Den digitalen Horizont erweitern
In Digitalisierungsprojekten ist das Zusammenspiel zwischen Mensch, Organisation und Technologie entscheidend. Diese Erkenntnis nimmt Joël Viotti, Business Owner bei der Swisscom AG, aus dem CAS Digitale Transformation in der Arbeitswelt* mit in seine eigene Berufspraxis.
Was hat Sie dazu motiviert, den CAS Digitale Transformation in der Arbeitswelt an unserer Hochschule zu absolvieren?
Technisch ist mittlerweile alles möglich. Die Herausforderung liegt darin, den richtigen Fokus zu setzen: Was sind nur vorübergehende Trends und welche Technologien könnten das Leben der Menschen verändern? Was wird wie umgesetzt? Durch eine psychologische Betrachtungsweise wollte ich Antworten auf diese Fragen erhalten, um Projekte mittels fundiertem psychologischen Wissen zu leiten, zu entwickeln und zu optimieren.
Was fasziniert Sie an der Digitalisierung?
Als Digital Native bin ich mit der Digitalisierung verschiedener Bereiche aufgewachsen und in diesen sehr schnell unterwegs. Ich liebe den Fortschritt und die Veränderung. Durch mein Studium in Multimedia-Produktion lernte ich zudem das professionelle Konzipieren sowie Produzieren von digitalen Inhalten kennen. Diesen digitalen Horizont wollte ich durch den CAS erweitern.
Welche Themen, die im CAS Digitale Transformation in der Arbeitswelt vermittelt wurden, haben Sie besonders interessiert?
Das Thema Mensch-Technik-Interaktion fand ich äusserst spannend. Es zeigt, dass Technologie allein nicht ausreicht, sondern dass in einem Projekt ein sinnvolles Zusammenspiel von Mensch, Technik und Organisation nötig ist. Entsprechend braucht es meiner Meinung nach in jedem Digitalisierungsprojekt psychologisches Wissen, um Technologie in Produkten und Customer Journeys so einzusetzen, dass Kunden eine exzellente Erfahrung mit dem Brand machen.
«Das hinzugekommene Puzzleteil Faktor Mensch hat mich grundsätzlich digital kompetenter werden lassen. Damit kann ich in Projekten fokussierter arbeiten und Entscheidungen aufgrund psychologischer Kenntnisse treffen.»
Welche Kompetenzen konnten Sie durch diese Weiterbildung erwerben oder weiterentwickeln?
Das hinzugekommene Puzzleteil Faktor Mensch hat mich grundsätzlich digital kompetenter werden lassen. Damit kann ich in Projekten fokussierter arbeiten und Entscheidungen aufgrund psychologischer Kenntnisse treffen. Diese Kompetenzen reichen von Digital Leadership über Change Management bis hin zur Evaluation, Optimierung und Implementierung von Digitalisierungsprojekten. Auch in der Gestaltung von Arbeitsumgebungen durch die Optimierung der Mensch-Technik-Interaktion und den Aufbau von Wissenstransfer in Online-Umgebungen konnte ich wichtige Kompetenzen entwickeln.
Wie setzen Sie dieses Wissen in Ihrem Berufsalltag ein?
Als Teamleader hilft mir das Wissen dabei, mein Team virtuell besser zu führen – von der Gestaltung der Kommunikation und der Meetings bis hin zur Etablierung eines Agile-Thinking-Mindsets. Ebenfalls helfen mir die Kenntnisse dabei, exzellente digitale Customer Experiences für Kunden zu gestalten. Intern nutze ich das neu erworbene Wissen, um das Zusammenspiel von Mensch und Technik durch den Einsatz innovativer Technologien zu optimieren.
Ziel ist es nicht, wo immer möglich Technik einzusetzen oder allen Trends zu folgen. Aber es ist wichtig zu hinterfragen, wo und wie Technologie uns Menschen ergänzen und unterstützen kann, Grossartiges zu leisten.
*ehemals: CAS Digitalisierung in der Arbeitswelt – Psychologische Perspektiven