Das Spiel “Choose your Own Fake News” versucht die Lernenden für das Thema Fake News zu sensibilisieren, indem sie diese in die Rolle und Geschichte von drei unterschiedlichen Charakteren versetzt, welche mit potentiellen Fake News konfrontiert sind. Die Lernenden müssen sich in verschiedenen Runden innerhalb jeder Geschichte im Rahmen einer gegebenen Auswahl von Reaktionsmöglichkeiten entscheiden, wie sie auf unterschiedliche Situationen rund um die erhaltenen Informationen reagieren. Das Spiel hat einen afrikanischen (ugandischen) Spielhintergrund, kann jedoch gegebenenfalls auf westliche Kontexte übertragen werden. Es gibt keine Gewinner oder Verlierer, aber von den Spielenden wird erwartet, dass sie Entscheidungen treffen, die Fehlinformationen korrekt entlarven, oder sie werden mit möglichen Konsequenzen konfrontiert. Das Durchspielen von verschiedenen Szenarien soll somit aufzeigen, welche Folgen Fehlinformationen im wirklichen Leben haben können. Im Spiel finden sich außerdem zu unterschiedlichen Themen rund um Fake News, wie z.B. Deepfakes, hilfreiche kurze Informationen.
Sprache/n: | Englisch |
Verfügbarkeit: | kostenlos frei zugänglich |
Bezugsort: | https://chooseyourownfakenews.com/ |
Weitere Informationen zum Spiel: | – |
Infrastruktur und Material: | Laptop, iPad oder Smartphone |
Spieldauer: | 10 – 20 Minuten |
Empfohlene Altersgruppe: | Keine |
Spielmodus: | Single Player Game (für eine/n Spielende/n) |
Plattform: | Browserbasiertes Spiel |
Spieltyp: | Interaktive Entscheidungsfindung und Feedback |
Spielmechanismen: | Rollenspiel, «Spielbuch» |
Herausgeberschaft: | Pollicy Organisation, Uganda |
Fokus der Vermittlung: | Fake News erkennen, Möglichkeiten der Informationsüberprüfung |
Die folgende Evaluation basiert auf einem didaktischen Konzept das Wissen, Kompetenzen und Einstellungen umfasst, die im Umgang mit Fake News erforderlich sind.
Den Spielenden werden im Rahmen der drei kurzen Geschichten einige beitrags-bezogene sowie veröffentlichungskontext-bezogene Handlungskompetenzen zum Erkennen von Falschinformationen vermittelt, wie z.B. Emotionalität von Nachrichten und Fact Checking von Webseiten und Social-Media-Kanälen, dies jedoch nur in sehr geringem Umfang. Diese Handlungskompetenzen werden nur theoretisch vermittelt und nicht angewandt. Zu jeder getroffenen Handlungsentscheidung gibt es im Spiel allgemeine Informationen zu verschiedenen Themen rund um Fake News. Das Spiel vermittelt somit in geringem Umfang Grundwissen über Falschinformationen sowie Wissen über die Rolle, die Technologien wie zum Beispiel Künstliche Intelligenz bei der Erstellung und Verbreitung von Fehlinformationen spielen. Das Spiel hat jedoch insgesamt eine geringe Komplexität und Tiefe und vermittelt nur ganz grundlegende Handlungskompetenzen und Informationen zum Mediensystem-Verständnis für Spielende, die noch keine bis sehr wenige Kenntnisse zum Thema Fake News haben.
Hintergründe zu den Motiven hinter der Verbreitung von Fake News sowie generelles Mediensystem-Verständnis werden wenig behandelt. Wissen dazu ist nur implizit im Spiel enthalten. In den zusätzlich verfügbaren Informationen können die Spielenden ein wenig mehr erfahren, z. B. über Deepfakes oder Bots. Auf die Auswirkungen von Fake News wird im Spiel dahingehend Bezug genommen, dass die Konsequenzen falscher Entscheidungen der fiktiven Charaktere im Hinblick auf die erhaltenen Informationen aufgezeigt werden.
Durch das Spiel insgesamt wird die Kritikalität und Selbstwahrnehmung mit Hinblick auf Falschinformationen angeregt, aber nur minimal. Während die Spielenden die verschiedenen Entscheidungen der Charaktere durchlaufen, hebt das Spiel die Rolle hervor, die Einzelpersonen dabei spielen, falsche oder ungeprüfte Informationen abzufangen, bevor sie verbreitet werden. Die Spielenden erkennen im Spiel die möglichen Folgen der von ihnen gewählten Handlungsoption und sehen, ob sie gegebenenfalls mit ihrer Einschätzung falsch gelegen haben. Da es sich aber nicht um die eigenen Einstellungen und Handlungsoptionen handelt, sondern um die im Spiel vorgegebenen Entscheidungen des fiktiven Charakters, wird man wenig – oder nur zufällig – zur ernsthaften Selbstreflexion angeregt.
Zu diesem Spiel existieren bisher keine Forschungsergebnisse.
Das Spiel ist für die Anwendung im Hochschulkontext nur geringfügig geeignet. Es kann als spielerische Einführung in die Thematik Fake News genutzt werden, sollte dann aber reflektiert und mit vertiefenden Lerninhalten verknüpft werden, welche Fähigkeiten im Umgang mit Fake News sowie Wissen zur Entstehung, Verbreitung und Auswirkung von Fake News vermitteln.
Beschreibung Wissenszuwachs (qual)