Bevölkerungs- und Wohlstandswachstum führen zur verstärkten Nachfrage nach Gütern, Infrastruktur und Dienstleistungen, was wiederum zu erhöhten Umweltbelastungen führt. Entscheidend wird es sein, ob es gelingt, die globale Lebensqualität durch eine drastische Reduzierung des Verbrauchs natürlicher Ressourcen und eine erhebliche Verringerung schädlicher Emissionen zu verbessern.
Das CAS-Programm vermittelt Grundlagen und bewährte Massnahmen im Gewässer- und Bodenschutz, Luftreinhaltung, zur Minderung der Lichtverschmutzung und von Lärm. Es werden Methoden vorgestellt, um die Ressourceneffizienz von Unternehmen und in industriellen Netzwerken zu steigern und gleichzeitig Wege von der linearen in eine zirkulare, grüne und CO2-neutrale Wirtschaft diskutiert.
Inhalt
Das Einführungsmodul vermittelt die Grundlagen zu Toxikologie und Ökotoxikologie, zu Boden-, Luft- und Wassersystemen und deren Bedeutung. Es werden die Auswirkungen der Schadstoffbelastungen dieser Systeme, von Lärm und Lichtemissionen auf Mensch und Umwelt dargelegt und Massnahmen zu deren Vermeidung und Begrenzung vorgestellt.
Toxikologische und ökotoxikologische Grundlagen
Funktion und Bedeutung von Boden-, Luft- / Wassersystemen
Massnahmen zur Vermeidung und Verringerung von Schadstoffbelastungen Boden, Luft, Wasser, Minderung von Lärm und Lichtverschmutzung
Politischer und rechtlicher Rahmen zum Schutz der Umwelt, Vollzug und Finanzierung von Massnahmen
Trends und kommende Herausforderungen z.B. Mikroverunreinigung, Mikroplastik
Mit Ressourceneffizienz lassen sich die Umweltbelastungen aus industriellen Tätigkeiten erheblich reduzieren und Kosten einsparen. Dazu gehört nicht nur die Reduktion der Abfälle in der Produktion, sondern auch der Ersatz toxischer Stoffe durch umweltverträglichere. Teure und ressourcenintensive nachgeschaltete Umwelttechnologien zur Emissionsminderung werden so vermieden. In diesem Modul werden die Vorteile und Herausforderungen etablierter Ansätze zur Steigerung der Ressourceneffizienz wie Cleaner Production und industrielle Symbiose vorgestellt und diskutiert. Zudem wird ein grundlegendes Verständnis für beste verfügbare Technologien und effiziente Energieanwendung in der Industrie vermittelt.
Herausforderungen durch den Ressourcenverbrauch und der Umweltbelastung in der Industrie
Methoden zur Analyse und Steigerung der Ressourceneffizienz, Ökodesign, Cleaner Production, Stoffflussanalyse, industrieller Symbiose, Wertstoffmanagement
Beste verfügbare Technologien
Anwendung und Effizienz von Energie (Elektrizität, Wärme und Kälte) in der Industrie
Bedeutung der Ressourceneffizienz im Nachhaltigkeit- und Umweltmanagement
Ansätze und Beispiele zur Reduktion von Foodwaste in der Lebensmittelindustrie
Der Übergang von einer linearen zu einer grünen Wirtschaft erfordert eine doppelte Entkopplung von Ressourcenverbrauch und Umweltbelastung vom Wachstum. In diesem Modul werden dazu die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft mit seinen inneren und äusseren Kreisen für biologische Stoffe und technische Materialien vorgestellt und die Herausforderungen in der Umsetzung diskutiert.
Grüne Wirtschaft und doppelte Entkopplung des Wirtschaftswachstums von Ressourcenverbrauch und Umweltbelastungen
Prinzipien einer Kreislaufwirtschaft und die Bedeutung der verschiedenen Kreise (Reparatur, Wiedergebrauch, Re-Manufacturing, Recycling) und des Ökodesigns
Angewandte Kreislaufwirtschaft an Beispielen zu Wasserverbrauch, E-Waste, seltene Metalle und biotechnologischer Verfahren für agroindustrieller Abfälle
Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft messen und bewerten – Methoden und Strategien aus Normen
Chancen und Herausforderungen der Mitverwertung von Abfällen in der Zementproduktion
Entwicklungen Richtung CO2-neutralen Industrie
Organisatorisches
Das CAS-Programm richtet sich an Hochschulabsolvent*innen aller Fachrichtungen oder an Personen mit äquivalenter Qualifikation, die sich für die Zusammenhänge von Industrie und Umwelt interessieren.
Die Aufnahmekriterien sind in der Programmbeschreibung definiert.
Die Teilnehmenden schliessen das CAS-Programm mit einer Projektarbeit und einer mündlichen Prüfung ab.
Bei Abschluss können die Teilnehmenden:
toxikologische und ökotoxikologische Wirkungen von Schadstoffemissionen auf die Umwelt und die menschliche Gesundheit einschätzen und deren Begrenzung am Arbeitsplatz erläutern,
Massnahmen zum Schutz der Gewässer und Böden, zur Luftreinhaltung und zur Minderung von Lärm- und Lichtemissionen vorschlagen und unter Berücksichtigung rechtlicher und finanzieller Aspekte bewerten,
Unternehmen bei der Auswahl und Anwendung von Methoden zur Steigerung der Ressourceneffizienz (Ökodesign, Cleaner Production, industrielle Symbiose, Wertstoffmanagement) beraten und deren Nutzen für Nachhaltigkeits- und Umweltweltmanagement erklären,
Grundlagen einer effizienten Wärme und Kälteerzeugung, deren Anwendungen sowie Entwicklungen Richtung CO2 neutraler Industrie erklären,
die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft zur Beantwortung von Fragestellungen im Bereich organischer Abfälle (z.B. Foodwaste), E-Waste, technischer Materialien und Wasser anwenden, Handlungsoptionen und Methoden zur Erfolgsmessung vorschlagen.
Das Programm beinhaltet:
18 Unterrichtstage, jeweils am Freitag
eine programmbegleitende Projektarbeit in einer Kleingruppe (2-4 Teilnehmende)
eine mündliche Abschlussprüfung
Am Unterricht kann in Präsenz (FHNW-Campus Muttenz) und/oder online teilgenommen werden.
Die Weiterbildung wird von renommierten Dozierenden der Hochschule sowie anerkannten Fachexpert*innen durchgeführt.
Das CAS-Programm in Umwelt und Industrie an der FHNW hat mir die wesentlichen Werkzeuge und Kenntnisse vermittelt, um die Zukunft der Nachhaltigkeit ganzheitlich anzugehen. Dieses Programm bietet ein tiefes Verständnis der aktuellen Situation durch praktische Beispiele und die Zusammenarbeit mit Experten und Expertinnen mit umfangreicher Erfahrung in der Industrie und im Umweltmanagement. Dank dieser Ausbildung habe ich gelernt, objektive und fundierte Entscheidungen zu treffen, was meine Karriere vorangetrieben und mein Engagement für Nachhaltigkeit bekräftigt hat. Jeder kleine Schritt zählt.
Claudia Rueda, Chemieingenieurin
MAS Umwelttechnik und -management
Der CAS Industrie und Umwelt kann als Teil des MAS Umwelttechnik und -management oder als in sich abgeschlossenes Weiterbildungsprogramm absolviert werden.