Berufserfahrungen aus der Welt der Energie- und Umwelttechnik
Welcher Anlass füllt an einem Freitagabend einen Hörsaal? Ein informativer und gleichzeitig geselliger EUT-Event! Drei ehemalige EUT-Studierende berichteten am vergangenen Freitag vor rund 80 aktuellen Studierenden, Ehemaligen, Dozierenden und Interessierten aus ihrem Berufsleben. Dabei kamen Themen auf wie Verwaltungsgebäude optimieren, Wiesenschwein Stallanlage konzipieren, Software fürs Bundesamt für Energie entwickleln, Abwärme aus Wasserkraftwerken nutzbar machen, Sicherungsanlagen für Bahnanlagen planen.
Reto Heimberg eröffnete den Abend mit der Schilderung seiner Arbeit beim Ingenieurbüro Jobst Willers Engineering AG. Er ist dort beschäftigt als Juniorprojektleiter. Als erstes Projektbeispiel zeigte er die Energieoptimierung eines grossen Verwaltungsgebäudes, für die er verantwortlich ist.
Sein zweites Beispiel führte bei den Zuhörern ab zu zum Schmunzeln, denn das Thema ist die Optimierung der Wohnanlage für das Wiesenschwein – hier erstellt er ein innovatives Stallkonzept mit ebenfalls innovativer Lüftung für Schweinemastbetriebe. Einige Details – zum Beispiel dazu, wie die Schweine den Wohnbereich vom Spaltenbodenbereich zu unterscheiden lernen, oder dass der dreistündige Ausgang auf die Wiese mittels Signal erfolgt –, erstaunte doch einige im Publikum. Abschliessend verteilte Heimberg Firmenbroschüren an die EUT-Studierenden, denn seine Firma sucht dringend motivierte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.
Moritz Meier, der beim Ingenieur-Dienstleister Amstein und Walthert arbeitet, entwickelt mit zwei Kollegen eine Software für das Bundesamt für Energie mit dem Ziel, Energieeinsparpotenziale für Gemeinden und Städten berechnen zu können. Ein wichtiger und grosser Teil der Arbeit sei dabei das Debugging des Programms.
Sein zweites Arbeitsprojekt widmet sich der möglichen Nutzung der Abwärme von Wasserkraftwerken. Die Abwärme ist gross genug, um kleine Wohngemeinden zu beheizen. Vorausgesetzt es gelingt, die Abwärme auf ein gutes Temperaturniveau zu heben und die Wärme in die Häuser zu bringen.
Abschliessend zeigte Meier, welche Kompetenzen er aus dem Studium heute noch für seine Arbeit braucht. Nur wenige Fächer aus dem EUT-Curriculum fehlten auf dieser Folie. Sehr wichtig sei der Grundsatz „Zeit ist Geld“ geworden, denn Consultingprojekte würden in Viertelstunden-Einheiten abgerechnet.
Die grosse Überraschung brachte zum Abschluss der Werdegang von Godot Gröner. Nach der ersten fachlich interessanten Stelle suchte er eine neue Herausforderung primär nach „Softfacts“ mit neuem Arbeitsgebiet. Dies führte schliesslich im letzte Jahr dazu, dass der studierte Energie- und Umweltingenieur mit mehreren Kollegen „Signalplan AG“, eine Firma für die Planung von Bahnsicherungsanlagen, gründete.
Die Konkurrenz in diesem Feld sei klein, die Chancen daher umso grösser: Die junge Firma hat in der Schweiz bereits 30 % Marktanteil – weiteres Wachstum ist geplant. Zur Gründung meinte Gröner, dass das Geschäftsmodell das wichtigste bei der Gründung sei. Die Gründung einer Firma kann dann mit Hilfe bei der Administration gut bewerkstelligt werden.
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