Sandra Wyss reiste für ihre Masterarbeit an die Universität Linköping
Sie forschte in der Neuroengineering Gruppe des University Hospitals.
Interview mit Sandra Wyss
Studienrichtung: MSc Biomedical Engineering
Auslandsaufenthalt: Masterarbeit
Gastinstitution: Universität Linköping
Semester: Herbst 2021
Was war deine Motivation, einen Auslandsaufenthalt zu machen?
Schon während meiner Bachelorarbeit habe ich die Gelegenheit genutzt, einen Auslandsaufenthalt zu machen. Dies hat mir so gut gefallen, dass ich auch für meine Masterarbeit wieder ins Ausland wollte.
Warum hast du dich für deine Gastuniversität und dein Gastland entschieden?
Schweden fand ich schon immer ein interessantes Land und ich wusste von Ferien, dass die Natur wunderschön ist. Ausserdem ist Unihockey sehr bekannt in Schweden und so konnte ich meinen Horizont und meine Fähigkeiten auch in meiner sportlichen Leidenschaft erweitern.
Wie gestaltet sich dein Alltag?
Mein Alltag unterschied sich nicht gross von dem in der Schweiz. Ich hatte keine Vorlesungen, sondern schrieb meine Masterarbeit, daher war es wie ein normaler Arbeitstag und ich bekam den typische Studienalltag nicht wirklich mit. Ich fuhr jeweils am Morgen mit dem Fahrrad zum Campus US, wo ich meinen Arbeitsplatz bei der Neuroengineering Gruppe hatte. Um 10 Uhr stand Fika auf dem Programm, was das Pendent zu unserer Kaffeepause ist. Nach der Arbeit fuhr ich dann wieder nach Hause, bevor ich am Abend ins Training ging. Einmal in der Woche besuchte ich zusätzlich einen Schwedischkurs, um wenigstens ein paar Grundkenntnisse aufzuschnappen. Dies auch weil im Unihockeytraining fast ausschliesslich schwedisch gesprochen wurde.
Woran hast du geforscht und welche Ergebnisse hast du erzielt?
Meine Arbeit war Teil eines Projektes, welches das Ziel hat, sekundäre Hirnverletzungen und Vasospasmus in einem frühen Stadium zu erkennen. Dabei sollen täglich Arterial Spin Labeling (ASL) MRI Daten aufgenommen werden, welche heterogenen Blutfluss im Gehirn zeigen können. Dies soll beim Identifizieren von Blutungen oder verengten Blutgefässen helfen. ASL wird erst seit kurzer Zeit im klinischen Setting verwendet und daher gibt es noch kein standardisiertes Verarbeitungsverfahren der ASL Bilder. Das Ziel meiner Arbeit war es einen automatisierten Workflow aufzusetzen, der ASL Daten verarbeitet und kalibriert. Dieser Workflow wird nun in das Projekt miteingebracht und weiterverwendet.
Was hat dich an deinem Auslandaufenthalt am meisten überrascht?
Rein auf die Kultur bezogen gab es eigentlich keine allzu grossen Überraschungen, da die Schwed*innen den Schweizer*innen sehr ähnlich sind. Ein bisschen gewöhnungsbedürftig waren die Distanzen, da das Land im Vergleich zur Schweiz doch relativ gross ist. Ausserdem waren die Sonnenstunden eine interessante Erfahrung, da ich kurze Wintertage, aber auch lange Sommernächte miterlebt habe.
Welchen Tipp möchtest du zukünftigen Austauschstudenten geben?
Schweden hat im Sommer, wie auch im Winter viel zu bieten. Ferien mit einzuplanen, lohnt sich auf jeden Fall. Es gibt zum Beispiel eine Organisation, 90° North, welche Lappland und Norwegen Reisen für Studierende anbietet.
Bei guten Bedingungen kann man die Polarlichter auch in Linköping sehen. Wobei man am besten eine «Aurora Alerts» App herunterlädt oder die Facebook-Gruppe «Norrsken» abonniert, damit man up to date ist.
Gibt es sonstige Erlebnisse und Erfahrungen, über die du berichten möchtest?
Der Trip nach Lappland war definitiv eines meiner Highlights, bei dem es viele großartige Erlebnismöglichkeiten gab: Polarlichter jagen, Hundeschlitten- und Schneeschuhtouren, Schneemobil fahren oder Eisfischen sind nur einige davon.
Ab ins Ausland?
Unsere Studierenden profitieren von der internationalen Vernetzung der Hochschule für Life Sciences. Ein Auslandsaufenthalt bei unseren Partnerschulen ist bei Bachelor- wie auch Master-Studierenden sehr begehrt. Nicht nur, um den persönlichen Horizont zu erweitern, sondern auch, um neue soziale und kulturelle Kompetenzen zu erwerben.
Im Rahmen unseres Masterprogramms können ausgewählte Studierende durch ein zusätzliches Semester an einer unserer Partnerschulen, zwei Diplome erhalten. Das Double-Degree Programm ist besonders attraktiv für Masterstudierende, die anschliessend eine Promotion anstreben. Weitere Details zum Double-Degree-Programm finden Sie im hier.