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Und plötzlich kommt da Wasser ohne Geräusch

23. November 2018

Seit Ende der 1990er-Jahre pumpte ein Dieselgenerator frisches Wasser aus 157 Metern Tiefe in den Tank. Fast ein Vierteljahrhundert lang. Nun ist es die Sonne, die den Strom für die beiden Pumpen in Gurage, Äthiopien liefert. Die Grundlage zu dieser Umrüstung bildeten zwei EUT-Studierendenprojekte aus den Jahren 2015 und 2016.

«Als wir alle Rohre und die Pumpe ausgetauscht hatten, schalteten wir die Solaranlage ein und warteten», erzählt Clemens Sieber. Als am vergangenen 20. Oktober das Wasser dann ganz ohne Motorengeräusche sprudelte, freuten sich alle. Vor Ort anwesend waren nebst Sieber, dem Präsidenten des Schweizer Vereins Elfinesh, der die Anlage finanzierte, auch Ingenieure der NGO Sahay- Solar, die in Äthiopien Weiterbildungskurse in Solartechnologie anbietet, Handwerker aus der Region Gurage, rund 250 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Addis Abeba, – und Biruk Nigussie. Letzterer weilte im Sommer vor einem Jahr für eine Weiterbildung an der Hochschule für Technik FHNW.

Wasser fliesst! Der Film zeigt den ersten Moment, in dem Solarstrom das Wasser pumpte. Film ZVG.

Dreijährige Zusammenarbeit

Mit den zwei funktionierenden Pumpen von je rund 3kW nimmt eine dreijährige Zusammenarbeit zwischen dem Studiengang EUT und dem Verein Elfinesh ein Ende. Im Herbst 2015 erarbeitete das erste Studierendenteam Varianten, wie die Dieselgeneratoren zweier Brunnen in Gurage durch nachhaltige Technologien ersetzt werden könnte. «Die Generatoren war nicht nur laut, überdimensioniert und schmutzig. Der Diesel kostete den Verein Elfinesh zudem viel Geld. Das wollten wir ändern», sagt Sieber.

Im Frühjahr 2016 berechnete ein weiteres Studierendenteam die Auslegung einer Solarpumpe. Im vergangenen Winter erstellte die Schweizer NGO Sahay-Solar – erfahren im Import und Aufbau von Solaranlagen in Äthiopien – eine Offerte für die konkrete Umsetzung.

Solarstrom pumpt still und zuverlässig

Für die Menschen vor Ort ändert sich mit der neuen Anlage wenig – das Wasser sei ja schon vorher gelaufen. «Generell sind die Leute aber dankbar», sagt Sieber. Der Verein habe sich mit der Investition von 90 000 bis 110 000 Franken und grossen Zollkosten viel zugemutet; jetzt müsse er sich erst einmal erholen. Er ist froh, scheint die Sonne im äthiopischen Hochland so zuverlässig, dass das Wasser weiter sprudelt.

Der äthiopische Brunnenmeister Mescelu Habte wäscht sich die Hände am fliessenden Wasser. Er hatte sich bis anhin um den Dieselgenerator gekümmert. Im Hintergrund sind v.l.n.r. sichtbar: äthiopischer Arbeiter, Biruk Nigussie, Sebastian Zenz von Sahay-Solar.
Einer der beiden Brunnen mit Solaranlage in Gurage: Neu treibt hier Sonnenstrom die Wasserpumpe an. Bild: ZVG.
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