Professionelle Grundtätigkeiten: «lieben»
Inwiefern ist «Lieben» eine wichtige professionelle Grundtätigkeit? Ist es die Liebe zwischen Menschen, durch die Gemeinsamkeit als Intimität erfahrbar wird? Oder ist es eine Form der Zuwendung, die uns auf besondere Weise mit Menschen und Dingen verbindet? Geht es um fühlen, um tun, oder beides – oder noch ganz anderes?
Wir gehen auf eine Spurensuche im beruflichen Kontext. Denn «lieben» wird bislang kaum als professionelle Grundtätigkeit erkannt, ist unser Blick doch vor allem auf «Rationalisierung» und «Versachlichung» gerichtet. Sie scheint dem Privaten vorbehalten, nicht dem öffentlichen Raum der Betriebe und Organisationen. Gleichwohl zeigen unsere beruflichen Erfahrungen: Wir «lieben» unseren Beruf und wir «lieben» es gemeinsam mit Menschen tätig zu sein. Und ebenso «lieben» wir es uns leidenschaftlich mit Gegenständen zu befassen und sie zu bearbeiten. Auch wenn wir sehen, wie Menschen mit Freude und Genuss ihren beruflichen Tätigkeit nachgehen und diese mit Engagement und Leidenschaft, Sorgfalt und Genauigkeit – wir bezeichnen diesen Sachverhalt auch gerne als «Detailverliebtheit» - ausführen, dann kommen wir nicht umhin, dies als Liebe zu charakterisieren. Mit etwas Nachdenken falls uns hierzu sehr viele konkrete berufliche Situationen ein, die uns in besonderer Weise berührt haben und in denen Liebe für uns erfahrbar wurde. «Lieben» beschreibt daher offenbar weniger einen Zusatz, mit denen wir unsere Tätigkeiten versehen, sondern eine grundlegende Tätigkeit, die sich mit anderen menschlichen Tätigkeiten verbinden kann. In der Auseinandersetzung mit «lieben» als professioneller Grundtätigkeit – Hannah Arendt würde hierzu sagen, der «Liebe zur Welt» - wollen wir die Bedeutung dieser Tätigkeit im beruflichen Kontext herausarbeiten und als zentrale Kompetenz im beruflichen Handeln sichtbar machen.
Zielpublikum
Führungspersonen aller Führungsebenen, Personalfachleute und Fachpersonen in Bereichen des psychosozialen Managements.
Weitere Informationen
Detailübersicht (PDF)
Teilnahmebedingungen (PDF)
Das Seminar wird geleitet von Prof. Dr. Thomas Geisen, Professor für Arbeitsintegration und Disability Management an der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Arbeit, Migration und Gesellschaftstheorie.
Bemerkung
Änderungen und Preisanpassungen vorbehalten.