«Ich arbeite als Bindeglied zwischen Planung und Geomatik» - Erfahrungsbericht eines Absolventen

Mit welchen Vorkenntnissen hast du die Weiterbildung «CAS GeoBIM» begonnen? 

Nach meiner Ausbildung zum Geomatiker EFZ und einem kurzen Abstecher in die amtliche Vermessung, wechselte ich zur Schällibaum AG. Dort konnte ich neben meiner Arbeit noch die Weiterbildung zum Geomatiktechniker FA besuchen und abschliessen. 
Bei meinem aktuellen Arbeitgeber widme ich mich der Erfassung und Dokumentation von Gebäuden, Landschaften und Infrastrukturen in 2D und 3D. Detailthemen des Hoch- und Tiefbaus, insbesondere in Bezug auf Modellierung, Koordination und Georeferenzierung, gewinnen zunehmend an Bedeutung. 

Heute bin ich als Fachbereichsleiter Mobile Mapping tätig und setze meine Energie und Erfahrung als Bindeglied zwischen Planung und Geomatik ein, um unsere Anwendung der BIM-Methode und die Tätigkeitsfelder unserer Geomatikabteilung zu optimieren und zu erweitern. 

Warum hast du dich gerade für diese Weiterbildung entschieden? 

Die Fokussierung auf die für Geomatik-Fachleute relevanten Teilbereiche der BIM-Methode war sicher einer der ersten Punkte, die mir aufgefallen sind. Überzeugt hat mich aber auch die breite und vielseitige Palette der Themen, welche in diesem Zertifikatslehrgang vermittelt werden. Mir ist aktuell kein anderes Angebot bekannt, welches in kurzer Zeit so viele Themen aus Praxis und Theorie behandelt und dabei auch noch einen Bezug zur Geomatik herstellt, der oftmals trotz dessen Wichtigkeit etwas untergeht. 

Welche Vorteile bringt dir diese Weiterbildung für deine berufliche Zukunft? 

Den grössten Vorteil sehe ich im gestärkten Verständnis für andere Projektbeteiligte und deren Sprache. Erst durch den Austausch mit Fachleuten aus verschiedenen Branchen wurde uns wirklich bewusst, dass es unterschiedliche Begrifflichkeiten gibt, die für die verschiedenen Beteiligten unterschiedliche Bedeutungen haben. So wurde ein Bewusstsein geschaffen, das es ermöglicht, Missverständnisse zu minimieren und Projekte effektiver durchzuführen.

Zusätzlich sind die teils überraschend tiefen Einblicke in die unterschiedlichen Teilthemen enorm wertvoll, insbesondere durch eher selten angesprochene, aber dennoch äusserst spannende Themen wie Facility Management und Datenhaltung. 

Welche Inhalte waren für dich persönlich besonders spannend? Und warum? 

Neben den exakten Begrifflichkeiten und der Erkenntnis, wie viel Potenzial für Missverständnisse im Austausch mit Fachpersonen anderer Branchen bestehen kann, waren die technischen Details zu den genutzten Technologien und Standards sehr interessant. Der detaillierte Aufbau einer IFC-Datei, das Lesen und Verstehen der Informationen in einem Texteditor sowie die Manipulation der beinhalteten Elemente waren zwar anspruchsvoll, haben jedoch viel zum tieferen Verständnis beigetragen. 

Die meisten Erkenntnisse kamen jedoch beim gemütlichen Pausenkaffee oder in Diskussionsrunden mit den anderen Teilnehmenden auf. In den Gesprächen konnten die für das eigene Fachgebiet relevanten Problemstellungen angesprochen und durch die unterschiedlichen Blickwinkel in manchen Fällen ganz einfache Lösungsansätze erarbeitet werden. Dieser niederschwellige Austausch war eine äusserst wertvolle Erfahrung und hat den Lehrgang massiv bereichert. 

Was würdest du Interessierten mit auf den Weg geben? 

Das «CAS GeoBIM» bietet sowohl eine ideale Grundlage für Personen, die kaum Erfahrung mit der BIM-Methode haben, als auch für diejenigen, die bereits einige Erfahrungen gesammelt haben. Es wird ein breites Spektrum an Teilthemen behandelt. Das von verschiedenen Expert*innen vermittelte Fachwissen kann bereits während des Lehrgangs im Alltag eingesetzt werden. Durch die freie Themenwahl bei der Zertifikatsarbeit und das Engagement der Dozierenden kann eine massgeschneiderte und praxisnahe Weiterbildung erlebt werden, die zu grossem Lernerfolg führt.


Wir danken Raphael Schirmer für das angenehme Gespräch und wünschen ihm auf seinem Weg alles Gute.