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Spanien: Valencia II

Sherine Alvarez nutzte die Zeit optimal und lernte vor Studienbeginn mit dem Interrail-Ticket die Umgebung kennen.

  • Name: Sherine Alvarez
  • Studiengang: Bachelor Primarstufe
  • Partnerhochschule: Universidad de Valencia, Spanien
  • Aufenthalt: 3.9.22 – 28.1.23

Vorbereitung

Sobald ich von der Möglichkeit gehört habe, dass wir im Ausland studieren können, zog ich in Erwägung, dieses Angebot zu nutzen. Da ich selber spanische Wurzeln habe, aber nur wenig spanisch spreche, war für mich schnell klar, ein spanisch sprechendes Land zu besuchen. Einfachheitshalber entschied ich mich in Europa zu bleiben. Auf Grund des Strandzugangs, klangen Barcelona und Valencia beide interessant für mich. Im Vergleich zu Barcelona hat Valencia allerdings eine geringere Masse an Touristen, weshalb ich mich für Valencia entschied.

Der weitere Vorgang verlief sehr schnell, einfach und ohne viel Aufwand. Da ich eher spät dran war, ging es anschliessend gleich weiter mit der Wohnungssuche. Bei mir lief dies sehr gut ab, allerdings habe ich von anderen gehört, dass es bei einigen zu Schwierigkeiten kam und einige dann ohne Wohnung da standen. Bereits im Mai habe ich mich für eine Wohnung entschieden und war froh dies erledigt zu haben. Weitere Planung folgte dann erst kurz vor der Abreise.

Beim Packen sollte man darauf achten, dass man Kleidung für jede Temperatur mitnimmt. Auch wenn es in Valencia wärmer ist, kann es in den Nächten mit dem Wind ganz schön abkühlen.

Anreise/Ankommen

Da ich vor dem Studienbeginn in Valencia Zeit hatte, entschied ich mich dafür, ein kleiner „Roundtrip“ dorthin zu machen. Ich kaufte mir ein Interrail-Ticket und machte mich mit meiner Schwester auf den Weg. Wir machten zwei Stopps in Frankreich und einen längeren in Spanien in der Nähe von Tarragona. Dort machten wir zwei Wochen ein Workaway und gingen dann von dort direkt nach Valencia weiter. In der WG fühlte ich mich schnell wie zu Hause. Nach ein paar Tagen zog ich mit meiner Schwester weiter nach Murcia und Cartagena und kehrte kurz vor Studienbeginn zurück.

Die ersten Tage oder eher Wochen an der Uni waren eher chaotisch. Das Learning Agreement, das vor der Ankunft unterschrieben wurde, konnte ich über den Haufen werfen. Denn einige der Module hatten kein Platz mehr, in einigen wurde ich nicht eingeschrieben und andere existierten gar nicht. Deshalb landete man regelmässig im internationalem Büro der Uni. Wichtig ist, dass man sich nicht durch die Ungewissheit stressen lässt. Irgendwie funktioniert es am Ende schon.

Unterkunft & Verpflegung

Die Unterkunft war ganz nett. Ich wohnte mit drei anderen Erasmusstudentinnen im Ayora-Quartier, welches mir sehr gut gefiel. Wir wohnten nahe am Strand, an der Uni und mit dem Fahrrad (Valenbisi) war man auch schnell in der Stadt. In der nahen Umgebung konnte man jegliche Einkaufsmöglichkeiten finden. Die Kosten waren im Allgemeinen im Vergleich zu der Schweiz sehr günstig. Typisches spanisches Essen scheint sehr gut zu sein, doch als Vegetarier*in ist es nicht so einfach in den Restaurants etwas entsprechendes zu finden. Häufig gibt es dann einfach Patatas Bravas.

Die Hochschule

Den Unterricht empfand ich insgesamt etwas simpler, aber ich glaube dies ist sehr Modul-abhängig. Vom Aufwand her gibt es auch grosse Unterschiede, je nach Dozent*in und Modul. Ich habe vier Module belegt (Soziologie, Englisch Didaktik, Sport und Kunst). Zusätzlich zu den Modulen habe ich den Spanisch-Kurs im Sprachzentrum belegt, welchen ich sehr empfehlen kann und für den man zwei ECTS-Punkte erhält. Der Spanisch-Kurs und die Module fanden jeweils zweimal pro Woche für 1,5 bis 2 Stunden statt. Im Unterschied zur Schweiz war die Pünktlichkeit bei einigen Dozenten und Dozentinnen nicht so wichtig und man begann den Unterricht immer wieder einmal etwas später.

Kontakte mit anderen Erasmusstudent*innen zu knüpfen war um einiges einfacher als mit einheimischen Student*innen zu interagieren.

Land & Leute

Ich denke die Spanier*innen sind insgesamt etwas offener und auch etwas lauter und geniessen es, zusammen zu essen und zu trinken, was auch schnell auf uns abgefärbt hat. Die Essenszeit in Spanien ist im Vergleich zu unserer nach hinten verschoben, weshalb Restaurants teilweise sehr spät geöffnet sind. Etwas um 18 Uhr zu finden ist daher eher schwierig.

In Valencia wird neben Spanisch noch Valencianisch gesprochen. Module auf Valencianisch werden auch an der Uni angeboten.

Freizeit

Die Uni bietet vieles an. Ich habe einen Selbstverteidigungskurs belegt, welcher einmal pro Woche statt fand. Neben dem habe ich regelmässig beim Yoga im Turiapark (bei La Ciudad de las Artes) mitgemacht, welches immer mittwochs, freitags und sonntags statt fand.

Was man meiner Meinung nach noch unbedingt besuchen sollte, ist das Naturschutzgebiet Albufera, “fabrica de hielo” eine Bar mit Livemusik, den Sonnenaufgang am Meer bewundern und Ausflüge in die Umgebung machen.

Persönliches Fazit

Auf einer Skala von 1-10 würde ich meinem ganzem Aufenthalt durchschnittlich eine 8 geben. Bei einem nächsten Mal würde ich mir weniger einen Stress machen, um Sachen wie das Learning Agreement machen.

Für meine Tätigkeit als Lehrperson kann ich verschiedenes mitnehmen. Zum einen kann ich nun besser nachvollziehen, wie es sich anfühlt, in eine Klasse zu kommen, in der man niemanden kennt und / oder in der man die Sprache nicht kennt. Weiter konnte ich viele neue Einblicke, Ideen und Methoden kennenlernen.

Alleine oder auch mit meiner zukünftigen Klasse könnte ich mir vorstellen, einen Austausch zu machen. Ich halte es für sehr wichtig, andere Kulturen, Länder und Sprachen kennenzulernen, neugierig zu sein und neue Eindrücke und Erlebnisse zu gewinnen. Ich kann es also jedem empfehlen. Ich wüsste nicht, was dagegen spricht.

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