Lars Friedhoff - zwei Hochschulen, zwei Betreuungspersonen, eine Doktorarbeit
Eine Zusammenarbeit der Universität Koblenz-Landau und der Hochschule für Life Sciences FHNW (HLS)
Lars Friedhoff kommt ursprünglich aus Kirchzarten, Deutschland, hat in Freiburg Mathematik studiert und nach zwei Jahren in den Lehramtsstudiengang mit Zweitfach Wirtschaft gewechselt. Letzten August hat er seinen Master of Education (M.Ed.) abgeschlossen. Zurzeit ist er an der Universität Koblenz-Landau immatrikuliert und arbeitet seit September 2021 an der HLS unter Prof. Dr. Julia Rausenberger, Dozentin für Mathematik und Gruppenleiterin «Angewandte Mathematik in Life Sciences». Für seine Promotion beschäftigt er sich mit der Förderung des funktionalen Denkens und Verständnisses im Rahmen der Vorlesung «Grundlagen Mathematik – Analysis I». Die Doktorarbeit wird gemeinschaftlich von der HLS und der Universität Koblenz-Landau betreut.
Für Lars ist diese Doppelbetreuung eine Win-win Situation, da er zum einen auf das fachdidaktische Knowhow der Uni Landau angewiesen ist, auf der anderen Seite das Wissen der HLS für die starke Anwendungsorientierung des Projekts benötigt. Er erhält somit Einblick in zwei völlig unterschiedliche Welten. Da sind institutionelle Unterschiede zwischen der Schweiz und Deutschland, Unterschiede zwischen einer Universität und einer Fachhochschule, aber auch Unterschiede der fachlichen Ausrichtung zwischen beiden Hochschulen.
Hinzu kommt, dass er zwei direkte Ansprechpersonen hat, die er bei allen offenen Fragen oder Unklarheiten kontaktieren kann.
Ich denke, dass das Projekt mit mir gar nicht umzusetzen wäre, wenn diese Zusammenarbeit nicht bestünde.
Ungefähr einmal pro Monat reist Lars nach Landau für den Austausch mit seinem Doktorvater und weiteren Mitgliedern der Arbeitsgruppe. Es ist ihm auch wichtig, zumindest ein bisschen den Alltag an der Uni zu erleben und mit weiteren Doktoranden in Kontakt zu bleiben, da alle im gleichen Fachgebiet promovieren. Probleme können miteinander diskutiert und Unterstützung angeboten werden.
Diese Kurzaufenthalte werden finanziell durch das Swiss-European Mobility Programme (SEMP) als Mitarbeitenden-Mobilität unterstützt und über das International Office abgerechnet.
Mehr zum Projekt:
Lars konzipiert eine digitale Lernumgebung, die sich zum einen an konkreten Anwendungsbeispielen orientiert, die im späteren Studium der Life Sciences relevant sind. Zum anderen sollen die Aufgaben so gestellt werden, dass damit Grundvorstellungen des funktionalen Denkens angesprochen werden. In seiner Dissertation konzentriert er sich darauf, inwiefern durch eine anwendungsorientierte und auf Grundvorstellungen basierte Erarbeitung funktionaler Zusammenhänge einen Einfluss auf die erzielte Leistung und andere affektive Merkmale wie die Motivation im Studium oder wahrgenommene Relevanz der Mathematik für ihr eigenes Studium haben. Neu ist hierbei der Fokus auf die Tertiärstufe an einer Fachhochschule und die starke Anwendungsorientierung in der Erarbeitungsphase.