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Brugg-Windisch: Besuch aus Freiburg (Breisgau)

Dankbar über die zahlreiche Untersützung erlebte Lorena Klein Fonseca ihren Aufenthalt.

Name: Lorena Klein Fonseca
Studiengang: Primarstufe Lehramt
Partnerhochschule: Pädagogische Hochschule Freiburg (Breisgau)
Aufenthalt: 01.09.2022 – 15.01.2023

Vorbereitung

Im Rahmen meines obligatorischen Auslandssemesters habe ich bei der Suche nach einer passenden Hochschule in erster Linie auf die Komptabilität der Module geachtet. Die FHNW hatte ein tolles Angebot und interessante Seminare und Vorlesungen, die ich mir an meiner Heimatuniversität anrechnen lassen konnte. Außerdem hatte ich im Vorfeld schon gehört, dass die PH FHNW im Allgemeinen einen sehr guten Ruf genießt und sehr modern ausgestattet ist. Ich wurde von meiner Heimatuniversität nominiert und von da aus lief alles unkompliziert und nach Plan. Was ich eventuell als herausfordernd empfand, war die Einschreibung der Seminare über die Plattform Mobility-online, da sie meiner Meinung nach nicht sehr übersichtlich ist. Ich würde alle zukünftigen Studenten auf jeden Fall empfehlen auf die Standorte zu achten. Diese sind nämlich weit auseinander und man würde es zeitlich nicht schaffen, wenn zwei Seminare nacheinander stattfinden. Zum Glück kann man in den ersten Wochen bei Semesterstart sein Stundenplan nochmal ändern. Trotzdem hätte ich der netten Sachbearbeiterin an der FHNW gerne diese Arbeit erspart.

Anreise/Ankommen

Da Freiburg nicht so weit weg von der Schweiz ist, war die Anreise ziemlich unspektakulär und mit den öffentlichen Verkehrsmitteln innerhalb von 2,5 Stunden beendet. Ich bin nach Frick umgezogen, da man von da aus nach Brugg nur etwa 35 Minuten mit den ÖV braucht. Meinen ersten Kulturschock habe bekommen, als ich erfahren habe, dass ich monatlich mindestens (!) 250 CHF zahlen muss, um allein nur zur PH zu kommen. Man muss dazu sagen, dass ÖV ab 25 Jahren teurer sind. Man muss sich allgemein darauf einstellen, dass hier alles teurer ist. Ich würde auch jedem zukünftigen Studenten empfehlen sich das Halbtax zu kaufen (ÖV-Tickets zum halben Preis und für ein Jahr gültig) oder sich zumindest am Schalter gut beraten zu lassen.

Die Hochschule

Ich bin vom Hochschulleben positiv überrascht worden. Die Module hatten meistens einen kleineren Umfang (in etwa 2 ECTS-Punkte) und die Seminare waren von der Teilnehmerzahl auch kleiner, als ich es von meiner Heimatuniversität kenne. Die Dozenten haben auch immer die Du-Kultur angeboten und insgesamt war die Atmosphäre persönlicher und «gemütlicher». Was ich ebenfalls als positiv bewerten würde, ist, dass die Notengebung sich nicht nur auf das schriftliche fokussierte, sondern man auch viele Projekte und Präsentationen gemacht hat. Diese Art von Prüfungen fanden auch mal mitten im Semester statt, was ich als gut empfand, da man am Ende hin nicht alles gebündelt auf einmal hatte.

Für mich war es leichter Kontakte zu knüpfen mit Studenten, die sich ebenfalls in einem internationalen Programm vorgefunden haben oder mit Erstsemestern. Studenten in einem höheren Semester hatten meistens schon ihre eigenen «Grüppchen», bei denen man leider nicht mehr reinkam. Jedenfalls waren dies meine Erfahrungen.

Land&Leute

Auf Basis meiner Erfahrungen kann ich schon sagen, dass die Schweizer ein eher reservierteres Volk sind. Sie sind sehr höflich und nett, doch in manchen Situationen wusste ich nicht recht genau, was sie eigentlich wollten. Die deutsche Kultur ist eher direkt und redet nicht gerne um den heißen Brei herum. Ich finde auch, dass die Deutschschweizer sich sehr oft dem «Fremden» gegenüber anpassen, damit meine ich, wenn sie raushören, dass jemand aus Deutschland kommt, dann switchen sie sofort ins Hochdeutsche. Dies ist eine Höflichkeitsform, die nett gemeint ist, aber auch den Nachteil hat, dass man eher weniger Möglichkeiten hat, Schweizerdeutsch zu lernen und sich somit zu integrieren.

Freizeit

Ich würde jedem empfehlen gleich am Anfang des Semesters, wenn nicht so viele Prüfungen anstehen sich ein Monats-GA zu besorgen (Ticket, womit man durch die ganze Schweiz fahren kann) und möglichst viel vom Land zu sehen. Meine Top-Empfehlungen: Lugano, Pilatus, Rigi und Bern. Auch bietet die FHNW viele Sportaktivitäten umsonst an - eine gute Gelegenheit, um auch Kontakte zu knüpfen. Außerdem organisiert die ESN-Gruppe (Erasmus Student Network) viele tolle Aktivitäten für wenig Geld.

Persönliches Fazit

Ich würde meinem Auslandsaufenthalt 10 von 10 Punkten vergeben. Tatsächlich hätte es für mich nicht besser laufen können. Ich habe viele großartige Menschen kennengelernt, interessante Vorlesungen und Seminare besuchen dürfen, viel reisen dürfen und im Allgemeinen einen tollen Aufenthalt gehabt. Dies habe ich auch Menschen zu verdanken, die dies möglich gemacht haben. Dazu zählt unser Dozent vom International Campus, der mit uns sogar in seiner Freizeit eine Schneewanderung gemacht hat und uns von Anfang an bei Fragen immer zur Seite stand, der Studienadministration, die gefühlt fünf Mal meinen Stundenplan ändern musste und den Menschen, die ich hier kennenlernen durfte. Da ich einen Schweizer Freund habe, spiele ich momentan sogar mit dem Gedanken nach meinem Studium hierherzuziehen.

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