil einstellen musste. Im ungünstigsten Fall erstreckte sich der Fussweg vom Bahnhof Rottweil zum Forschungszentrum über 45 Minuten. Eine alternative Option bestand darin, einen Bus zu nehmen, wodurch die Gehzeit auf 25 Minuten reduziert wurde. Nach meiner Ankunft gegen 9 Uhr im Forschungszentrum begann ich mit meinen Experimenten. Gegen 17 Uhr machte ich mich dann auf den Rückweg.
Erzähl uns von deiner Forschung und deinen Forschungsergebnissen.
Das zentrale Ziel meiner Arbeit bestand darin, Gitterstrukturen aus Titan mittels additiver Fertigung herzustellen. Dieser Prozess wurde in Muttenz durchgeführt. Anschliessend erfolgte im Forschungszentrum Rottweil eine Beschichtung mithilfe der PEALD-Methode (Plasma Enhanced Atomic Layer Deposition). PEALD ermöglicht die kontrollierte Auftragung von dünnen Schichten im Nanometerbereich. Ein besonderes Augenmerk lag darauf, die Konformität zu überprüfen, also sicherzustellen, dass eine gleichmässige Schichtdicke auf den 3D-Strukturen vorhanden ist. Dies stellt eine theoretische Stärke des PEALD-Prozesses dar.
Was hat dich an deinem Auslandsaufenthalt am meisten überrascht?
Die klare Ausrichtung der Infrastruktur auf den Autoverkehr, besonders in Schwenningen, und die Unterschiede bei der Finanzierung und Ausstattung der Hochschulen zwischen der Schweiz und Deutschland haben mich überrascht.
Welchen Tipp möchtest du zukünftigen Austauschstudierenden geben?
Es ist ratsam, frühzeitig mit der Wohnungssuche zu beginnen und sicherzustellen, dass alle erforderlichen Dokumente stets griffbereit sind.
Gab es sonst noch besondere Erlebnisse und Erfahrungen, von denen du berichten möchtest?
Der Wechsel von der Schweiz nach Deutschland mag auf den ersten Blick nicht so gravierend erscheinen, aber er hat sich für mich gelohnt. Besonders die Möglichkeit, hier nette Menschen kennenzulernen, hat meine Erfahrung bereichert. Manchmal liegt das Besondere nicht in der Ferne, sondern in den kleinen, persönlichen Begegnungen.
Ab ins Ausland?
Unsere Studierenden profitieren von der internationalen Vernetzung der Hochschule für Life Sciences. Ein Auslandsaufenthalt bei unseren Partnerschulen ist bei Bachelor- wie auch Master-Studierenden sehr begehrt. Nicht nur, um den persönlichen Horizont zu erweitern, sondern auch, um neue soziale und kulturelle Kompetenzen zu erwerben.
Im Rahmen unseres Masterprogramms können ausgewählte Studierende durch ein zusätzliches Semester an einer unserer Partnerschulen, zwei Diplome erhalten. Das Double-Degree Programm ist besonders attraktiv für Masterstudierende, die anschliessend eine Promotion anstreben. Weitere Details zum Double-Degree-Programm finden Sie im hier.