Die eigene Führungsrolle reflektieren und entwickeln
Prof. Dr. Dörte Resch ist Programmleiterin des CAS «Leadership und Change in der flexiblen Arbeitswelt – Psychologische Perspektiven». Im Interview verrät sie, was die Teilnehmenden erwartet und welche ihre persönlichen Herzensthemen sind.
Dörte Resch: Aus meiner Perspektive schliesst unser Angebot drei Lücken: Erstens bringen wir die relevanten Themen, die Führungskräfte heute beschäftigen, zusammen: Mobil-flexibles Arbeiten, stetige Veränderung und was dies für die Führung bedeutet. Zweitens berücksichtigen wir, dass Führung nicht nur in der klassischen, hierarchischen Rolle möglich ist, sondern auch auf Projekt- oder Fachebene. Und drittens widerspiegelt sich die Flexibilisierung auch in der Art und Weise, wie dieser CAS aufgebaut ist.
«Der CAS bringt die relevanten Themen, die Führungskräfte heute beschäftigen, zusammen: Mobil-flexibles Arbeiten, stetige Veränderung und was dies für die Führung bedeutet.»
Wir haben uns für ein Blended Format entschieden. Das heisst, einige Kurse finden vor Ort statt, was für den persönlichen Kontakt und Austausch untereinander wichtig ist. Ausgewählte Inhalte werden jedoch in Online-Einheiten vermittelt oder in Kleingruppen bearbeitet.
Auf dem Programm stehen beispielsweise vier kompakte Online-Fachinputs, bei denen Expert*innen gezielte Informationen aus der aktuellen Forschung präsentieren und mit den Teilnehmenden diskutieren. Diese finden jeweils gegen Abend statt und dauern rund 1,5 Stunden. Besonders wertvoll finde ich das Entwicklungssparring, bei dem die Teilnehmenden von einem professionellen Coaching für eine persönliche Standortbestimmung profitieren.
An Personen mit Projekt-, Team- oder Fachführung, die mit einem Rollenwechsel oder einer Kombination von Rollen konfrontiert sind und den Aufgaben und Herausforderungen der flexiblen Arbeitswelt proaktiv begegnen wollen. Eine klassische Führungsfunktion ist keine Voraussetzung für die Teilnahme.
Wir zeigen auf, wie sich die Führung durch die Flexibilisierung der Arbeitswelt verändert. Die Teilnehmenden erhalten Einblick in verschiedene Ausgestaltungsmöglichkeiten von New Work. Sie reflektieren ihre eigene Rolle als Führungsperson und erfahren, wie sie sich selbst führen und ihre Mitarbeitenden bestmöglich unterstützen können.
«Die Befähigung zur Selbstführung liegt mir am Herzen. Die Teilnehmenden sollen lernen, auch sich selbst so zu führen, so dass es ihnen gut geht in dieser flexibilisierten Arbeitswelt.»
Meine Herzensthemen sind zum einen die Kombination von psychologischen Grundlagen und Change-Themen mit den Gegebenheiten der flexiblen Arbeitswelt. Denn als Führungsperson ist man nicht allein, sondern Teil einer Organisation. Und zum anderen die Befähigung zur Selbstführung: Die Teilnehmenden sollen lernen, auch sich selbst so zu führen, so dass es ihnen gut geht in dieser flexibilisierten Arbeitswelt.
Prof. Dr. Dörte Resch ist Leiterin des Instituts für Kooperationsforschung und -entwicklung an der Hochschule für Angewandte Psychologie FHNW und Programmleiterin des CAS Leadership und Change in der flexiblen Arbeitswelt – Psychologische Perspektiven sowie des MAS Business Psychology.