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In der Berufswelt hilft das breite Wissen

9. Mai 2017

„Es wird von Jahr zu Jahr einfacher, Leute für die Referate zu kriegen“, sagt Peter Stuber, Organisator des inzwischen traditionellen Austauschs „Berufspraxis“. Dieser Austausch fand am vergangenen Dienstagabend erneut statt. Rund 60 aktuelle und ehemalige Studentinnen und Studenten, Dozenten und Dozentinnen kamen, um den Referaten EUT-Absolventen zu lauschen.

Christian Arber schloss mit dem ersten Jahrgang EUT sein Studium ab. Er berichtete an der Veranstaltung von seiner Arbeit bei der BKW Energie AG als Junior Asset Manager im Bereich Nuklear & Entsorgung. „Als ich bei BKW zu arbeiten begonnen habe, hatte ich das Gefühl, nichts zu wissen“, sagte er. „Doch als Energie- und Umweltingenieur habe ich ein breites Wissen und kann mich weiterbilden.“ Hier habe er vor allem Defizite in Statistik und Umgang mit Datenmaterial aufzuholen. Gelernt habe er im Studium vor allem eine Denkweise: Wie kann ich ein Problem analysieren? In seinem Alltag ist er als Junior Asset Manager vor allem in der Vor- und Nachbereitung von Sitzungen oder Vertragsverhandlungen, unter anderem auch als Projektmanagement-Office (PMO) eines Grossprojekts. Bei seiner Arbeit hilft dem Kaufmann seine Berufslehre und die Ausbildung in der Projektschiene.

Andreas Leuppi hat nach seinem Studium im Herbst 2015 zehn Bewerbungen geschrieben und hielt nach drei Vorstellungsgesprächen seine Stelle bei Krannich Solar AG. Hier war er zuerst im technischen Innendienst und ist schliesslich im Aussendienst tätig. Im Vertrieb von Solarmodulen betreut er Kunden vom Tessin bis nach Basel, von Zermatt bis Neuenburg, ist also häufig unterwegs – immer per Bahn und Bus – und plant PV-Anlagen und macht technische Beratungen. „Während des Studiums stellte ich mir den Arbeitsalltag anders vor: Im Büro sitzen und den ganzen Tag rechnen.“ So sei es doch nicht gekommen – aber das Hintergrundwissen aus dem Studium, dass man rasch eine Rechnung machen könne in der technischen Beratung. „Hier hilft das breite Grundlagenwissen aus dem Studium.“ Was ihn täglich für die Arbeit motiviert? „Ich trage jeden Tag einen kleinen Teil zur Energiewende bei.“ EUT-Studierende seien gefragt auf dem Arbeitsmarkt, denn es brauche Ingenieure, die an den Schnittstellen arbeiten können.

Remo Waser arbeitet heute an der Hochschule Luzern (HSLU) als wissenschaftlicher Assistent und studiert im Master of Science in Engineering. Nach seinem Abschluss 2014 arbeitete er als Zivildienstler am Physikalisch-meteorologischen Observatorium in Davos (PMOD), reiste durch Südamerika und setzte schliesslich seinen Zivildienst am Institut für Solartechnik in Rapperswil fort. „Hier merkte ich, dass das das Thema ist, was mich interessiert“, sagte Waser. Er habe sich technisch vertiefen wollen, dies mit einem Master-Studium. Im September 2015 trat er mit einem 50-Prozent-Pensum in die Forschungsgruppe Thermische Energiespeicher Jörg Worlitscheks an der HSLU ein. Hier arbeitet er in Forschungsprojekten mit, betreut Bachelor-Arbeiten, leitet Laborversuche und ist „nebenbei“ verantwortlich für die Website des Instituts. Besonders viel Durchhaltewillen und Frustrationstoleranz braucht er in seinem Alltag als Forscher, wenn er unzählige Male das gleiche Modell rechnen muss. Und: „Vor allem bei Projektanträgen hilft mein breites EUT-Wissen“, sagte er.

Fabio Grilo kam direkt aus der Westschweiz an den Anlass. Er arbeitet seit Studiumsabschluss 2015 bei der Genossenschaft Elektra Baselland (EBL) in Liestal, wo er im Vertrieb Bereich Grosskunden arbeitet, dies nicht nur in BL, sondern auch in der Romandie und im Tessin. Ein „Vertriebler“ telefoniere häufig, reise viel, versuche seiner E-Mail-Flut zu bewältigen und sei für die Pflege und Betreuung seiner Kunden zuständig, bei Grilo sind es 100 Stück. Auch er sagt: „Das breite Know-How, das ich mir im EUT-Studium habe aneignen können, hilft mir und schafft Vertrauen bei den Kunden.“ Das Geschäft sei hart, denn mit Strom lässt sich fast kein Geld verdienen – umso mehr seien weitsichtiges Denken, gute Gespräche mit und Beziehungen zu Kunden wichtig. Um sich im Bereich der Energiewirtschaft weiterzubilden, absolviert er gegenwärtig einen MAS Energiewirtschaft.

Als Dank gibt’s Honig: Peter Stuber, Stv. Studiengangleiter, und die Referenten Remo Waser, Christian Arber, Andreas Leuppi und Fabio Grilo.
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