Frankreich: Montpellier I
Edoardo Currenti verbrachte sein Auslandssemester in der bekannten Studentenstadt Montpellier, machte viele Städtetrips und gewann viele neue Freundschaften.
Name: Edoardo Currenti
Studiengang: Pädagogik, Sekundarstufe 1 (Französisch, Italienisch, Bewegung und Sport)
Auslandssemester: Université Paul Valéry Montpellier, Frankreich (September 2021 bis Dezember 2021)
Vorbereitung
Bereits im ersten Semester war für mich klar, dass ich während des Studiums ein Auslandssemester machen werde. Meiner Meinung nach etwas, was man im Leben unbedingt einmal gemacht haben muss. Es bringt viele Erfahrungen, man lernt eine neue Kultur kennen, man macht viele neue Bekanntschaften und verbessert sich sprachlich.
Da ich an der PH Französisch studiere, wollte ich ein Auslandssemester in einer frankophonen Region machen. Für Montpellier habe ich mich entschieden, da es eine bekannte Studentenstadt ist. Ich habe mal gelesen, dass fast ein Drittel der Einwohner/innen Studentinnen und Studenten sind. Montpellier hat aber noch weitere Pluspunkte. Es liegt nahe am Meer, das Wetter stimmt, die Stadt ist schön und jeden Tag ist etwas los.
Das Stellen des Antrags für das Auslandssemester, die Organisation und das Erstellen des Learning Agreements braucht ein wenig Geduld und Zeit. Jedoch bietet die PH viel Hilfestellung. Die dafür zuständigen Personen helfen nämlich sehr gerne. Ich habe 5 Monate vor dem Auslandssemester mit der Planung begonnen.
Anreise
Als alles organisiert war, bin ich eine Woche vor Beginn des Studiums nach Montpellier angereist. Dies empfehle ich grundsätzlich allen. So hat man noch etwas Zeit, um die Stadt kennenzulernen, in die Wohnung einzuziehen, ÖV-Abo zu kaufen, etc.
Dennoch waren die ersten Tage die stressigsten. Die Organisation vor Ort an der Universität in Montpellier (Université Paul Valéry) war etwas komplizierter. Die Gastinstitution hat zwar frühzeitig mit mir Kontakt aufgenommen, jedoch wurde ich immer wieder weitergeleitet und es verging ein bisschen bis ich meinen Studentenausweis und andere wichtige Informationen erhalten habe.
Unterkunft und die Stadt
Leichter war es in Montpellier eine Unterkunft zu organisieren. Es gibt viele Studentenwohnheime in der Stadt. Jedoch sind diese etwas weiter vom Stadtzentrum entfernt. Deshalb habe ich selbst eine Wohnung gesucht, welche näher an der «Place de la Comédie» ist. Dieser Platz ist im Zentrum von Montpellier. Es gibt da viele Restaurants, Bars und Cafés, wo Studentinnen und Studenten sich abends oft treffen. Bekannte Studentenbars sind zum Beispiel «Rebuffy Pub», «Beer O’clock» oder «Cubanito». Alle Bars im Zentrum von Montpellier sind bis um 1:00 geöffnet. Danach gehen die meisten Studentinnen und Studenten in die nahgelegenen Nachtclubs. Die beliebtesten sind «Australian», «Cargo», «Panama», «Rockstore» und «Heat Club». Es gibt aber noch viele weitere Bars und Diskotheken. Die Möglichkeiten sind unzählig.
Die Stadt selbst ist sehr schön und es gibt viele Touristenattraktionen. Wenn man nicht gerade in einer Bar oder in einem Café der «Place de la Comédie» ist, kann man sich auch im Park «Jardin de Peyrou» entspannen. Dort gibt es jeden Sonntag einen grossen Markt mit Essensstände, Bücherstände, etc.
Das Meer ist ungefähr 15 Minuten von Montpellier entfernt und ist mit dem Tram oder mit dem Fahrrad erreichbar. Meiner Meinung nach eines der schönsten Strände in Südfrankreich. Die naheliegendsten Strände sind Carnon, La Grande-Motte und Palavas-les-Flots.
Die Hochschule
Während meines Aufenthalts war der Studienbetrieb immer noch ziemlich coronageprägt. Maskenpflicht und genug Abstand. Dennoch fanden die Veranstaltungen vor Ort statt. In den Vorlesungen, welche ich besucht habe, gab es fast keine Auslandsstudierenden. Trotzdem waren die Dozentinnen und Dozenten sehr freundlich und rücksichtsvoll mit mir. Der Unterricht war meiner Meinung nach gut organisiert und verständlich. Das Unterrichtsmaterial wurde auch immer online gestellt. Um dieses zu konsultieren, braucht mein einen Account auf der Website der Universität und einen Zugangscode des Dozierenden.
Land und Leute
An der Universität kann man gut Kontakte knüpfen. Wie gesagt war ich in den Vorlesungen fast der einzige Auslandsstudent. So kam ich umso mehr mit den Einheimischen ins Gespräch. Diese waren sehr freundlich und man kam gut ins Gespräch, da man über die verschiedenen Herkünfte reden konnte. Mit der Zeit hat man dann auch privat was unternommen.
Auch in der Stadt in den Bars kann man gut Kontakte knüpfen. Hier trifft man immer wieder mal auf andere Auslandsstudierende. Mit diesen habe ich auch sehr viel Zeit verbracht. Die Gefahr ist jedoch, dass man nicht mehr in der Zielsprache redet. Denn ein Grossteil der Erasmusstudenten bevorzugt das Englisch, da ihr Französisch nicht so gut ist. Zudem gibt es noch sehr viele Studierenden aus Heidelberg, da dies eine Partneruniversität der Université Paul Valéry ist. Mit diesen redet man dann oft deutsch.
Aktivitäten am und neben dem Campus
Neben dem Unterricht habe ich an der Universität Fussball und Futsal gespielt. Das Angebot an verschiedenen Sportarten ist sehr gross. Das Anmelden für den Universitätssport war jedoch sehr mühsam. Bevor man sich für die Kurse anmelden konnte, musste man sich beim Arzt abchecken lassen. Erst wenn man die Bewilligung bekommen hat, Sport machen zu können, konnte man sich für die Kurse anmelden. Dann musste man noch Glück haben, dass es noch Plätze hatte in diesem Kurs.
Ich habe mit anderen Studierenden auch sehr viele Städtetrips unternommen, da Montpellier eine super Lage hat. Es ist in der Nähe von vielen schönen Städten, wie zum Beispiel Marseille, Avignon, Nîmes, Barcelona, etc.
Fussballinteressierten empfehle ich auch ein Besuch in den Stadien von Montpellier und Marseille. Die Tickets sind nicht teuer und das Erlebnis gross.
Tipps und Fazit
Es gibt eine Gruppe, welche regelmässig solche Reisen organisiert. Dieser empfehle ich zukünftigen Studierenden, welche ein Auslandssemester in Montpellier machen, beizutreten. Sie heisst «Erasmuslife Montpellier». Sie haben eine Facebook und Instagramm Seite, welcher man folgen kann und eine WhatsApp Gruppe, welcher man beitreten kann. Diese Gruppe wird von einheimischen Studierenden geführt, welche fast jeden Tag Ausflüge, Zusammentreffen und alles Mögliche organisieren. Bei diesen Veranstaltungen kann man einfach neue Bekanntschaften machen. Sie helfen aber auch gerne bei anderen Sachen und geben Informationen zu der Stadt Montpellier.
Auf einer Skala von 1-10 gebe ich meinem Aufenthalt die Note 9. Ich habe die Zeit in Montpellier sehr genossen und konnte viele neue Freundschaften knüpfen, welche nach dem Auslandsstudium immer noch bestehen. Ich habe sehr viele Erfahrungen gemacht, welche ich nicht mehr vergessen werde. Die Zeit vergeht sehr schnell, da fast jeden Tag etwas los ist und es einem nie langweilig wird. Ich kann ein Auslandssemester in Montpellier nur empfehlen. Bei Fragen zu einem Auslandssemester in Montpellier stehe ich gerne zur Verfügung.