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Eine Stadt, in der es einem nie langweilig wird

Valencia September 2023–Januar 2024

Name: Nora Diab
Studiengang: Sonderpädagogik
Partnerhochschule: Universidad Valencia, Spanien
Aufenthalt: September 2023–Januar 2024

Vorbereitung

Ich habe mich für einen Austausch entschieden, da ich mich aus meiner Komfortzone begeben wollte, eine neue Sprache lernen wollte und einmal so richtig tief in eine andere Kultur eintauchen. Ich war vor meinem Austausch noch nie in Valencia aber wegen der Lage am Meer, dem warmen Klima und den vielen Sonnenstunden, war für mich klar, dass ich in dieser Stadt gerne einmal länger leben möchte. Dazu kommt, dass ich gerne meine Anfängerkenntnisse im Spanisch verbessern wollte und sich Valencia deshalb als die optimale Stadt für meinen Auslandsaufenthalt herausstellte. Für Valencia braucht man weder ein Visum oder eine Impfung, was mir die Vorbereitung ein wenig erleichterte. Ich habe mit der Planung des Auslandssemesters etwa ein Jahr vorher begonnen und empfehle auch, genug früh damit anzufangen. Ich habe viel Zeit für die Auswahl der Kurse und die Zusammenstellung des Stundenplans benötigt. Das Wetter in Valencia bleibt auch im Winter ziemlich warm und die Temperatur sinken nur in der Nacht auf bis zu 4 Grad, am Tag ist es auch im Januar rum die 20 Grad. Aus diesem Grund empfehle ich viele Sommerkleider einzupacken, eine warme Herbstjacke und einen dicken Schal. Achtung, viele Wohnungen haben keine Heizungen und im Winter kann es deshalb in den Wohnungen kälter als draussen sein. Deshalb empfehle ich noch eine Wärmeflasche und warme Hausschuhe mitzunehmen.

Anreise/Ankommen

Ich bin mit dem Flugzeug nach Valencia geflogen und mit der Metro ist man in ca. 25 Minuten im Stadtzentrum. Die ersten zwei Wochen waren ziemlich chaotisch, da ich nicht wusste in welchen Kursen ich tatsächlich eingeschrieben bin. Deshalb war ich anfangs oft im International Office. Dies hat mich extrem gestresst und ich habe da zum ersten Mal gemerkt, dass die Organisation der Universität nicht wie in der Schweiz ist. Ich habe mir aber grundlos Sorgen gemacht, da das International Office sehr hilfsbereit war und ich schlussendlich in alle Kurse reinkam. Ich empfehle deshalb, sich keine Sorgen zu machen, wenn man trotz Learning Agreement am Anfang nicht weiss, in welche Kurse man gehen kann. Nach ca. zwei Wochen war alles geregelt und ich hatte meinen Stundenplan. Ich würde mir von Anfang an ein Velo mieten oder kaufen, da Valencia eine velofreundliche Stadt ist. Ich habe mein Velo bei Kleta Bike gemietet und wenn einem ein Stadtvelo reicht, dann kann ich Kleta Bike empfehlen. Zudem würde ich eine «Joven 30» Fahrkarte holen, mit der man gratis Metro, Bus und Tram fahren kann, insofern es dieses Angebot noch geben wird.

Unterkunft & Verpflegung

Ich habe meine WG über «flats2enjoy» gebucht. Die Buchung verlief reibungslos und die Agentur beantwortet einem alle Fragen. Während des Aufenthalts hat «flats2enjoy» sich dann nicht mehr wirklich um die Anliegen gekümmert, dennoch kann ich die Agentur aber empfehlen. Ich habe zwischen Benimaclet und dem Stadtzentrum gewohnt (in la Saidia) und fand die Lage super, da ich mit den Locals gewohnt habe, es viele Supermärkte in der Nähe gab und ich nur 5 Minuten vom Turia Park gewohnt habe. Zudem kann ich wärmstens empfehlen in eine WG zu gehen, da ich dadurch sehr liebe Menschen kennengelernt habe und ich mich dadurch auch nie einsam gefühlt habe. Viele Wohnungen sind aber sehr hellhörig, weshalb man nicht lärmempfindlich sein sollte. Die Verpflegung ist in Valencia sehr günstig im Vergleich zur Schweiz, weshalb ich auch oft in Restaurants gegessen habe. Vor allem die Bars und Restaurants im Studierendenviertel «Benimaclet» und dem Strandviertel «El Cabanyal» sind günstig. 

Die Hochschule

Der Unterricht findet wie in Schulklassen statt und da ich nur Kurse aus dem vierten Jahr auf Englisch gebucht habe, war ich immer mit der gleichen Klasse. Der Unterricht war familiär und ich fühlte mich auf Anhieb wohl. Man ist mit den Dozierenden per du und das ganze Setting ist sehr persönlich. Die Mitstudierenden waren von Anfang an offen und haben uns Austauschstudierenden herzlich empfangen und wir haben uns auch ausserhalb des Unterrichts getroffen. Es war dementsprechend einfach Kontakt mit den Studierenden zu knüpfen. Der Lernstoff war in Valencia einfacher als Zuhause aber der Arbeitsaufwand war etwa im gleichen Rahmen wie Zuhause. Ich habe neben den Modulen auch noch einen Spanischkurs am «centre de idiomas» besucht, welches nur sieben Gehminuten von der Uni entfernt ist.

Land & Leute

Die Locals waren offen und herzlich. Die Menschen in Valencia wirken sehr glücklich, was wahrscheinlich unter anderem an den vielen Sonnenstunden liegt. Ich bin mit vielen fremden Menschen ins Gespräch gekommen und sie waren immer interessiert an einem. Jedoch ist es hilfreich, wenn man ein bisschen Spanisch kann, da viele in Valencia kein Englisch sprechen. Es war auch toll, die vielen Traditionen und Feste mitzuerleben und es gab praktisch jedes Wochenende eine Veranstaltung in der Stadt. Auch kulturell bietet die Stadt viel und es wird einem nie langweilig. Ich habe mich in Valencia immer sicher gefühlt und habe nur am Abend das Quartier am Strand gemieden, da dieses ein wenig unsicherer sein soll.

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Freizeit

Die Stadt bietet unendlich viele Angebote von Töpfern bis Yoga im Park, für jeden ist etwas dabei. Ich habe jede Woche im Turia Park Yoga praktiziert und kann die Yogastunden von «Yogenlastrellas» empfehlen. Auch rund um Valencia gibt es viel zu entdecken und man kann mit verschiedenen Studierendenorganisationen Ausflüge in andere Städte oder in die Natur buchen.

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Persönliches Fazit

Ich gebe meinem Auslandsaufenthalt 9 von 10 Punkten. Einen Punkt ziehe ich ab, da ich die Kurse manchmal schon fast ein wenig langweilig fand, weil das Niveau des Lerninhalts tief war. Wenn ich nochmals auswählen könnte, dann würde ich ein Zimmer in der Altstadt suchen, da die Wohnungen dort oft schöner sind (aber auch teurer). Wenn ich wieder einen Austausch machen würde, dann würde ich mir nicht so Sorgen machen, wenn der Stundenplan nicht von Beginn an steht und ich würde einen Kurs auf Spanisch besuchen. Ich kann Valencia für einen Austausch wärmstens empfehlen und für mich ist die Stadt nun mein zweites Zuhause. 

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