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Theatrales Lernen

Theatrales Lernen schafft einen besonderen Zugang zum Lernen. Theaterpädagogische Methoden und Arbeitsweisen fördern nicht nur überfachliche Kompetenzen in spielerischer, kreativer und bewegter Art, sondern bereichern auch den Fachunterricht.

Achsensymmetrie handelnd verstehen

Martin Kramer, Leiter der Didaktik Mathematik an der Universität Freiburg i. Breisgau, veranschaulicht dies an einem Beispiel aus dem Mathematikunterricht zum Thema Symmetrie: Der Klassenraum wird in Bühnen- und Zuschauerraum unterteilt. Auf der Bühne schafft die Klasse dann in einem ersten Schritt, ohne zu sprechen, ein möglichst grosses Chaos. In einem zweiten Schritt bekommen die Lernenden die Aufgabe, auf der Bühne je einzeln einen Beitrag zu leisten, damit das Chaos in eine symmetrische Ordnung umgewandelt wird.

Jemand handelt, während andere dabei zuschauen – das ist eine Grundidee von Theater. Es entsteht Spannung, bei den Spielenden wie beim Publikum. Zuletzt, wenn der Raum achsensymmetrisch eingerichtet ist, ordnen sich die Zuschauenden mit ein.

So eignen sich viele theatrale Methoden sowohl für die MINT-Fächer wie auch für den Fremdsprachen- und Deutschunterricht (z.B. «chorisches Sprechen» zur Erarbeitung eines literarischen Textes).

Kompetenzen spielerisch üben

Theatrales Lernen fördert auch die Ausdruckskompetenz. Körper und Sprache sind zentrale Ausdrucksmittel verbaler und nonverbaler Kommunikation. Sie sind z.B. wichtig für die Auftrittskompetenz. Darin können Schülerinnen und Schüler mit theatralen Methoden und Übungen gefördert werden und so etwa für Präsentationen von Einzel- oder Gruppenarbeiten zusätzliche Selbstsicherheit gewinnen.

Wenn wir Theater spielen, geschieht das mit allen Sinnen. Wir können mit Hilfe unseres Körpers, unserer Sinne und unserer Sprache fremde Verhaltensweisen nachahmen, uns in Andere und Anderes spielend und fantasierend hineinversetzen. Das gemeinsame Erforschen eines Themas, am Schluss gestaltet für eine Öffentlichkeit, formt überdies aus der Spielleitung (Lehrperson) und dem Ensemble (Schulklasse) eine Gruppe, in der die Fehlerkultur einer Experimentierkultur Platz macht. Es wird geprobt und probiert, statt gelernt und unterrichtet. Zentrale Kompetenzen wie Kooperation, Kommunikation, kritisches Denken und Kreativität werden «en passant» gefördert.

Neu im Angebot

«Konflikten eine Bühne geben»

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Konflikte brauchen in doppelter Hinsicht eine Bühne: Zum einen sind sie im Theater notwendig, damit sich überhaupt ein bedeutungsvolles Geschehen entfaltet. Zum anderen erfordern reale Konflikte eine Bühne im übertragenen Sinn, um sie offen zu thematisieren, wirkungsvoll zu bearbeiten und nach Möglichkeit zu klären. Mit szenischen Experimenten, Übungsanleitungen und Erfahrungsberichten aus der Praxis unterstützt dieses Buch pädagogische Fachpersonen darin, gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen Konflikte spielerisch zu erkunden und zu gestalten. Dazu kommen praktische Vorschläge, um die Erfahrungen aus den szenischen Experimenten für die Konfliktlösung im Alltag einzusetzen und/oder für eine Theaterproduktion weiterzuentwickeln. 'Konflikten eine Bühne geben' gibt Impulse, macht Mut und präsentiert konkrete Arbeitsmittel, um 'Experimentierräume für Theaterspiel und Konfliktlösekompetenz' gemeinsam zu betreten, zu eröffnen und zu nutzen. 

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