Schritt für Schritt zum optimierten Campus
Wieviel Strom lässt sich an der Fachhochschule mit neuen Leuchtröhren sparen? Und: Wie sieht die Mobilität der Studierenden und Mitarbeitenden aus? Das sind zwei sehr unterschiedliche Fragestellungen. Beide aber beziehen sich auf den Standort Campus Brugg-Windisch. Und beide wurden im vergangenen Semester von EUT-Projektteams bearbeitet – für denselben Auftraggeber.
Am Campus Brugg-Windisch ist Ruhe eingekehrt. Die Prüfungen sind vorbei, viele Mitarbeitende in den Ferien. Adrian Dömer, Campusleiter, findet nach einem hektischen Semester Zeit, die Resultate und Empfehlungen zweier Studien zu bearbeiten, die in seinem Auftrag im Rahmen von EUT-Studierendenprojekten entstanden sind. «Solche Projekte sind ein guter Weg, offene Fragen durch Aussenstehende betrachten und bearbeiten zu lassen. So wird man immer wieder auf blinde Flecken hingewiesen», sagt er.
Eine Pumpe für den Velokeller
Der Auslöser für das erste Projekt war eine Mail eines Carsharing-Anbieters. «Wir hatten keine Kapazität, die Sinnhaftigkeit neuer Mobilitätsangebote ganzheitlich zu prüfen», sagt Dömer. Also beauftragte er im Februar 2019 eine Studierendengruppe damit, das bestehende Mobilitätskonzept der FHNW für den Campus Brugg-Windisch zu aktualisieren. Dafür befragten die fünf Studierenden Mitarbeitende und Studierende zu ihrer Mobilität. Sie fanden heraus, dass für Carpooling (Fahrgemeinschaften) ein grosses Potenzial besteht. Unter den Empfehlungen des Berichts, der vor rund eine Monat fertiggestellt wurde, finden sich auch kleine, praktische Hinweise. Zum Beispiel fehlt im Velokeller eine Pumpe. «Auch solche kleinen Hinweise sind sehr nützlich», sagt Dömer.
Grosses Potenzial in LED-Röhren
Das zweite Projekt befasste sich mit einer bedeutend konkreteren Frage. In den sechs Gebäuden auf dem Campus sind insgesamt über 6600 Leuchtstofflampen verschiedenen Typs installiert. Rund 1 Gigawattstunde Strom wird jährlich für die Beleuchtung bezogen, das ist etwa ein Sechstel des gesamten Stromverbrauchs im Campus. Bereits im Frühling 2018 hat ein Studierendenteam die Option geprüft, die installierten Leuchtmittel durch effizientere LED-Röhren zu ersetzen. Ihr Fazit: mit kleineren Umbauten sei dies technisch möglich und ökonomisch wie ökologisch sinnvoll. Denn durch die Umrüstung wird die Hälfte des Stroms gespart.
Dömer wollte den Umbau ab Mitte 2018 in Angriff nehmen. Doch: «Kurz nach Projektende meldete sich ein Hersteller für halbautonome LED-Röhren, also Leuchtmittel mit Bewegungsmelder.» Ob damit eine weitere Optimierung möglich ist? Das prüfte ein weiteres Studierendenteam im letzten Semester. Ihre Empfehlung: Ja, Umrüsten auf LED-Röhren ist in allen Gebäuden sinnvoll. Die halbautonomen Leuchtmittel sind dort zu installieren, wo wenige Menschen verkehren, etwa in Kellerräumen. Gegenwärtig wird ein Budget erstellt. Die Umrüstung soll 2020 starten.
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