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Österreich: Wien I

Viktoria Aranya verbrachte ihr Auslandssemester bei Verwandten in Wien und genoss die Zeit trotz Corona.

Name: Viktoria Aranya
Studiengang: Primarstufe
Auslandssemester: Pädagogische Hochschule Niederösterreich, Baden in Österreich (Oktober 2021 bis Februar 2022)

Vorbereitung

Schon zu Beginn meines Studiums, als ich erfuhr, dass man an der PH ein Auslandssemester absolvieren kann, wusste ich, dass ich diese Möglichkeit in Anspruch nehmen möchte. Ich überlegte zuerst, in ein Land zu gehen, dass weiter weg von der Schweiz ist und wo eine andere Sprache gesprochen wird. Da aber die Situation mit Corona immer noch aktuell war, als ich mich entscheiden musste, wählte ich Österreich. Da ich in Wien Verwandte hatte und ich bei meinem Cousin in der WG wohnen konnte, schien mir diese Lösung sehr gut. Falls nun wieder ein Lockdown kommen sollte, würde ich nicht allein in einem Zimmer mit meinem Laptop sitzen. Ein Visum brauchte ich keines für die Einreise. Jedoch wurde mit sehr ans Herz gelegt, mich impfen zu lassen. Diese war auch nötig, weil in Österreich überall 2G+ Regeln galten.

Meine Planung ging so richtig im Februar 2021 los. Schon im Sommer 2020 schrieb ich der zuständigen Stelle der PH FHNW eine Mail. Ab Februar 2021 wurden dann die ganzen Dokumente zum Ausfüllen geschickt. Diese musste ich nur korrekt ausfüllen und zurücksenden. Per E-Mail war ich in Kontakt mit den Organisatoren. Was ein wenig mühsam war, war das Aussuchen der Module, die ich in Österreich belegen würde. Die Seite der PH Niederösterreich war für mich etwas verwirrend und wirklich Hilfe bekam ich auch nicht. Irgendwie habe ich es aber dann doch hinbekommen und kurz vor Semesterstart an der PH Niederösterreich habe ich mich dann mit Frau Vlasitz (Ansprechperson PH NÖ) in Verbindung gesetzt und direkt mit ihr die Modulmöglichkeiten besprochen. Vor dem Semesterstart war ich etwas gestresst, bis kurz vor Anfang nicht so recht wusste, wie mein Stundenplan nun genau aussah und wann ich wo sein sollte. Aber Frau Vlasitz kümmerte sich schlussendlich um alles und meine Sorgen waren umsonst.

Anreise/Ankommen

Die Anreise verlief einwandfrei. Die ersten Tage verbrachte ich damit es mir in meinem Zimmer gemütlich zu machen und besorgte noch einige Kleinigkeiten. Das Erasmus-Programm organisierte ein Kennenlerntreffen mit allen Erasmusstudent*innen. Frau Vlasitz war unsere Ansprechperson vor Ort, die sich um alles kümmerte. Sie ist sehr unkompliziert und aufgeschlossen. Man fühlt sich bei ihr sehr gut aufgehoben. Sie hat uns auch beim Kaufen des Semestertickets geholfen und dafür gesorgt, dass wir möglichst günstig wegkommen.

Unterkunft & Verpflegung

Da ich Familie in Wien habe, konnte ich in dieser Zeit in ein Zimmer in der WG meines Cousins einziehen. Ich hatte das Glück im Zentrum von Wien zu wohnen, von wo man einige Orte zu Fuss erreichen konnte. Die Lage war wunderschön. Das Österreichische Essen ist auch köstlich. Käsespätzle, verschiedene Knödelvarianten und unterschiedliche Suppen waren ein Gaumenschmaus. Ausserdem bietet Wien viele kulinarische Restaurants. Oft kochte ich aber auch Zuhause mit meinen zwei Mitbewohnern.

Die Hochschule

Die Hochschule ist sehr klein und deshalb sehr überschaubar. Man findet die Räume ziemlich schnell. Und wenn nicht, ist immer jemand da den man fragen könnte. Der Unterricht hat mir sehr gefallen. Der Umgang mit dem Thema Pünktlichkeit war generell etwas lockerer. In der Schweiz habe ich den Unterricht und die ganze Organisation der PH etwas strukturierter in Erinnerung. Dennoch fand ich es sehr angenehm zu erleben, dass auch ein nicht so strukturierter Unterricht ziemlich gut funktioniert, wenn alle eine ähnliche Einstellung haben. Die Mitstudent*innen und Dozent*innen waren sehr offen und man kam sehr schnell ins Gespräch. Auch war der Seminarunterricht sehr lebendig, was mir in der Schweiz weniger so scheint.

Ich habe einige interessante, interaktive Module besucht. Am besten hat mir das Modul «Gewaltprävention und Friedenserziehung». Das Modul war sehr interaktiv und persönlich.
Anschluss zu anderen Student*innen war innerhalb der Erasmusgruppe sehr einfach. Wir sitzen ja auch alle im selben Boot. Mit Student*innen der PH NÖ habe ich persönlich eher weniger Kontakt gehabt, weil die PH aber auch eine Stunde von meinem Wohnort in Wien entfernt war. Ausserdem war ich nicht oft direkt an der PH NÖ, weil sehr schnell auf Online-Unterricht umgestellt wurde.

Land & Leute

Im Grunde sind die Kulturen der Schweiz und Österreich sehr ähnlich im Vergleich zu anderen Kulturen dieser Erde. Dennoch gibt es kleine Unterschiede, die auf jeden Fall bemerkbar sind. Auf mich wirken die Leute in Österreich sehr offen und aufgeschlossen. Man redet offener über Gefühle und Emotionen als in der Schweiz. Dafür sind die Österreicher*innen aber auch direkter und plumper. Was in der Schweiz eher diskret und freundlich zum Ausdruck gebracht wird, wird in Österreich viel direkter vermittelt. In Österreich wird ausserdem viel gewandert, das haben wir auch zweimal als Erasmusevent miterleben dürfen. Natürlich kenne ich das auch schon aus der Schweiz.

Freizeit

Im Gegensatz zu anderen Erasmusstudent*innen der PH NÖ, habe ich relativ wenige Module besucht. Was heisst, dass ich sehr viel Freizeit hatte, um Wien zu erkunden. Dies habe ich auch getan. Was ein absolutes Muss in Wien ist, sind Cafe-Besuche. In Wien gibt es so viele alte, schöne Cafes, die einen Besuch auf jeden Fall wert sind. Ich liebte es zu Fuss, mit der U-Bahn oder der Strassenbahn von A nach B zu kommen und mir dabei die alten, wunderschönen Häuser und Gebäude anzuschauen. Natürlich darf man auch die gängigen Sehenswürdigkeiten nicht verpassen. Schloss Schönbrunn, Stephansdom, Museumsquartier, Prater, usw. dürfen auf der Aktivitäten-Liste nicht fehlen. Da ich in der Winterzeit in Wien war, konnte ich die schönen Weihnachtsmärkte besuchen.

Persönliches Fazit

Mit dem ganzen Auslandssemester war ich sehr zufrieden. Natürlich hatte ich etwas Pech, weil im Dezember 2021 der Lockdown in Österreich war und danach eine Sperrstunde ab 22:00 Uhr galt, aber ich habe mich ja von Anfang an auf so eine Situation eingestellt. Für mich war es trotzdem ein sehr tolles Semester. Ich konnte die Stadt erleben und fühlte mich sehr Zuhause.

Mein Tipp an andere Student*innen ist es flexibel zu sein und sich voll und ganz auf das Erlebnis einzulassen. Am besten man fängt auch früh genug mit der Planung an, dann kann man ganz entspannt das Semester starten. Was ich im Ausland für meine Lehrertätigkeit mitgenommen habe ist der Umgang mit Problemsituation. Der Satz «Das schaffen wir schon irgendwie» fiel sehr oft, wenn etwas nicht nach Plan lief. Auch die entspannte Art mit unorganisierten Situationen umzugehen gefiel mir sehr. Man hat einfach das wesentliche betrachtet und mit den vorhandenen Ressourcen gearbeitet.

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