Orientieren
Wie ist das Studium aufgebaut? Wie bringe ich Ausbildung, Beruf und Familie unter einen Hut? Welche Perspektiven eröffnen sich? Hier können Sie sich umfassend über das Master-Studium informieren.
Das Kompetenzprofil der Hochschule ist grundlegend für die Lehre in allen Studienformen und auf beiden Stufen.
Zur professionellen Kompetenz in der Sozialen Arbeit gehören spezifisches Wissen, spezifische Fähigkeiten und professionsethische Standards. Diese sind in einem Berufskodex verfasst.
Die Prinzipien der sozialen Gerechtigkeit, die Menschenrechte, gemeinsame Verantwortung und die Achtung der Vielfalt bilden die Grundlagen der professionsethischen Standards Sozialer Arbeit.
Acht spezifische Wissensgebiete
- Historisch-systematisches Wissen und Theorien der Sozialen Arbeit
- Sozialwesen, Sozialstaat und Rechtswesen
- Gesellschaftstheorien und Gesellschaftssysteme
- Soziale Probleme und Lebenslagen
- Sozialisations- und Bildungstheorien
- Theorien und Konzeptionen kommunikativen, ethischen und reflexiven Handelns
- Prozessgestaltungsmodelle: Methoden, Verfahren und Interventionen
- Organisationstheorien, Managementlehre und Projektmanagement
- Wissenschaftstheorien und Methodologie
- Forschungsmethoden
Acht spezifische Kompetenzen
- Fähigkeit zur Prozessgestaltung
- Fähigkeit zur Dokumentation
- Fähigkeit zur Innovation
- Fähigkeit zu forschen
- Fähigkeit zu leiten und zu führen
- Fähigkeit zur Kooperation
- Fähigkeit zur (Selbst-)Reflexion
- Fähigkeit zur selbstregulierten Wissenserweiterung
Die Differenzen zwischen den Studienstufen zeigen sich im spezifischen Zuschnitt der Wissensgebiete und Kompetenzen. Im Master-Studium beziehen sich die Kompetenzen auf Prozesse der
- Evaluation von Ansätzen, Verfahren, Angeboten und Programmen der Sozialen Arbeit,
- Weiterentwicklung der Praxis und der Sozialen Innovation,
- Implementation von weiterentwickelten oder neuartigen Verfahren und Angeboten der Sozialen Arbeit.
Vielfältige Lehr- und Lernformen
Vielfältige (mediengestützte) Lehr- und Lernformen sind bei uns selbstverständlich. Ebenso variantenreich wie die eingesetzten Lehr- und Lernformen sind die Leistungsnachweise. Wir erwarten von den Studierenden, dass sie in hohem Masse die Verantwortung für ihr eigenes Lernen übernehmen und sich sowohl im Kontakt- wie im Selbststudium engagieren.
Das Master-Studium ist die zweite Studienstufe des Studiums in Sozialer Arbeit. Es schliesst konsekutiv an das Bachelor-Studium an und vermittelt eine zweifache Berufsbefähigung: Die Kompetenz zur Weiterentwicklung der Praxis und Sozialen Innovation sowie die Kompetenz zur wissenschaftlichen Arbeit.
Dementsprechend finden sich zwei Stränge von Modulen im Curriculum. Beide Stränge sind so aufgebaut, dass erst Module absolviert werden, bei denen die Aneignung von Fachwissen im Zentrum steht. Die Abfolge, in denen diese Module belegt werden, bestimmen die Studierenden selbst. Hierauf aufbauend folgt jeweils ein Modul, das die Möglichkeit bietet, die spezifischen Fähigkeiten und Fertigkeiten im Rahmen eigener praktischer Erfahrungen aufzubauen.
So werden die Kompetenzen in den Modulsträngen aufgebaut:
Modulstrang «Innovation»
Fachwissen
- Modul MA06: Innovation und Management in der Sozialen Arbeit
- Modul MA07: Konzepte und Methoden forschungsbasierter Praxis
Fähigkeiten: Projektpraktikum
Modulstrang «Wissenschaftliche Arbeit»
Fachwissen
- Modul MA03: Qualitative Methoden der Sozialforschung
- Modul MA04: Quantitative Methoden der Sozialforschung
Fähigkeiten: Forschungswerkstätte
- Modul MA09: Forschungswerkstatt: Gestaltung praxisorientierter Forschungsprozesse
Generalistischer Natur sind die Module MA01 «Sozialer Wandel und Innovation», MA02 «International Social Work and Social Policy» und MA05 «Theoretische Begründungen der Sozialen Arbeit». Wichtiges Element des Studiums bildet die Master Thesis (Modul MA10). Die Reflexion hinsichtlich der eigenen Kompetenzentwicklung und die Förderung der generellen Reflexionsfähigkeit werden im Modul MA08 weiter gepflegt.
Die Module sind im Modulverzeichnis im Detail beschrieben.
Abgrenzung: Master of Arts in Sozialer Arbeit vs. Master of Advanced Studies
Der Titel «Master of Arts in Sozialer Arbeit» (kurz: MA) bildet den Abschluss dieses konsekutiven Master-Studiums in Sozialer Arbeit. Das Master-Studium bildet die zweite Studienstufe des Studiengangs in Sozialer Arbeit und ist Bestandteil des grundständigen Studiums in Sozialer Arbeit. Der Titel signalisiert eine akademische Qualifikation für die professionelle Praxis.
Ein Master of Advanced Studies (MAS) ist der Abschluss eines Weiterbildungsstudiums. Studien im Weiterbildungsbereich spezialisieren die Teilnehmenden für die Tätigkeit in einem spezifischen Arbeitsfeld der Praxis Sozialer Arbeit (wie z.B. Schulsozialarbeit), erweitern die methodischen Handlungskompetenzen (wie z.B. psychosoziale Beratung) oder bereiten auf Managementfunktionen vor. Sie richten sich an Personen, die bereits eine grundständige (akademische) Ausbildung abgeschlossen haben und über Praxiserfahrung verfügen.Ein Kompetenzprofil für zwei Studienstufen: Bachelor und Master
Pflichtmodule
Grundlagen (18 ECTS-Punkte):
- MA01, Sozialer Wandel und Innovation
- MA02, International Social Work and Social Policy
- MA03, Qualitative Methoden der Sozialforschung
- MA04, Quantitative Methoden der Sozialforschung
- MA05, Theoretische Begründungen der Sozialen Arbeit
Schwerpunkt Soziale Innovation (18 ECTS-Punkte):
- MA06, Innovation und Management in der Sozialen Arbeit
- MA07, Konzepte und Methoden forschungsbasierter Praxis
Individuelle Profilbildung / Anwendung und Ausgestaltung der Sozialen Innovation (48 ECTS-Punkte):
- MA08, Wissensintegration und Entwicklung professioneller Identität
- MA09, Forschungswerkstatt: Gestaltung praxisorientierter Forschungsprozesse
- MA10, Master Thesis
- MA11, Entwicklungsprojekt: Innovation in sozialen Organisationen
- Summer School
Wahlpflichtmodule
Erweiterte individuelle Profilbildung (3 ECTS-Punkte):
- MA21, International Perspectives, Innovative Approaches, Transnational Exchange oder
- MA22, Leadership und Innovation – Haltungen, Modelle, Theorien oder
- MA23, Aktuelle Themen der Sozialen Arbeit oder hochschulübergreifende Angebote
- Tutorat, Lehrerfahrung in beiden Studienstufen
Das Studium umfasst 90 ECTS-Credits. Es besteht aus 35 Prozent Kontakt und 65 Prozent begleitetes Selbststudium und Selbststudium. Vollzeit studieren bedeutet, während drei Semestern an zwei bis zweieinhalb Tagen pro Woche (Montagmorgen bis Mittwochmittag) an der Hochschule zu studieren. Das begleitete Selbststudium und das Selbststudium können flexibel gestaltet werden. Das Studium kann auch in Teilzeit absolviert werden. In der 16. Semesterwoche wird jeweils die Summer School durchgeführt, die als Pflichtmodul belegt werden muss.
Das Herbstsemester beginnt in der Kalenderwoche 38, das Frühlingssemester in der Kalenderwoche 8. Die Präsenzveranstaltungen finden während der Vorlesungszeit von 15 Wochen statt.
Das Studienangebot der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW wird in Olten durchgeführt. Zusätzlich können auch an der EH Freiburg im Breisgau, an der Universität Basel oder an einer anderen in- oder ausländischen Hochschule Module belegt werden. Das Kontaktstudium an der EH Freiburg findet in Ergänzung zu jenem in Olten von Donnerstag und Freitag statt.
Massgeschneiderte Lösungen für alle beruflichen und privaten Ausgangslagen
Sie können das Studium Ihren persönlichen Berufs- und Familienverhältnissen optimal anpassen: Es kann in drei Semestern als Vollzeitstudium oder auch in vier bis acht Semestern als Teilzeitstudium absolviert werden. Varianten für mögliche Studienplanungen:
Master-Studium mit Beginn im Herbstsemester
- Mögliche Variante für 8 Semester
- Mögliche Variante für 6 Semester
- Mögliche Variante für 5 Semester
- Mögliche Variante für 4 Semester
- Mögliche Variante für 3 Semester
Master-Studium mit Beginn im Frühlingssemester
- Mögliche Variante für 8 Semester
- Mögliche Variante für 6 Semester
- Mögliche Variante für 5 Semester
- Mögliche Variante für 4 Semester
- Mögliche Variante für 3 Semester
Sie können sich das Studium selbstverständlich auch anders zusammenstellen und es mit Angeboten anderer Hochschulen aus dem In- und Ausland kombinieren bzw. ergänzen.
Was unser Modulangebot anbelangt, ist es eine zwingende Voraussetzung, entweder das Modul MA03 oder MA04 vor dem Modul MA09 zu absolvieren und empfehlen vor dem Besuch des Modul MA11 die drei Module MA06, MA07 und MA09.
Für Ihre individuelle Studienplanung können Sie die Varianten herunterladen und die Module per «copy and cut» in den Semestern verteilen. Achten Sie dabei darauf, dass Sie diese im richtigen Semester platzieren.
- Die Module MA01, MA02, MA04, MA05, MA07 und MA21 finden nur im Herbstsemester statt.
- Die Module MA03, MA06 und MA22 finden nur im Frühlingssemester statt.
- Das Modul MA09 und MA23 finden sowohl im Herbst- wie auch im Frühlingssemester statt.
- Die Module MA10 und MA11 erstrecken sich über zwei Semester.
- Das Modul MA08 erstreckt sich über drei Semester.
Die Master Thesis ist eine eigenständige wissenschaftliche Arbeit, die von den Studierenden in Einzelarbeit erstellt wird und eine Synthese des Master-Studiums bildet. Sie stellt eine eigenständige, theoretische und/oder empirische Bearbeitung eines Themenkreises aus einem Teilgebiet der Sozialen Arbeit dar und leistet einen Beitrag zur Gestaltung und Weiterentwicklung der Disziplin und Profession der Sozialen Arbeit.
Die Studierenden belegen damit, dass sie sich des theoretischen Wissens und des methodologisch-methodischen Instrumentariums angemessen, mit kritischem Geist, Kreativität und Originalität zu bedienen wissen.
Bei swisscovery können sehr gut bewertete Master Thesen der Studierenden bestellt werden, deren Autorin oder Autor sich mit der Aufnahme in den Bibliothekskatalog einverstanden erklärt hat.
Die Summer School steht im Zeichen von Internationalität und Internationalisierung. Sie bietet Raum für eine Auseinandersetzung mit der Sozialen Arbeit aus transnationaler u.a. auch vergleichender Perspektive. Sie greift dabei Fragestellungen zu empirischen, theoretischen, praktisch-methodischen und/oder sozialpolitischen Dimensionen Sozialer Arbeit auf.
Die Summer School ist eine Plattform für internationalen Austausch. Sie führt Studierende, Dozierende und Forschende aus unterschiedlichen Ländern zur vertieften Auseinandersetzung mit der jeweiligen Thematik zusammen. Damit kombiniert sie die Internationalität ihrer inhaltlichen Arbeit mit einem gelebten internationalen Austausch.
Die Summer School wird in Englisch durchgeführt. Sie findet an der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW oder an einer der kooperierenden Hochschulen und Universitäten im Ausland statt.
Die Module werden von profilierten und ausgewiesenen Expertinnen und Experten der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW und in Zusammenarbeit mit Lehrbeauftragten aus Wissenschaft und Praxis im In- und Ausland realisiert.
In den Lehrveranstaltungen begegnen die Studierenden engagierten Persönlichkeiten, die mehrere Jahre Forschungserfahrung oder berufliche Erfahrung im entsprechenden Fachgebiet ausweisen, auf mehrere Jahre Lehrerfahrung auf Hochschulstufe zurückblicken und im entsprechenden thematischen Bereich anerkannte wissenschaftliche Arbeiten und Publikationen oder eigenständige Beiträge zur Entwicklung der Sozialen Arbeit in der Praxis vorweisen und international vernetzt sind. In den Forschungswerkstätten arbeiten die Studierenden in Kleingruppen mit erfahrenen Forscherinnen und Forschern zusammen, die sie bei der Durchführung einer Forschungsarbeit unterstützen. Die Erarbeitung der Master Thesis wird von Fachexpertinnen und -experten der Hochschule begleitet.
Vielfältige Lehr- und Lernformen
Die Lehr-und Lernarrangements knüpfen an den Lernfähigkeiten und -bedürfnissen der Studierenden an und orientieren sich an den zu entwickelnden Kompetenzen. Sie sind vielfältig und nutzen unterschiedliche Lernorte. Die Leistungsnachweise sind ebenfalls vielfältig und erfolgen terminlich so gestaffelt, dass sie von den Studierenden in sinnvoller Weise erbracht werden können.
«Forschendes Lernen» ist zentral
Die eigene Wissenserzeugung rückt neben der reinen Vermittlung von Wissen in den Vordergrund. «Forschendem Lernen» kommt damit im Master-Studium hohe Bedeutung zu.
- Prof. Stefan Adam
- Jeremias Amstutz
- Prof. Dr. Annabelle Bartelsen
- Prof. Dr. Edgar Baumgartner
- Prof. Dr. habil. Roland Becker-Lenz
- Prof. Dr. Kay Biesel
- Prof. Dr. Jeanette Brodbeck
- Prof. Dr. Eva Büschi
- Prof. Dr. Matthias Drilling
- Prof. Dr. Thomas Geisen
- Prof. Dr. Luzia Jurt
- Prof. Dr. Carlo Knöpfel
- Prof. Dr. Maritza Le Breton
- Dr. Brigitte Müller
- Prof. Dr. Silke Müller-Hermann
- Prof. Dr. Eva Nadai
- Prof. Dr. Daniel Oberholzer
- Prof. Dr. Anne Parpan-Blaser
- Prof. Dr. phil. Esteban Piñeiro
- Dr. Andreas Pfeuffer
- Prof. Claudia Roth
- Dr. Christophe Roulin
- Prof. Dr. Peter Zängl
Master-Absolvierende sind zunehmend gefragt. Sie übernehmen Verantwortung für das Angebot von Organisationen der Sozialen Arbeit als Projektleiter/innen, leitende Angestellte, wissenschaftliche Mitarbeiter/innen, Berater/innen und Stabsangestellte. Sie arbeiten in Non-Profit-Organisationen, teilstationären und stationären Einrichtungen der Sozialen Arbeit, privaten Beratungs- und Forschungsorganisationen, den Fachhochschulen sowie in Verwaltungen von Gemeinden, Kantonen und Bund.
Evangelische Hochschule Freiburg im Breisgau (D)
Mit dem Fachbereich Soziale Arbeit der Evangelischen Hochschule (EH) Freiburg im Breisgau besteht ein enges Kooperationsverhältnis. Professorinnen und Professoren der Evangelischen Hochschule sind als Modulleitende und Dozierende im Master-Studium tätig. Einzelne Module werden gemeinsam verantwortet.
Ohne administrative Hürden im nahen Ausland studieren
Die Studierendenmobilität wird gemeinsam aktiv gefördert. Studierende beider Hochschulen können ohne weiteres auch Module an der anderen Hochschule besuchen und damit aus einer breiteren Palette von Studienangeboten wählen, andere Studienorte und -kulturen kennenlernen, die Perspektive auf Soziale Arbeit erweitern und das Studium individuell planen.
Das Angebot der EH ist zudem zeitlich so angelegt, dass es nicht nur anstatt, sondern auch in Ergänzung zu den Modulen an der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW besucht werden kann. Der Unterricht findet Donnerstag und Freitag statt.
Die Studienleistungen empfohlener Module bzw. Teilmodule werden von beiden Hochschulen gegenseitig vollumfänglich angerechnet. Eine Aufstellung der gegenseitig anrechenbaren Module bzw. Teilmodule findet sich auch im Modulverzeichnis.
Studieren im nahen Ausland?
Mobilität zwischen der Evangelischen Hochschule Freiburg und der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW, Olten
Universität Basel
Die Kooperation mit dem Institut für Soziologie der Universität Basel bietet Studierenden der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW die Option, das wöchentlich stattfindende Forschungskolloquium am Institut für Soziologie zu besuchen. Es werden wissenschaftliche Arbeiten von Promovierenden und Master-Studierenden diskutiert. Dieses Modul wird als Äquivalent zum Besuch des Begleitkolloquiums zur Master Thesis angerechnet.
Das Studium ermöglicht grundsätzlich den Zugang zu Doktoratsprogrammen und der Promotion. Die Zugangsbedingungen zu den Doktoratsprogrammen definieren die jeweiligen Universitäten. Viele Universitäten verlangen Absolventinnen und Absolventen eines Master-Studiums an einer Fachhochschule umfangreiche zusätzliche Studienleistungen ab oder setzen eine gymnasiale Maturität voraus.