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„Das ist ein echtes EUT-Projekt“

31. März 2017

Kann die Badener Altstadt mit Energie aus der Limmat beheizt werden? Diese Frage untersuchte ein EUT-Team unter Leitung von Andreas Huber im Herbstsemester. Die Antwort: Ja, das geht! –Im laufenden Semester erstellt nun ein neues Team aus angehenden Energie- und Umwelttechnik-Ingenieuren ein Betreiberkonzept für einen Wärmeverbund in Baden. Verantwortlich für den reibungslosen Verlauf ist nun Philipp Tschannen.

Wichtig ist der Wissenstransfer: Philipp Tschannen und Andreas Huber tauschen sich über das Projekt aus.

Der ehemalige und der neue Projektleiter sprechen über die Herausforderung einer Projektübergabe und über das notwendige Fachwissen, um eine knifflige Fragestellung zu lösen.

Herr Tschannen, wie sind die ersten Wochen im Projekt „Wärmeverbund“ gelaufen?

Gut! Wir konnten auf die wichtigsten Grundlagen zurückgreifen und jetzt geht’s wirklich um die Sache. Es handelt sich hier um ein klassisches Analyseprojekt – ganz handfest. Wir können an der Dimensionierung der Wärmepumpe arbeiten.

Herr Huber, was denken Sie rückblickend über das Projekt?

Das Projekt finde ich so spannend, dass ich eigentlich am liebsten noch dabei wäre. Das ist ein echtes EUT-Projekt! Unser Team hat viel Recherche betrieben, wir haben den gesamten Wärmebedarf der Altstadt ausgerechnet und drei Grobkonzepte eines Wärmeverbunds erstellt.

Bei der Übergabe eines solchen Projekts ist der Wissenstransfer zentral. Wie gewährleisteten Sie diesen?

Huber: Wir haben dem neuen Team alle unsere Unterlagen übergeben. Zu Beginn des Semesters tauschten wir uns in Sitzungen aus. Auch jetzt in Woche 7 spreche ich wöchentlich mit dem neuen Projektteam und überlege, wie man zum Beispiel Berechnungen machen könnte, worauf man achten muss.

Tschannen: In einem solchen Projekt ist es wichtig, immer einen Wissensträger zu übernehmen. Sonst verliert man viel Zeit, weil man unnötige oder bereits getätigte Arbeiten macht. Gut, dass wir einen guten Austausch mit dem ehemaligen „Wärmeverbund“-Team haben!

Welche Fachexpertise brauchten Sie im letzten Semester, welche im laufenden Semester?

Huber: Für uns waren die Inhalte des Faches Gebäudephysik absolut zentral. So konnten wir den Wärmebedarf der Stadt berechnen. Auch Fluidmechanik brauchten wir, um die Auslegung der Wärmepumpe zu berechnen.

Tschannen: Die Resultate aus dem Projekt im letzten Semester erachten wir als gegeben. Momentan schaut ein Kollege das Skript „Technische Thermodynamik“ durch ­– diese Grundlagen brauchen wir, wenn wir ein Betreiberkonzept erstellen wollen.

Blicken Sie 15 bis 20 Jahre in die Zukunft…

Tschannen: Es ist schon knifflig… Wir haben einen guten Erzeuger – Limmat und Heizzentrale –, aber die Altstadthäuser sind schlechte Verbraucher. Bei Neubauten wäre das Heizen aus der Limmat kein Problem. Das Beispiel der Siedlung „Webermühle“ in Neuenhof zeigt’s: Hier wurde eine alte Siedlung komplett saniert und sie funktioniert nun als Wärmeverbund!

Huber: Ich formuliere eine Vision: In 15 Jahren soll ein Teil der Altstadt mit Energie aus der Limmat beheizt werden!

Tschannen: Es wäre schön, wenn genügend Geld und der politische Willen da wären, um unser Konzept umzusetzen. Natürlich braucht es bis dahin viele Zwischenschritte…!

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