Gesund studieren
Tipps und Unterstützungsangebote für den Studienalltag
Studieren kann Spass machen – aber ab und zu auch anstrengend sein. Auf dieser Webseite findest du Tipps, wie du typische Herausforderungen im Studienalltag gut meistern kannst, erfährst mehr über die vielfältigen Unterstützungsangebote der FHNW und kannst dich inspirieren lassen, wie Ausgleich und Erholung trotz vollem Terminplan gelingen können. Neugierig? Los geht's!
Herausforderungen meistern

Für Ausgleich sorgen
Herausforderungen zu meistern braucht Energie. Umso wichtiger ist es, dass du für genügend Ausgleich und Erholung sorgst. Zu einer gelungenen Erholung gehört nicht nur Entspannung, sondern auch das mentale Abschalten, die Pflege sozialer Kontakte, das Meistern neuer Herausforderungen und die Selbstbestimmung bei der Wahl der Aktivitäten. Lasse dich von den hier vorgestellten Beispielen und Tipps inspirieren und erfahre wie du deine Gewohnheiten ändern und so die neu gewonnenen Ideen in die Tat umzusetzen kannst.
Gewohnheiten sind wie ausgetretene Pfade. Wir wählen sie, ohne viel darüber nachzudenken. Ganz einfach, weil es der bekannte und manchmal auch der bequeme Weg ist. Wenn wir Gewohnheiten ändern wollen, müssen wir uns für einen neuen Weg entscheiden. Und diesen so lange bewusst begehen, bis er zu einem gut ausgebauten Weg geworden ist. Wie das gelingen kann, erfährst du hier.
Kläre dein Was
Starte mit dem Was: Welche Gewohnheit möchtest du ändern? Was möchtest du mehr oder neu machen? Was weniger oder gar nicht mehr?
Kläre dein Warum
Kläre als nächstes dein Warum. Weshalb möchtest du diese Gewohnheit ändern? Was erhoffst du dir davon? Was wird anders oder besser sein, wenn du es schaffst, die Gewohnheit zu ändern? Wie ist es dann konkret?
Konkretisiere in kleinen Schritten
Überlege dir, welche kleinen Schritte dich deinem Ziel ein bisschen näher bringen. Verwende dazu die Skalierungstechnik: Stelle dir eine Skala von 1 bis 10 vor. Die 10 symbolisiert deinen gewünschten Zustand in Bezug auf die Gewohnheit. Wo stehst du jetzt? Und was kannst du tun, um deinem Ziel ein oder zwei Schritte näher zu kommen?
Wichtig ist hier, Schritt für Schritt vorzugehen. Du musst die 10 nicht in einem einzigen, grossen Sprung erreichen. Auch kleine Schritte bringen dich ans Ziel. Und das oft sogar zuverlässiger!
Mache einen Plan – und sei offen für Planänderungen
Wenn du die nächsten ein bis zwei Schritte kennst, kannst du sie nun konkret planen. Nutze dazu die W-Fragen: Wann? Wie oft? Wie lange? Mit wem? Wo? Welche Hilfsmittel brauchst du? Wichtig dabei ist: Planänderungen sind Teil des Plans! Spontane Störungen können immer passieren. Überlege dir daher zusätzlich, welche Hindernisse auftreten könnten und wie du damit umgehen willst (z. B. in Form eines Wenn-Dann Satzes: «Wenn die Bibliothek voll ist, dann gehe ich zum Lernen in mein Lieblingscafé»). Je mehr solcher Hindernisse du einberechnest, desto grösser ist die Wahrscheinlichkeit, dass dein Plan gelingt.
Gewohnheit ablegen – Ersetzen statt eliminieren
Wenn du eine unliebsame Gewohnheit loswerden möchtest, ist es einfacher, diese zu ersetzen, als sie abzuschaffen. Wenn du zum Beispiel aufhören möchtest, vor dem Schlafengehen ewig auf deinem Handy zu scrollen, kann es helfen, dir zu überlegen, was du stattdessen tun möchtest.
Gewohnheit aufnehmen – Routinen erweitern
Eine gute Möglichkeit, dir neue Gewohnheiten anzueignen, besteht darin, sie mit bereits bestehenden Gewohnheiten zu verknüpfen. Wenn du z. B. vor dem Schlafengehen jeweils neu eine Achtsamkeitsübung machen möchtest, kannst du dies immer nach dem Zähneputzen tun (eine eingeübte Gewohnheit).
Zum Schluss – ein Wort zum Thema Planung
Bei vielen Tipps im Bereich Ausgleich geht es um das Thema Planung (z. B. Planung von Bewegung, Erholung, sozialen Kontakten). Neben all den Planungsanforderungen im Studium nun auch noch deine Freizeit zu planen und zu strukturieren, mag auf den ersten Blick nicht besonders «sexy» erscheinen. Dennoch sind Pläne für eine gelingende Freizeitgestaltung enorm wichtig. Ganz einfach weil sie die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass wir das bekommen, was wir wirklich brauchen.
Es lohnt sich also, den zusätzlichen Planungsaufwand trotz vollem Terminkalender in Kauf zu nehmen. Spätestens wenn du bemerkst, dass du mehr Zeit für die Dinge hast, die dir wirklich wichtig sind, wirst du dir für die zeitliche Investition danken.
Klar ist: Ernährung und Schlaf haben einen grossen Einfluss auf unser Wohlbefinden, unsere Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit. Und eigentlich merken wir ganz gut, dass bestimmte Gewohnheiten (z. B. endloses Scrollen im Bett, hastiges, abgelenktes Essen) uns nicht gut tun. Und wir wüssten oft auch, was besser wäre (z. B. Bildschirmzeit vor dem Schlafen einschränken, sich Zeit nehmen, um in Ruhe zu essen). Und trotzdem ist es manchmal schwierig, etwas zu ändern. Beim Tipp: Ändere deine Gewohnheiten kannst du nachlesen, wie du dir neue Routinen aneignen kannst. Als Anregung sind hier einige gute Beispiele für Schlaf und Ernährung aufgelistet.
Schaffe die Voraussetzungen für guten Schlaf
- Reduziere die Bildschirmzeit - oder zumindest die Helligkeit des Bildschirms - vor dem Schlafengehen und vermeide es, im Bett noch auf dem Handy zu scrollen.
- Vermeide intensive körperliche Anstrengungen kurz vor dem Schlafengehen.
- Verzichte auf Alkohol, Koffein, Nikotin und schwere Mahlzeiten vor dem Schlafengehen.
- Lege eine Übergangsphase zum «Runterkommen» ein (ohne Arbeits- oder Lerntätigkeit).
Reflektiere deine Ernährungsgewohnheiten
Wenn es um das Thema «gesunde Ernährung» geht, steht oft das Was im Vordergrund (ausreichend Obst und Gemüse essen, genügend trinken usw.). Genauso wichtig für das Wohlbefinden sind aber unsere Gewohnheiten rund um das Wie der Ernährung. Beobachte dich einmal eine Woche lang und reflektiere die folgenden Fragen:
- Spüre ich meinen Hunger frühzeitig oder erst dann, wenn ich schon «überhungrig» bin? Wie lange warte ich mit dem Essen, wenn ich Hunger habe?
- Esse ich oft hastig und nebenbei oder nehme ich mir Zeit, das Essen zu geniessen?
- Nehme ich die Temperatur, den Geschmack und die Textur bzw. Konsistenz meines Essens wahr?
- Spüre ich mein Sättigungsgefühl und höre ich auf zu essen, wenn ich angenehm satt bin? Wie fühlt sich ein angenehmes Sättigungsgefühl für mich überhaupt an?
- Weiss ich, welche Lebensmittel meinem Körper gut tun? Wie oft baue ich sie in meine Ernährung ein?
- Habe ich genügend Flexibilität in der Ernährung oder lebe ich nach starren Regeln und Strukturen?
- Welche meiner Gewohnheiten tun mir gut, und wo möchte ich etwas ändern?
Hinweis: Solltest du Schwierigkeiten im Umgang mit Essen haben oder dir Sorgen um deine Essgewohnheiten machen, zögere bitte nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen (z. B. bei der psychologischen Beratung der FHNW oder unter Anlaufstellen Schweiz)
Nichts geht mehr? Bitte um Hilfe! Wir alle brauchen hin und wieder Unterstützung. Das macht uns nicht schwach, sondern menschlich. Wende dich an Freunde, Familie, Kolleg*innen oder nutze eines der Unterstützungsangebote der FHNW. Unter Krisen im Studium oder Privatleben findest du weitere Anregungen, wie du mit schwierigen Situationen umgehen kannst.
Wende dich an jemanden, dem du vertraust
Um Unterstützung zu bitten, fällt vielen nicht leicht. Wende dich deshalb an eine Person, der du vertraust. Das kann jemand aus deinem engen Freundeskreis oder deiner Familie sein. Und auch Kommiliton*innen oder Arbeitskolleg*innen können wertvolle Stützen sein!
Wähle einen guten Zeitpunkt
Überlege dir, wann der passende Zeitpunkt ist, um dein Gegenüber um Unterstützung zu bitten. Gerade wenn du dich unsicher fühlst, kann es hilfreich sein, dir vorher zu überlegen, wann du das Gespräch suchen möchtest und den richtigen Zeitpunkt nicht dem Zufall zu überlassen.
Sei konkret
Oft möchte unser Gegenüber helfen, weiss aber nicht, wie. Wenn du eine Idee hast, was dir helfen könnte, dann teile sie mit. Am besten ist es, wenn deine Idee konkrete Handlungen beinhaltet, die dein Gegenüber für dich tun kann (beispielsweise «Könntest du meinen Bericht Korrektur lesen?" oder "Könntest du diese Woche für mich einkaufen gehen?").
Weitere Gesprächstipps findest du auf der Webseite «wie gehts dir».
Bewegung ist eine hervorragende Möglichkeit, etwas für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden zu tun. Gerade bei Stress ist Bewegung ein wahres Wundermittel, um Druck abzubauen und anschliessend besser entspannen zu können. Das Problem dabei: Gerade wenn wir gestresst und erschöpft sind, fällt es vielen von uns schwer, sich überhaupt aufzuraffen. Die folgenden Tipps zeigen dir, wie du diese Hürde überwinden kannst.
Plane, anstatt auf die Motivation zu warten
Spontaner Bewegungsdrang ist natürlich toll. Damit du dich aber auch bei vollem Terminkalender, bei schlechtem Wetter oder an langen Tagen ausreichend bewegst, solltest du dich nicht allein auf deine Motivation verlassen. Besser ist es, du machst dir einen Plan. Denn je konkreter du Bewegung im Alltag planst, desto eher wirst du sie auch umsetzen. Überlege dir, wann, wo, mit wem und wie du Bewegung in deine Woche einbauen willst. Hier können auch die Tipps zur Gewohnheitsänderung hilfreiche Impulse liefern.
Finde raus, was dir Spass macht
Das klingt banal, hat aber einen grossen Einfluss. Wenn du glaubst, dich zweimal pro Woche ins Fitnessstudio schleppen zu müssen, obwohl dir das gar keinen Spass macht, wirst du das nicht lange durchhalten. Vielleicht sagen dir sanftere (z. B. Yoga), spielerische (z. B. Volleyball, Unihockey), naturverbundene (z. B. Wandern, Skifahren), kreative (z. B. Tanzen, Skateboarden) oder teamorientierte (z. B. Turnen, Fussball) Bewegungsformen mehr zu? Finde heraus, was dir Spass macht! Die Sportmöglichkeiten sind zu vielfältig, um bei etwas zu bleiben, das wir nicht mögen.
Du bist noch auf der Suche nach deiner Lieblingssportart? Teste ein Angebot des FHNW Hochschulsports.
Verabrede dich zum Sport
Den Spassfaktor kann auch ein gemeinsames Training steigern. Zusammen trainiert es sich besser! Suche dir Trainingspartner*innen, um deine Motivation zu steigern und für Verbindlichkeit zu sorgen.
Komme in kleinen Schritten vorwärts
Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Denn wenn es um Bewegung geht, zählen auch kleine, kurze Aktivitäten. Das Gruppentreffen hat länger gedauert als geplant und jetzt hast du keine Zeit mehr für das einstündige Training, an dem du eigentlich teilnehmen wolltest? Vielleicht kannst du eine Bushaltestelle früher aussteigen, zu Hause 15 Minuten mit einem YouTube-Video trainieren oder zu deinem Lieblingslied tanzen, während die Pasta kocht. Auch hier gilt: In Alternativen denken ist besser als Alles-oder-Nichts-Denken.
Gerade bei vollem Terminkalender ist es oft unrealistisch, sich noch weitere Hobbys zuzulegen. Die gute Nachricht ist: Kreativ sein und Neues ausprobieren gelingt auch im Kleinen. Statt zusätzliche Freizeitaktivitäten einzuplanen, kannst du dir überlegen, wie du deine bestehenden Freizeitbeschäftigungen umgestalten kannst, um deren kreativen Aspekt zu fördern.
- Du kochst regelmässig? Dann probiere doch ab und zu ein neues, ausgefallenes Rezept mit unbekannten Zutaten aus.
- Du hast heute dein fünftes (oder zehntes) Instagram-Reel verschickt? Wie wäre es mit einem Tag Pause, den du nutzt, um mal wieder eine handgeschriebene Postkarte zu versenden?
- Deine Mitbewohner*innen sind nicht zu Hause? Dann nutze die Gelegenheit und singe mal wieder ausgiebig unter der Dusche.
- Dein Patenkind hat bald Geburtstag? Auch zum Fernsehen lässt es sich wunderbar häkeln, stricken oder Postkarten basteln (Online-Plattformen wie Pinterest bieten vielfältige Do-It-Yourself-Ideen).
- Du planst bald selbst eine grosse Party? Statt einer WhatsApp Nachricht kannst du einen kleinen Flyer als Einladung gestalten und online versenden (eine Vielzahl an Vorlagen gibt es z. B. bei canva.com).
- Du gehst jede Woche ins Hochschulsport-Fitness? Wie wäre es zur Abwechslung mal mit einer Lektion Kendo, Bachata, Yogilates oder einem Handstand-Training?
Den ganzen Tag in Vorlesungen gesessen? Dann ist die beste Erholung vielleicht nicht die Couch, sondern etwas Bewegung. Warum das so ist? Lies weiter und finde es heraus!
Entdecke dein Erholungsbedürfnis
Wenn es um Erholung geht, denken viele Menschen zuerst an einen Filmabend auf dem Sofa. Und obwohl das manchmal genau das Richtige sein kann, ist es nicht immer die beste Lösung. So wie Muskelkater von der Art und Intensität deines Trainings beeinflusst wird, hängt auch dein Erholungsbedürfnis von der Art der Belastung ab. Grob unterscheidet man zwischen:
- kognitiver Belastung (z. B. viel und komplexe Denkarbeit)
- körperlicher Belastung (z. B. wenig Schlaf, intensive Bewegung)
- sozialer Belastung (z. B. viel Austausch, Gruppenarbeiten etc.)
- sensorischer Belastung (viele Reize, z. B. beim Pendeln)
- emotionaler Belastung (viel Emotionsarbeit, z. B. wenn du im Job oft mit Kund*innen zu tun hast)
Je nach Art der Belastung unterscheidet sich also auch dein Erholungsbedarf. So kann ein Actionfilm auf Netflix nach körperlicher Belastung entspannend wirken, bei sensorischer Belastung ist dies aber durch die zusätzlichen Reize (Lärm, Licht) eher kontraproduktiv. Überlege dir, wann du welche Art von Belastung bzw. Erschöpfung verspürst und experimentiere mit verschiedenen Erholungsaktivitäten.
Balanciere deine Erholungswaage
Um es noch komplizierter zu machen: Erholung bedeutet nicht nur, Belastungen auszugleichen, sondern auch, Bedürfnisse zu erfüllen, die zu kurz gekommen sind. Du kannst dir das wie eine Waage vorstellen. In allen fünf Bereichen (Kognition, Körper/Bewegung, Soziales, Sensorik, Emotionen) geht es um eine Balance. In jedem Bereich kann es ein Zuviel geben, dann sind wir erschöpft. Genauso kann es aber auch zu wenig sein. Dann sind wir unterstimuliert.
Um die passende Erholungsform zu finden, kannst du dir also nicht nur überlegen, in welchem Bereich du überlastet bist (z. B. den ganzen Tag Denkarbeit geleistet in der Bibliothek), sondern auch, in welchem Bereich du unterstimuliert bist (z. B. den ganzen Tag allein gelernt, ohne soziale Kontakte und mit wenig körperlicher Aktivität).
Sei konsequent in der Planung und flexibel bei der Tätigkeit
Erholung sollte nicht dem Zufall überlassen werden. Wir haben dir bereits weiter oben gezeigt, dass das Einplanen von festen Erholungszeiten zu einer erfolgreichen Semester- und Wochenplanung dazugehört (siehe Tipp: Zeitmanagement). Nun kannst du natürlich nicht immer ahnen, welche Art von Erholung du am nächsten Wochenende oder in zwei Monaten brauchst. Schliesslich gibt es immer wieder unvorhersehbare Herausforderungen und Belastungen im Alltag.
Eine gute Möglichkeit ist es daher, feste Zeitfenster für Erholung zu reservieren, in denen du dann spontan entscheiden kannst, welche Art von Erholung du gerade brauchst. Dazu kannst du zum Beispiel eine Liste mit Aktivitäten führen, die sich in der Vergangenheit bewährt haben, diese bei Unsicherheit durchlesen und schauen, ob dich etwas davon spontan anspricht.
Stelle den Prozess ins Zentrum, nicht die Leistung
Damit dir Erholung nicht wie ein weiteres To Do auf deiner Liste vorkommt, ist es wichtig, Erholung prozessorientiert zu gestalten. Das bedeutet, dass nicht die Leistung und das Ergebnis, sondern die Freude an der Tätigkeit selbst im Mittelpunkt der Erholung stehen sollte. Es geht also nicht darum, das Buch möglichst schnell zu Ende zu lesen, jede Woche einen neuen persönlichen Rekord im Gewichtheben aufzustellen oder das Musikstück endlich fehlerfrei spielen zu können. Vielmehr sollte es darum gehen, Freude an der Tätigkeit zu haben und sie freiwillig, ohne Leistungsdruck und um ihrer selbst willen auszuüben.
Überlege einmal, welche deiner Hobbys für dich besonders erholsam sind. Was macht sie so erholsam? Ist das kontextabhängig oder in jeder Situation gleich? Und was unterscheidet sie von Hobbys oder Freizeitaktivitäten, die du als weniger erholsam erlebst?
Entdecke kleine Genussmomente im Alltag, denn der Zauber liegt oft im Kleinen. Weisst du noch, wie der erste Schluck Kaffee heute Morgen geschmeckt oder wie sich die frische Luft draussen angefühlt hat?
Öffne deinen Blick für den kleinen Genuss
Bei Genuss denken viele an grössere Genussmomente wie ein Abendessen in einem schicken Restaurant oder ein Wellnesswochenende. Aber auch im Alltag schlummern viele kleine Genussmomente. Denke einmal an den heutigen oder den gestrigen Tag:
- Was hast du Schönes und Angenehmes erlebt?
- Was hat dir gut getan, dich gefreut oder dir Spass gemacht?
Gestalte eine Erinnerungshilfe
Um Genussmomente nicht nur rückblickend, sondern auch im Moment selbst wahrzunehmen, kannst du mit Erinnerungen arbeiten. Wenn du etwa den ersten Kaffee oder Tee am Morgen als besonders angenehm empfindest, kannst du eine kleine Notiz an deine Kaffeemaschine oder den Teekocher heften, die dich daran erinnert, kurz innezuhalten und das Getränk bewusst zu geniessen.
Übe dich in Achtsamkeit
Eine weitere sehr gute Möglichkeit, die Genussfähigkeit zu trainieren, sind Achtsamkeitsübungen. Achtsamkeit hilft uns, unsere gegenwärtigen Empfindungen, Gedanken und Gefühle bewusst wahrzunehmen. Du kannst Achtsamkeit ganz einfach üben, indem du dich zum Beispiel fragst: Wie fühlt sich mein Körper gerade an? Was fühle, sehe, rieche, höre und schmecke ich gerade? Welche Gedanken gehen mir durch den Kopf? Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl von Apps, mit denen du deine Achtsamkeit trainieren kannst (z. B. Headspace oder 7Mind).
Vermeide die «Mehr ist Mehr»-Falle
Neben den kleinen, alltäglichen Genussmomenten ist es natürlich erlaubt und erwünscht, auch grössere Genussmomente einzuplanen (Stichwort Vorfreude!). Vermeide hier aber die «mehr ist mehr»-Falle: Unser Glück wird nicht unbedingt gesteigert, wenn wir immer mehr und immer Grösseres tun. Es geht vielmehr um Qualität. Darum, Dinge zu tun, die uns wirklich Freude bereiten. Und uns die Zeit zu nehmen, diese Freude bewusst zu erleben.
Viele kleine Pausen – grosse Wirkung! Besonders in anstrengenden (Lern-)Phasen sind Minipausen ein echter Leistungs- und Konzentrationsbooster.
Mache Pause, bevor du eine Pause brauchst
Mit den Pausen ist es wie mit dem Trinken. Wenn du starken Durst verspürst, ist es meist schon etwas zu spät. Generell gilt: Wir sollten Pausen regelmässig machen und nicht erst dann, wenn wir vor Erschöpfung nicht mehr weiterarbeiten können. Plane deshalb feste Pausen in deinen Tag ein und nimm sie dir auch, wenn du noch nicht völlig erschöpft bist. Natürlich besteht Spielraum, wenn du etwa kurz vor dem Abschluss einer Aufgabe stehst. Ganz ausfallen lassen solltest du die eingeplanten Pausen aber nicht. Deine Leistungsfähigkeit wird es dir danken!
Wie du selbst längere Arbeitsphasen gut strukturieren kannst, erfährst du in den Tipps zur Prüfungsvorbereitung.
Mache Pausen, die wirklich Pausen sind
Daumenregel: Eine Pause ist dann eine Pause, wenn du dabei Energie gewinnst, statt sie zu verbrauchen. Beobachte dich selbst und finde heraus, welche Art von Pausen für dich Energiebooster sind. Ist es für dich motivierend, kurz deine sozialen Medien zu checken? Oder raubt es dir eher Energie, weil du dich zu sehr mit dem inszenierten Leben anderer Menschen vergleichst?
Übrigens: Wenn du deine Pausengewohnheiten ändern möchtest, lies die Tipps zum Thema «Ändere deine Gewohnheiten».
Gemeinsam lachen, Neues erleben und sich unterstützen – Freunde sind wertvoll! Das eigene soziale Netzwerk zu pflegen, ist deshalb sehr wichtig.
Entdecke deine Kontaktpräferenz
Es gibt viele Möglichkeiten, soziale Kontakte zu pflegen. Nicht jede*r geniesst es, mit Freunden in einem lauten, dunklen Club zu tanzen. Manche bevorzugen vielleicht ein Treffen im kleinen Kreis, einen Buchclub oder eine Brieffreundschaft. Finde heraus, was zu dir passt und dir gut tut. Alles ist erlaubt, solange es für dich und dein Gegenüber stimmt!
Extratipp: Nimm an Veranstaltungen teil, die dir Spass machen. Dort triffst du oft Gleichgesinnte und kannst neue Kontakte knüpfen. Wie wäre es z. B. mit einem Anlass der Fachschaft Angewandte Psychologie?
Komme ins Gespräch
Wenn du neue, nette Leute kennen lernst, brauchst du manchmal etwas Mut und Initiative, um mit ihnen ins Gespräch zu kommen.
- Beginne mit einem Kompliment (z. B. «Dein Seminarvortrag heute war super spannend» oder «dein Schal gefällt mir, ein richtiger Farbtupfer an diesem grauen Tag»).
- Begegne deinem Gegenüber mit ehrlichem Interesse und stelle Fragen. Aufmerksamkeit ist ein nicht zu unterschätzendes Zeichen der Wertschätzung.
- Bitte um einen Rat oder einen kleinen Gefallen (z. B. «Ich bin heute zum ersten Mal beim Hochschulsport. Weisst du, wie das mit dem Training läuft?»). Viele Menschen helfen gerne und fühlen sich wertgeschätzt, wenn du an sie denkst.
- Um den Kontakt zu festigen, melde dich nach dem Gespräch bei der Person und frage, wie es ihr geht, sende ein lustiges Video oder eine Schlagzeile, die dich an sie erinnert hat. Kleine Botschaften können manchmal viel bewirken.
Denke in Alternativen
Viele von uns sind in Studium und Beruf stark eingebunden. Da ist es nicht immer leicht, Zeit für soziale Kontakte zu finden. Wenn deine Pläne ins Wasser fallen, kann es helfen, in Alternativen zu denken statt in «findet statt» vs. «findet nicht statt»:
- Die Hälfte deiner Freunde hat keine Zeit für den geplanten Apéro am Sonntagnachmittag? Vielleicht klappt es mit einem kurzen Facetime-Call und einem virtuellen Apéro vor dem Znacht.
- Dein Freund sagt das gemeinsame Abendessen im Restaurant ab, weil er knapp bei Kasse ist? Wie wäre es, gemeinsam ein ausgefallenes Menü zu kochen?
- Das Telefonat mit der Freundin fällt ins Wasser, weil sie noch lernen muss? Vielleicht passt eine Sprachnachricht, die sie sich später anhören kann.
Stelle Regelmässigkeit her
Eine weitere Möglichkeit, Zeit für soziale Kontakte zu finden, besteht im Herstellen von Regelmässigkeit. Wenn du dich z. B. jeden zweiten Donnerstag im Monat zum Jassen verabredest, jeden Montagabend deine Sprachnachrichten beantwortest oder immer am Mittwoch mit deinen Mitbewohner*innen kochst, erhöht das die Planungssicherheit und die Wahrscheinlichkeit, dass die Pläne auch tatsächlich umgesetzt werden.
Mental stark
Kritiker*innen gibt's genug! Werde dein eigener Coach und begegne dir so, wie du einer guten Freundin, einem guten Freund begegnen würdest, wenn mal etwas nicht klappt wie erhofft: Nachsichtig, ermutigend und mit einer realistischen Einschätzung der Situation. Das ist jedoch oftmals einfacher gesagt als getan. Die folgenden Tipps können dir dabei helfen, dich selbst besser anzunehmen und zu unterstützen.

Die Angebote der FHNW im Überblick
Weiterführende Informationen und Links
Weiterführende Literatur
Möchtest du dich weiter mit dem Thema «Gesund studieren» beschäftigen? Hier findest du eine Auswahl an spannenden Büchern. Alle Bücher sind über die Bibliothek der FHNW online verfügbar (Swisscovery-Login erforderlich).
- Bensberg, G. & Messer, J. (2014). Survivalguide Bachelor: Dein Erfolgscoach fürs ganze Studium - Nie mehr Leistungsdruck, Stress & Prüfungsangst - Bestnoten mit Lerntechniken, Prüfungstipps!. Berlin, Heidelberg: Springer.
- Bernhardt, D. (2021). Die Psychologie des Schweinehunds: In 6 Schritten vom guten Vorsatz zur neuen Gewohnheit. Stuttgart: utb GmbH.
- Colier, N. (2023). Wenn die Gedanken wieder kreisen … Hilfreiche Impulse zum Umgang mit ständigem Grübeln. Paderborn: Junfermann Verlag.
- Kaluza, G. (2023). Gelassen und sicher im Stress: Das Stresskompetenz-Buch: Stress erkennen, verstehen, bewältigen. Berlin, Heidelberg: Springer.
- Püschel, E. (2017). Selbstmanagement und Zeitplanung. Stuttgart: utb GmbH.
- Walther, H. (2021). Ohne Prüfungsangst studieren. Stuttgart: utb GmbH.