Geomatik Summer School 2023
Das Institut Geomatik FHNW durfte am 9. August 26 Teilnehmende aus der ganzen Deutschschweiz an der traditionellen Geomatik Summer School begrüssen. Innert drei Tagen haben sie Einblicke in die Welt der Geomatik bekommen und konnten bei den Workshops selbst Hand anlegen. Neu sind die Workshops nach Vertiefungsprofile, von welchen zwei im Bachelorstudiengang ausgewählt werden können, aufgeteilt. Mit der Begrüssung durch Susanne Bleisch, Professorin für Geovisualisierung und Visual Analytics, fiel der Startschuss am Mittwochvormittag. Darauffolgend ging es weiter mit Fachvorträgen zur Informationsvisualisierungen, GIS-Analysen und 3D-Rekonstruktion. Als Auflockerung zwischendurch diente der Kaffee und die Campus-Führung inklusive Abstecher auf die Messplattform auf dem Dach.
Am Nachmittag durften die Teilnehmer nicht nur zuhören, sondern auch selbst aktiv werden. Aufgeteilt auf zwei Räume fand der Workshop GeoDesign & Planung für das gleichnamige Profil und GIS-Analyse und einfache Programmierung für das Profil GeoInformatik & Raumanalyse statt. Bei dem Workshop GeoDesign und Planung ging es um die 3D-Modellierung eines Stadtteils mithilfe von Open-Source-Daten und einer Modellierungssoftware. Nach einer Einführung in der Raumplanung und Geodaten, konnten die Teilnehmenden einen realistischen Stadtteil parametrisch generieren und darauf die geplanten Veränderungen anwenden. Als Abschluss wurden einige konkrete Anwendungsbeispiele von realitätsnahen 3D-Stadmodelle gezeigt.
Beim parallellaufenden GIS Workshop ging es um die Einführung in räumliche Fragestellungen, welche auch mit visueller Programmierung im QGIS unterstützt beantwortet wurde. Nach einer kurzen GIS-Einführung konnten die Teilnehmenden direkt die räumliche Fragestellung beantworten. Erst mussten sie manuell im QGIS die geeigneten Werkzeuge erkunden, welche im Anschluss beim graphischen Modellierer im QGIS ebenfalls zum Einsatz kamen. Der graphische Modellierer ist eine Art von visueller Programmierung, wo die einzelnen Werkzeuge in einem Canvas miteinander verbunden werden. Abschliessend durften sie ihre eigene Fragestellung aufbauen und den anderen Teilnehmenden ihre Überlegungen mitteilen, um weitere Ideen bezüglich räumlicher Fragestellungen zu sammeln.
In der Geomatik Summer School geht es primär um das Näherbringen der verschiedenen Fachbereiche, doch das Beisammensein kam auch nicht zu kurz. Am Grillfest oder beim Pizzaessen im VITO Aeschen konnten sich die Teilnehmenden untereinander kennenlernen und sich mit einigen Mitarbeitenden des Instituts Geomatik austauschen.
Bei dem Workshop 3D-Rekonstruktion lag der Fokus bei der Photogrammetrie und der Erstellung eines 3D-Objekts aus Bildern. Ganz im Namen des Vertiefungsprofils GeoBIM und Infrastruktur. Nach einer Einführung in die Photogrammetrie, zückten die Teilnehmenden ihr Handy, um mit verschiedenen Apps visuell Distanzen zu messen und kleine Objekte zu rekonstruieren. Damit konnten schon erste Erfahrungen mit der Photogrammetrie gemacht werden und sie lernten, welche Materialien gut funktionieren und wo es zu Schwierigkeiten kommt. Im zweiten Teil fotografierten sie Objekte im und um den Campus aus allen Winkeln, um diese anschliessend in der Software Metashape von Agisoft 3D zu rekonstruieren. Zum Schluss animierten sie die Rekonstruktion in CloudCompare und zeigten sich gegenseitig ihre Resultate.
Im Workshop des Profils GeoSensorik & Monitoring konnten die Teilnehmenden die Funktion und Anwendungsbereiche von Laserscannern, sowie die verschiedenen Laserscanning-Geräte des Instituts Geomatik praktisch kennenlernen. In einem Postenlauf wurden auch direkt Hands on Erfahrungen mit den Geräten gesammelt, beispielsweise bei einer nachgespielten Unfallvermessung. Dieses Jahr kamen die RTC360, X7, VLX 3 und der BLK2GO zum Einsatz. Anschliessend wurden die Punktwolken eines Postens in CloudCompare ausgewertert und Schlüsse daraus gezogen.
Abgerundet wurde die Summer School durch Studieninformationen zum revidierten Bachelorstudiengang und einem Postenlauf zu verschiedenen aktuellen Technologien. Es gab einen Halt im Photogrammetrielabor mit Kalibrierfeld, Luftbildteppich und Stereobildschirmen; dem Trimble Technology Lab mit Hololens und Scannern sowie in unserem Messlabor mit der Modelleisenbahn um real-time kinematische Messungen zu erfassen.
Ein erneutes Highlight der Summer School war die Geschlechterverteilung von 50:50! Dies lässt uns hoffen, dass nicht nur die Geomatik Summer School, sondern auch der Bachelorstudiengang in den kommenden Jahren zur Hälfte weibliche Fachkräfte ausbilden wird, vielleicht auch bereits bekannte Gesichter von der Summer School.
Wir bedanken uns bei allen Beteiligten für die gelungene Veranstaltung und freuen uns auf das nächste Jahr mit neuen Gesichtern.
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