Geomatik Summer School 2021
Vom 11. Bis 13. August führte das IGEO die alljährliche Geomatik Summer School durch. Dabei erhalten Lernende aus den Bereichen Geomatik und Informatik sowie Maturanden:innen Einblick in die vielen Teilbereiche der Geomatik und die Möglichkeiten für eine Studium an der Fachhochschule Nordwestschweiz. Mit total 25 Teilnehmenden war die Summer School ausgebucht.
Der Start erfolgte am Mittwochmorgen mit der Begrüssung, einer Campusführung sowie drei Vorträge zu den aktuellen Entwicklungen im Bereich der Messtechnik und Geosensorik, GIS-Analysen und vollautomatische 3D-Rekonstruktionen aus grossen Bildverbänden. Nach dem Mittagessen starteten die Workshops, in denen die Teilnehmenden selbst Hand anlegen durften.
Im Workshop Web-Mapping entwickelten die Teilnehmenden, nach einer Einführung in die Grundlagen der Programmierung mittels JavaScript, diverse Webkarten mit verschiedenen Erweiterungen. Mithilfe weniger Zeilen Code und ausgewählten Anpassungen konnten die Teilnehmenden ihre eigene Webkarten gestalten und spezifische Änderungen vornehmen. Als Abschluss durften die Teilnehmenden den Quellcode eines vorentwickelten Quiz genauer durchstöbern und im Anschluss auch spielen. Die entwickelte Logik zeigt einen zufälligen Kartenausschnitt der Schweiz, welche die User:in dem korrekten Kanton zuordnen müssen.
Ein stetig wachsender Bereich der Geomatik ist das Geomonitoring – die Überwachung geometrischer Veränderungen von natürlichen und künstlichen Objekten. In einer Einführung wurde den Teilnehmenden mögliche Anwendungsfälle mit den passenden Sensoren präsentiert, die optimale Messfrequenz besprochen und die notwendigen Komponenten diskutiert.
In der ersten Übung konnten die Teilnehmenden ein Tachymeter via Raspberry Pi steuern und einige einfach Befehle senden. Nebst Alarmtönen und endlosen Drehungen konnten kleine Monitoring Abläufe programmiert werden.
In der zweiten Übung wurde ein flächiges Objekt überwacht um Deformationen zu detektieren. Mit den Tachymetern wurde die zu überwachende Fläche gescannt, anschliessend deformiert und nochmals gescannt. Aus der Differenz der beiden Scans liess sich die Deformation berechnen.
Dass Bilddaten erfasst durch Drohnen in der Geomatik eingesetzt werden, war den meisten Teilnehmenden bekannt, dass dies jedoch auch für Satelliten gilt, wussten die wenigsten. So wurde den Teilnehmenden zuerst der theoretische Hintergrund und die Anwendungsbereiche der Fernerkundung mittels Satellitendaten aufgezeigt.
In der anschliessenden Übung konnten die Teilnehmenden die freizugänglichen Daten der Landsat- und Sentinel-Satelliten herunterladen und grossflächige Untersuchungen zu zeitlichen Veränderungen der Landschaften anstellen. Es wurden beispielsweise die Auswirkungen der verheerenden Waldbrände in Australien im Jahr 2019 auf die Vitalität der Pflanzen untersucht oder der Gletscherschwund zwischen zwei Zeitständen berechnet.
Bei der photogrammetrischen 3D-Rekonstruktion wurden sowohl freizugängliche Apps wie auch professionelle Software eingesetzt. Bewaffnet mit ihren Smartphones machten die Teilnehmenden jagt nach passenden Sujets für die 3D Rekonstruktion. Anschliessend wurde aus den Einzelbilder eine Punktwolke erstellt, diese in eine Dreiecksvermaschung überführt und texturiert. Zum Schluss konnte eine Animation das texturierten 3D-Modells angefertigt werden. Die Resultate wurden in der Gruppe diskutiert und mögliche Ursachen für Lücken oder sonstige Fehler diskutiert.
Neben den fachlichen Vertiefungen, kam auch das gesellschaftliche nicht zu kurz. Beim gemeinsamen Grillabend im Park des FHNW Campus und dem Pizzaessen in der Basler Innenstadt konnten sich die Teilnehmenden untereinander aber auch mit den Mitarbeitern des IGEO austauschen.