Problemorientierte Aufgabenstellungen sind so konzipiert, dass Lernende innerhalb gegebener Rahmenbedingungen zu einer Aufgabe eine eigene individuelle Lösung erarbeiten müssen. Der Aufforderung in aktuellen Curricula, solche problemorientierten Aufgabenstellungen auf das Alter und den Entwicklungsstand der Schülerinnen und Schüler auszurichten, ist anspruchsvoll. Dies gilt in besonderem Mass für den Unterricht auf der Elementarstufe (Zyklus 1).
Zwar können Unterrichtsvorhaben so geplant werden, dass der Lösungsprozess modellhaft die Schritte Problemanalyse – Planung – Umsetzung – Reflexion aufweist. Lehrpersonen müssen jedoch oft feststellen, dass diese idealtypischen Prozessmodelle nur bedingt mit dem Verhalten von Schülerinnen und Schülern übereinstimmen. Wie ist diese Diskrepanz zu deuten?
An diesem fachdidaktischen Sachverhalt setzte die vorliegende Studie an. Ihr Ziel war es, gestalterische Problemlösekompetenzen von Sechs- und Achtjährigen zu beobachten und zu befragen.