Schweden: Linköping III
Muriel Jeanneret war nicht das letzte Mal in Schweden, obwohl ihre Unterkunft im Studentenwohnheim sie erst einmal vor eine Herausforderung stellte.
Name: Muriel Jeanneret
Studium: Schulische Heilpädagogik
Auslandssemester: Linköping Universität, Schweden, August – Dezember 2022
Vorbereitung
Eigentlich habe ich alle Module meines Studiums bereits beendet. Trotzdem habe ich schon länger davon geträumt, einmal im Ausland zu leben. Um in meinem Beruf im Ausland zu arbeiten, müsste ich die dort gesprochene Sprache können. Dies schränkt die Auswahl an Länder sehr ein. Daher entschied ich mich, die Auslandserfahrung in einem Austauschsemester während meines Studiums zu erleben. Schweden habe ich gewählt, da ich nach einem Urlaub von diesem Land begeistert war und mir sogar vorstellen konnte, dort zu leben. Die Einreise war sehr easy und es braucht weder Impfungen oder ein Visum. Auch die Anmeldung war sehr einfach, da die Universität sehr viele Austauschstudenten jedes Jahr aufnimmt.
Am Anfang des Jahres ging es mit dem Planen los. Als eine der erste konnte ich mich im Online Tool anmelden und da war dann immer klar, welcher Schritt der nächste war.
Da ich mich für den Intensiv Schwedisch Kurs anmeldete, begann mein Aufenthalt bereits im August.
Anreise/Ankommen
Die Hinreise habe ich mit einer Reise verbunden und bin so via Hamburg und Kopenhagen mit dem Zug in mehreren Tagen in den Norden gereist. Dies war sehr angenehm. In Linköping angekommen, habe ich ein paar Tage im Hotel verbracht, um die Stadt etwas kennenzulernen. Dann ging es auch bereits zum Campus, wo man sehr gut über die weiteren Schritte informiert wird. Man erhält die Schlüssel für die Unterkunft, das Login für die Lernplattform (wie moodle) und wird herzlich von verschiedenen Studentenorganisationen begrüsst (ESN, ISA). Auch für allfällige Fragen ist immer jemand erreichbar.
Unterkunft & Verpflegung
Der erste Schock kam in der Unterkunft. Leider war mein Zimmer, sowie auch der gemeinsam geteilte Wohn- und Essbereich sehr schmutzig. Ich musste also als erstes einmal mein Zimmer putzen und Sachen von der Person vor mir entsorgen. Dies war sehr ärgerlich. Die Lage war sehr praktisch (Flamman). Man war schnell an der Uni (15 Minuten Fahrrad), aber auch schnell in der Innenstadt (10 Minuten Fahrrad). Die MitbewohnerInnen waren aus aller Welt und sehr freundlich. Man muss sich aber darauf einstellen, dass die Unterkunft sehr schmutzig sein kann und sich niemand darum kümmert (mehrere Studenten hatten dasselbe Problem).
Die Hochschule
Der Unterricht an der Uni ist sehr ähnlich wie in der Schweiz. Ich habe ein Vollzeit-Studium belegt, jedoch war der Aufwand sehr gering. Ich hatte sehr viel Freizeit und musste maximal zwei oder drei volle Tage die Woche wirklich was für die Uni machen. Ich empfehle jedoch die Fächer zur Outdoor-Pädagogik, wenn man gerne draussen ist. Wir hatten viel Exkursionen, waren Kanu und Kayak fahren, eislaufen und langlaufen. Leider waren jedoch nur Austauschstudenten in den englischen Kursen und so lernte man wenige schwedische Personen kennen. Am Campus findet man jedoch alles, was man braucht und es war toll, einmal so ein Campusleben erleben zu dürfen!
Land & Leute
Die Menschen sind sehr ähnlich wie SchweizerInnen. Eher verschlossen, doch sehr freundlich und hilfsbereit. Das Land ist traumhaft und so gross, dass man viel entdecken kann. Ich war nicht das letzte Mal in Schweden.
Freizeit
Meine Empfehlungen für die Freizeit:
- Reise nach Stockholm, Göteborg, Örebro, Gotland
- Kayak fahren in den Schären
- Wandern und Grillieren in der Natur
- Eine Reise mit den Organisationen ESN/ISA nach Lappland oder andere Destinationen
- Besuch von Gamla Linköping (Weihnachtsmarkt)
- Ein Auto mieten und einfach mal los und wildcampen
- Schwedisch lernen (an der Uni)
- Besuch von süssen Kaffees (Gamla Linköping, Innenstadt, auf dem Land)
- Ein Fahrrad kaufen, damit man überall easy hinkommt!
Persönliches Fazit
Ich habe persönlich sehr viel über mich gelernt und die Auslandserfahrung war für meine persönliche Weiterentwicklung eine 10 von 10. Der ganze Aufenthalt war jedoch eher eine 8/10 (dreckige Unterkunft, zu wenig Module im Studium und Schwierigkeit, Kontakte zu Einheimischen aufzubauen). Das Land ist super schön und ich war sicher nicht das letzte Mal in Schweden.
Durch selbständig organisierte Hospitationen konnte ich auch einen guten Eindruck in das schwedische Schulsystem erhalten und konnte für mein Handeln als Lehrperson einiges mitnehmen.