EUT-Studium @ home Nr. 9 – Geduld fürs Puzzle
Mario Hügi, EUT-Student im 4. Semester
Ein Teil des öffentlichen Lebens ist zurück und die letzten Semesterwochen stehen an. Wie gestalten Sie die Zeit bis zu den Prüfungen im Juni?
Während den letzten zwei Unterrichtswochen besuche ich normal den Online-Unterricht. Da aufgrund von Corona bei mir nur eine Modulschlussprüfung ansteht, werde ich eine Woche der Prüfungsvorbereitung zum Arbeiten nutzen. Danach wäre diesen Sommer eine grössere Kajaktour durch Frankreich geplant gewesen, die nun im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser fällt. Eine Alternativroute durch die Schweiz ist momentan in Planung.
Sie haben nun bereits mehr als zwei Monate Homeoffice hinter sich. Was war zu Beginn die grösste Herausforderung?
Es braucht zuhause bedeutend mehr Disziplin, sich auf den Unterricht zu fokussieren. Ablenkungen sind omnipräsent und es entsteht nie die Dynamik einer normalen Unterrichtslektion. Die Möglichkeit dem Dozenten oder der Dozentin bei Unklarheiten direkt vor Ort Fragen zu stellen, ist ein grosser Vorteil eines FH-Studiums. Diese Interaktion fehlte zu Beginn komplett. Deshalb erfolgte spätestens nach einer halben Stunde vom Dozenten die Frage: «Können Sie mich überhaupt noch hören?» Mittlerweile hat sich die Interaktion verbessert – Fragen werden regelmässig entweder per Chat oder direkt ins Mikrofon gestellt.
Was fiel Ihnen in diesem Semester leicht?
Durch die Änderungen im Prüfungsreglement wurden viele Prüfungen durch die Abgabe von Berichten ersetzt. Das Schreiben dieser Arbeiten fiel mir erstaunlicherweise leicht, obwohl ich sonst eher ein Freund von Prüfungen bin.
Welche Fächer funktionieren im Online-Unterricht besonders gut?
Es gibt sehr grosse qualitative Unterschiede beim Online-Unterricht, doch zum Glück überwiegen die positiven Erfahrungen! Die Module Mess- und Sensortechnik und Energielabor laufen dank Online-Labors sehr gut, elektrische Netztechnologie sowie Regelungstechnik funktionieren online ebenfalls sehr gut und sind teilweise sogar lehrreicher als im Präsenzunterricht!
Wenn Sie Ende Ihres Studiums zurückblicken: Was wird Ihnen in Erinnerung bleiben aus dieser Zeit?
Ich habe in den letzten Monaten gelernt, Informationen aufzuarbeiten respektive mir diese selbst zu beschaffen. Die Fähigkeit, Informationen zu suchen, zu sammeln und anschliessend die wichtigen Teile zu erkennen, wird mich beruflich als auch privat auf lange Zeit weiterbringen. Und: Bevor ich mein Studium begann und auch noch während der ersten Monate des Studiums war ich ziemlich fit – ich lief viel. Wegen Verletzungen rückte dieses Hobby in den Hintergrund. Seit dem Beginn der Corona-Zeit habe ich zurückgefunden zum Laufen, da ich das Training im Kraftraum der FH gezwungenermassen aufgeben musste. Wärhend des Lockdowns verbrachte ich also viel Zeit draussen und hatte immer einen Ausgleich. Ich hoffe, dass ich nun ohne Verletzungen für lange Zeit weiterlaufen kann!
Wau, dieses Puzzle!
Da mussten Sie wohl sehr viele "bleiben-Sie-zu-Hause"-Stunden investieren :-) .