Studienverlegung ins Felslabor Mont Terri, St. Ursanne
28. Mai 2015
Messungen im Felslabor Mont Terri
Bereits zum dritten Mal nach 2011 und 2013 fand vom 11.-15. Mai 2015 eine Studienverlegung ins Felslabor Mont Terri in St. Ursanne statt. Das Felslabor dient der Erforschung des Opalinustons als mögliches Wirtgestein zur Lagerung radioaktiver Abfälle in der Schweiz http://www.mont-terri.ch. Dazu braucht es u.a. ein hochgenaues Grundlagen- und Deformationsnetz, welches im Rahmen des Blockkurses Ingenieur-Geodäsie gemessen und ausgewertet wurde. Dieses dient einerseits dazu, um natürliche und künstlich erzeugte geologische Veränderungen dreidimensional zu erfassen und andererseits zur Anbindung von Versuchen, welche eine präzise Georeferenzierung erfordern
Gruppenfoto vor dem Felslabor
Beteiligt waren 13 Studierende aus dem Vertiefungsmodul Ingenieur-Geodäsie des 6. Semesters und 2 Lehrlinge der swisstopo, welche im Auftrag der swisstopo mit grossem Elan und Eifer sowie Durchhaltevermögen dieses Mal in Rekordzeit (3.5 Tage) die entsprechenden Vermessungsarbeiten durchführten. Folgendes Instrumentarium kam dabei zum Einsatz: Nivellement: DiNi03, Trimble, Satellitenmesstechnik: System Viva (GS14), Leica, Tachymetrie: TS30/TM30, Leica, Lotung: Zenit- und Nadirlot (ZL, NL), Wild plus Spezialzubehör. Eine erste Auswertung zeigt, dass die Punkte im Laborbereich in der Lage mit einer Genauigkeit (1σ) von 1.5 mm (2013: 1.4 mm) und in der Höhe auf 0.20 mm (2013: 0.25 mm) genau bestimmt werden konnten (gesamte Tunnellänge: 4.3 km!). Die wiederum sehr hohe Genauigkeit konnte dank dem Einsatz von entsprechend kalibriertem Instrumentarium und der sehr sorgfältigen Arbeitsweise der Studierenden erreicht werden.
Messungen im Tunnel
Veränderungen sind bis heute insbesondere im Bereich einer geologischen Störzone inmitten des Felslabors und beim Ausbruch von Tunnels und Nischen, in welchen die vielen Experimente durchgeführt werden, feststellbar. Im Rahmen einer Bachelor-Thesis werden noch Lotungsmessungen durch den vertikalen Lüftungschacht und weitere Optimierungen durchgeführt, die die Genauigkeit im Felslabor gemäss Präanalyse unter 1 mm drücken könnten. Wir sind gespannt auf die Resultate, welche im Rahmen des Geoforums am 20.8.2015 präsentiert werden. Ein spezieller Dank geht an dieser Stelle an die Mitarbeiter der swisstopo in Wabern und vor Ort in St. Ursanne, welche die Messkampagne mit viel Engagement und Goodwill unterstützt haben. Weitere Informationen können der Webseite der FHNW/IVGI zum Projekt Deformationsmessungen Felslabor Mont Terri ab Juli 2015 entnommen werden. http://www.fhnw.ch/habg/ivgi/studienarbeiten/mont-terri
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