Die Schule soll unter den sich verändernden Rahmenbedingungen der digitalisierten Gesellschaft ein attraktiver Lernort bleiben. Dafür braucht es eine breite Sichtweise auf anstehende Entwicklungsprozesse.
Der «Vierklang des digitalen Wandels an Schulen» dient zum Erfassen des Ist-Zustands der Medien- und Informatiksituation einer Schule und zur Definition des Entwicklungs- und Optimierungsbedarfs (vgl. Grafik). Er fasst das Zusammenspiel verschiedener Sichtweisen und Entwicklungszugänge zusammen. Eine solche Analyse bildet die Grundlage für Budgetplanung und Schulentwicklungsprozess.
Bei Beratungen werden die Schulen von imedias bzw. der Fachstelle ICT-Bildung (Kanton BL) bei der Erarbeitung des schuleigenen Konzepts «Medien und Informatik» bzw. «Informatische Bildung» unterstützt. Dieses Konzept knüpft an die Werte, Leitsätze, Ziele und Rahmenbedingungen der Schule an.
Dies stellt die Schule als Organisation vor zahlreiche Fragen:
Am Anfang der Konzeptentwicklung steht die Vision. Sie wird aus vier Perspektiven betrachtet: Unterricht, Beteiligte, Infrastruktur sowie Strukturen und Prozesse. Alle vier Perspektiven werden gleichberechtigt behandelt und aufeinander abgestimmt, stehen aber immer in Wechselwirkung zueinander.
Zur Verdeutlichung sind jeder Perspektive sechs Elemente zugeordnet, die das Spektrum der Perspektive auffächern. Die Beraterinnen und Berater unterstützen mit entsprechenden Fragen zu diesen Elementen, die den Akteuren vor Ort helfen, sich im Prozess der Konzeptentwicklung stets zu orientieren.
Mit der Klärung der Vision stellt die Schule die Weichen für anschliessende Entscheidungen in den vorliegenden Perspektiven und deren Elementen und stellt sicher, dass die Investitionen in die technische Ausrüstung zur pädagogischen Ausrichtung einer Schule passen.
Mit der Visionsarbeit steigt die Schule in den Prozess ein. Die Schulleitung behält dabei den Überblick und trägt die Verantwortung für das Entwicklungsgeschehen.
Die Vision gilt als Leitfaden bei der Erarbeitung des Konzepts. Der Fokus liegt auf der Frage, wie das Digitale in drei bis fünf Jahren an der Schule verankert sein könnte. Über diese Vision gilt es alle Beteiligten zu informieren, damit sie diesen Fokus teilen und das Konzept mittragen können. Die Vision allein bringt noch nichts in Bewegung, zeigt jedoch auf, wohin die Bewegung gehen soll. Ist die Vision an sich genügend attraktiv oder die Ausgangslage genügend unangenehm, wird diese Bewegung geschehen können.
Mit der Erarbeitung des Konzepts wird der Einsatz digitaler Medien weiter vorangetrieben, falls er schon aktiv im Gange ist, beibehalten und gegebenenfalls verstärkt. Dabei ist es zentral, sich vom Wissen um die rasanten Entwicklungen im digitalen Lebensbereich nicht bremsen zu lassen, sondern im Gegenteil, dies mit zum Thema zu machen. Knappe Ressourcen an Zeit, Personal oder Budget wirken bei der Visionsarbeit hemmend. Nur wer sich Zeit und Raum dafür nimmt, wird kreative und freie Visionsarbeit machen können.
Die Perspektive «Unterricht» beschreibt die bestehende und angestrebte Unterrichtskultur, zeigt die inhaltlichen Vorgaben des Lehrplans auf und setzt Schwerpunkte, wie digitale Medien das Lernen unterstützen können. Die Entwicklung dieser Perspektive wird also sowohl von Inhalten als auch von didaktischen Überlegungen gesteuert.
Der Lehrplan 21 unterteilt im Fachbereich Informatische Bildung (Kanton SO)/Medien und Informatik den Kompetenzaufbau in Medienwissen und -reflexion und in Informatik als Fachwissenschaft. Der neue Lehrplan sieht vor, dass Kinder bereits ab dem Zyklus 1 durch alle Stufen hinweg entsprechende Kompetenzen erwerben. Für den Aufbau der Kompetenzen sind einerseits Lektionen in der Stundentafel ausgewiesen, andererseits werden Kompetenzen integrativ in allen Fächern erworben.
Mit den Anwendungskompetenzen werden Fähigkeiten und Fertigkeiten umschrieben, welche notwendig sind, um digitale Medien für das eigene Lernen zu nutzen. Ausgehend davon, dass digitale Medien nicht nur Thema und Lerngegenstand sind, sondern eben auch Werkzeug zur Bearbeitung unterschiedlichster Lernaufgaben, soll der Aufbau dieser Kompetenzen integriert in den Fachunterricht geschehen. Indem Schülerinnen und Schüler digitale Medien im Unterrichtsalltag nutzen, entwickeln sie Strategien im Umgang mit Geräten und Anwendungen und können diese auf weitere Bereiche in ihrer digitalisierten Lebenswelt anwenden.
Die jahrzehntelange Forschung in diesem Bereich zeigt, dass die Lehrperson die zentrale Schlüsselfigur bleibt, wenn es um die Ausschöpfung des Potenzials digitaler (und analoger) Medien zur Verbesserung von Lernprozessen geht. Dies insbesondere hinsichtlich sozialer und psychologischer Kompetenzen auf der Beziehungsebene sowie didaktischer und fachlicher Kompetenzen. Mediendidaktische Modelle helfen, das didaktische Potenzial digitaler Medien und mögliche didaktische Szenarien für den Unterricht besser einzuschätzen. Die Frage nach dem Lerneffekt mit, über, aber auch ohne digitale Medien sowohl für die Klasse als auch für jede einzelne Schülerin und jeden einzelnen Schüler, sollte stets die didaktischen Überlegungen bei der Unterrichtsplanung leiten.
Für die Bereiche Medien und Informatik/Informatische Bildung stehen kantonal geregelt eine gewisse Anzahl fix definierter Jahreslektionen in den Stundentafeln zur Verfügung. Die Anwendungskompetenzen werden immer in bestehende Fachbereiche und Fachdidaktiken integriert. Eine anspruchsvolle Herausforderung bei den inhaltlichen Absprachen besteht in der Zuordnung und Verteilung der Inhalte auf konkrete Fachbereiche und Lehrpersonen.
Es empfiehlt sich, inhaltliche Absprachen mittels Planungshilfen wie Jahresplanungen, Stoffverteilungspläne u.a. zu organisieren, um curriculare Vereinbarungen übersichtlich darzustellen und sowohl Transparenz, Effizienz wie auch Verbindlichkeiten zu schaffen. Die sorgfältige Auswahl von Planungshilfen unterstützt fachliche Absprachen und harmonisiert Schnittstellen. Viele Lehrmittel stellen Lehrpersonen vorgefertigte Planungshilfen zur Verfügung. Oftmals ist die Verknüpfung bestehender und/oder selbst erstellter Planungshilfen in Kombination mit verschiedenen Lehr- und Lernmitteln der Königsweg. Planungshilfen gilt es in regelmässigen Abständen auf ihre Aktualität zu überprüfen.
Gut gestaltete Apps und Webtools holen Lernende mit ihren individuellen Bedürfnissen ab und können somit eine Antwort auf die heterogene Zusammensetzung von Schulklassen sein. Das Vorhandensein von digitalen Geräten und Netzzugängen führt aber nicht automatisch zu diesen gewünschten Effekten. In welcher Form eine Lehrperson die vorhandene digitale Infrastruktur für ihren Unterricht nutzt, hängt stark von ihren Auffassungen vom Lernen ab. Guter Unterricht entsteht erst aus einem Zusammenspiel von guten Lernangeboten (die nicht immer digital aufbereitet sein müssen) und der adäquaten Nutzung dieser Angebote durch die Lernenden.
In der Perspektive «Beteiligte» wird der Blick auf die Personen gerichtet, die für eine erfolgreiche Umsetzung des Medien- und Informatikkonzeptes eine zentrale Rolle einnehmen.
Die Nutzungsintensität der digitalen Infrastruktur hängt massgeblich mit den persönlichen Anwendungskompetenzen und Haltungen der Lehrperson gegenüber Medien und Informatik zusammen. Für alle drei Bereiche (Medien, Informatik, Anwendung) sind sowohl fundierte fachliche Kompetenzen (eigenes Fachwissen) wie auch fachdidaktische und mediendidaktische Kompetenzen erforderlich. Die Schulleitung steht in der Verantwortung, hierfür optimale pädagogische, organisatorische wie technische Rahmenbedingungen zu schaffen.
Die Schulleitung ist die strategische Schlüsselfigur bei der Erarbeitung und Umsetzung eines Konzepts für Medien und Informatik. Als Projektleiterin treibt sie die digitale Transformation als Schulentwicklungsthema voran – sowohl im Lehrerinnen- und Lehrerteam wie auch gegenüber Behörden.
Der pädagogische ICT-Support, kurz PICTS, ist die operative Schlüsselfigur bei der konkreten Umsetzung des Konzepts (Vision?). Idealerweise verfügt jede Schule über eine oder mehrere Lehrpersonen mit entsprechender Zusatzausbildung. Diese Lehrpersonen kennen das Team und die Herausforderungen rund um den Einsatz digitaler Medien im Unterricht. Zudem sind sie vor Ort ansprechbar, gut vernetzt und zeigen Interesse in den Bereichen Erwachsenenbildung und Beratung. Sie sind innovativ und an Prozessen der Unterrichtsentwicklung interessiert.
Die ausserschulische Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen ist heute in vielen Bereichen weit fortgeschritten. Ihre Fähigkeiten zur Mediennutzung und Mediengestaltung sind wertvolle Ressourcen für den Unterricht.
Durch die Verarbeitung persönlicher Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler im schulischen Rahmen leisten Lehrpersonen einen essentiellen Beitrag zur Entwicklung einer wachsenden Medienkritik und Medienethik junger Menschen.
Im Lehrplan 21 ist den Themen «Medien, Informatik und Anwendungskompetenzen» (kurz MIA) ein eigenes Modul gewidmet mit zahlreichen Querverweisen in andere Fachbereiche. Dies unterstreicht deren curriculare Bedeutung.
Informatik versteht sich hierbei als eigenständige Fachwissenschaft mit einer eigenen Fachdidaktik. Der Bereich Medien hingegen legt den Fokus auf geisteswissenschaftliche Aspekte (soziologisch, ethisch, gesellschaftlich, politisch u.a.). Im Idealfall stehen Lehrpersonen für deren Umsetzung eigens geschaffene Zeitgefässe zur Verfügung.
Die Anwendungskompetenzen werden unter den strukturellen und inhaltlichen Hinweisen erfasst. Alle Fachbereiche stehen in der Pflicht, im Rahmen ihres Unterrichts einen Beitrag zur Umsetzung der Anwendungskompetenzen zu leisten.
Zeitgemässes und professionelles Unterrichten mit digitalen Medien kann nur dann gelingen, wenn Lehrpersonen in den Bereichen Medien, Informatik und Anwendung über die entsprechenden Kompetenzen verfügen.
Neben den eigenen Fachkenntnissen müssen Lehrpersonen wissen, wie die Inhalte aus Medien, Informatik und den Anwendungskompetenzen stufengerecht vermitteln werden können. Passende Lehrmittel, Plattformen mit Unterrichtsideen, Weiterbildungen sowie der pädagogische Support an der Schule unterstützen die Lehrpersonen dabei.
Neben fachlichen und fachdidaktischen Kompetenzen brauchen Lehrpersonen für einen sinnvollen Einsatz digitaler Medien ebenso mediendidaktische Kompetenzen.
Im Bereich Medien und Informatik/Informatische Bildung ist learning-by-doing ein vielversprechender Ansatz für den Erwerb all dieser Kompetenzen. Durch die praxisnahe Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten digitaler Werkzeuge und deren Erprobung in innovativen didaktischen Settings entstehen wertvolle Lessons-Learned.
Lehrpersonen können ihre fachlichen, fachdidaktischen und mediendidaktischen Kompetenzen auf verschiedene Art und Weise erwerben.
Viele gute Lerneinheiten und Unterrichtsbeschreibungen sind online verfügbar und werden zum Teil kostenlos zur Verfügung gestellt. Damit solche Angebote genutzt werden können, müssen gewisse Grundkenntnisse im Umgang mit digitalen Medien im Unterricht und deren Einsatz vorhanden sein. In kursorischen Angeboten oder schulinterner Weiterbildung können Lehrpersonen ihre Kompetenzen festigen oder erweitern. Die Schulleitung ermöglicht den Lehrpersonen im Rahmen der Personalführung die passenden Weiterbildungen und motiviert sie, ihr Portfolio entsprechend zu erweitern.
Eine gut durchdachte und an die Bedürfnisse der Schule angepasste Infrastruktur ist eine notwendige (wenn auch nicht hinreichende) Bedingung für die erfolgreiche Integration von Medien, Informatik und Anwendungskompetenzen in den Unterricht, für Kommunikations- und Kollaborationsprozesse im Team, für das Wissensmanagement der Schule, aber auch für das reibungslose Funktionieren verwaltungstechnischer und administrativer Prozesse. Dabei ist insbesondere auf eine angemessene Anzahl von Geräten und eine flächendeckende und leistungsstarke Internetanbindung zu achten. Zusätzlich müssen Fragen zu Themen wie Sicherheit und Datenschutz, Gerätenutzung, Netzwerk, Peripheriegeräte, Verwaltung und Support von Geräten und Schutz der Schülerinnen und Schüler vor negativen Inhalten geklärt werden.
Bei der Ausarbeitung eines Konzeptes muss zwischen Sicherheit im Allgemeinen (Datensicherheit, IT-Security, Content-Filter, Firewall usw.) und Datenschutz unterschieden werden: Mit Sicherheit ist der Schutz der Daten und der Systeme vor Schaden und Verlust gemeint – sei es durch mutwillige Angriffe, Fehlmanipulationen oder elementare Ereignisse wie Feuer oder Unwetter. Die Verhinderung solcher Schäden und Verluste sowie Konzepte für das Vorgehen im Schadensfall (z.B. Datenrettung mit Hilfe von Sicherungskopien) sind die Domäne der IT und erfordern fundiertes Know-How zu Verschlüsselung, Zugriffsberechtigungen und Protokollierung von Zugriffen, Backup, Schadsoftware usw. Da jede Erhöhung der Sicherheit mit Einschränkungen für die Nutzenden verbunden ist, gilt es in diesem Bereich einen passenden Kompromiss zu finden.
Nicht zuletzt braucht es administrative Weisungen und Anwenderschulungen, um sicheres Anwenderverhalten zu fördern.
Die Webseiten des eidgenössischen und der kantonalen Datenschutzbeauftragten wie auch der Konferenz der schweizerischen Datenschutzbeauftragten informieren ausführlich zu zahlreichen datenschutzrechtlichen Aspekten im Bereich der Bildung. Entwickeln Sie daraus ein Konzept mit Nutzungsrichtlinien bzw. Nutzungsvereinbarungen und fordern Sie dessen Einhaltung von allen ein. Vergessen Sie die Schulung und Sensibilisierung der Nutzenden nicht, denn diese stehen in den meisten Fällen am Ursprung eines Lecks. Und: Legen Sie Wert auf eine offene Kommunikation. Stehen Sie zu den unvermeidlichen Lücken und erläutern Sie Ihre Überlegungen – damit steigern Sie die Sensibilisierung und bieten in einem Schadensfall weniger Angriffsfläche.
Der Gerätepark von Schulen ist so individuell wie die Schulen selbst. Welche Gerätetypen von welchem Hersteller in welcher Menge zum Einsatz kommen, hängt neben den monetären Mitteln auch mit den Erfahrungen einer Schule im Einsatz von digitalen Medien im Unterricht zusammen. Erfahrungsgemäss werden mobile Lösungen von Lehrenden wie auch Lernenden vielfältiger eingesetzt. Dabei bewähren sich qualitativ hochwertige Geräte. Geräte für die Lehrpersonen erhöhen die Motivation, die Arbeitsgeräte auch mit den Lernenden innovativ einzusetzen. Mit Peripheriegeräten sind alle Geräte und Komponenten gemeint, die sich ausserhalb einer Computereinheit befinden und mittels Kabel oder über Funktechnik mit dem Computer verbunden werden, z.B. Drucker oder Beamer. Die Anschaffung der Peripheriegeräte steht in direktem Zusammenhang mit den Arbeitsgeräten und deren Einbindung in die IT-Infrastruktur.
Die Möglichkeit zur Projektion von Bildern, Filmen, Dokumenten, Webseiten usw. ist ein zentrales methodisches Element für den Unterricht (s. oben Vermittlungsmedien). Die Szenarien, in denen die Projektion nicht vom Gerät der Lehrperson, sondern vom demjenigen eines Lernenden erfolgt, nehmen zu. Entsprechend sind qualitativ hochwertige, zuverlässige und einfach zu handhabende Peripheriegeräte ein zentraler Baustein der Infrastruktur.
Lassen Sie sich bei der Auswahl der Peripheriegeräte nicht von exotischen oder werbewirksamen Funktionen blenden, sondern legen Sie v. a. Wert auf Zuverlässigkeit und eine einfache Bedienung. Auch vermeintlich bequeme Funktionen wie die Verbindung über Funk sind kritisch zu betrachten, da sie problemanfälliger als Kabelverbindungen sind. Bei Peripheriegeräten mit Funkverbindung sollte deshalb, wenn möglich, ein sekundärer Anschluss via Kabel vorhanden sein. Eine interessante Möglichkeit ist die Einbindung von Peripheriegeräten in ein WLAN/LAN – dazu müssen die Netzwerkverantwortlichen frühzeitig involviert werden, da sämtliche Fragestellungen aus dem Bereich Sicherheit geklärt werden müssen.
Drucker, Plotter usw. bringen erhebliche Verbrauchskosten mit sich. Überlegen Sie sich, in welchem Umfang solche Geräte benötigt werden und berücksichtigen Sie die Betriebskosten im Budget.
Die Verwaltung der Geräte und der Software bzw. Apps ist eine zentrale Aufgabe des externen Supports einer Schule. Eine zentrale Verwaltung über ein Mobile Device Management (MDM) ist im Alltag deutlich weniger aufwändig als das manuelle Konfigurieren einzelner Geräte – dafür hat man einen höheren Initialaufwand und ist zudem weniger flexibel, d.h. Sonderwünsche sind schwieriger zu erfüllen. Diese Vor- und Nachteile müssen sorgfältig abgewogen werden.
Durch die mittlerweile ausgereiften MDM-Lösungen und den sinkenden Kosten, insbesondere bei Cloud-Angeboten, ist der Einsatz eines MDMs bereits ab wenigen Geräten (10 bis 15) zu empfehlen. Führen Sie eine gründliche Evaluation der möglichen Systeme durch und suchen Sie einen Anbieter, der Sie kompetent unterstützt. Eine Vereinbarung bezüglich Supportumfang und zu erwartenden Kosten ist besonders wichtig – hier wird beim Verkaufsgespräch manchmal Wichtiges unterschlagen.
Beachten Sie, dass die Arbeit mit einem MDM vielfältig und anspruchsvoll ist, und rechnen Sie mit einer gewissen Lernkurve bzw. stellen Sie sicher, dass die benötigten Ressourcen vorhanden sind. Ein eingespieltes und durchdachtes MDM leistet einen grossen Beitrag zur Zufriedenheit der Nutzenden und senkt langfristig die Betriebskosten.
Materialien
In der Perspektive «Strukturen und Prozesse» wird der Fokus auf verschiedene Rollen und entsprechende Prozesse gelegt. Die Einführung, Integration und Verankerung digitaler Medien im Unterricht soll als ganzheitliches Schulentwicklungsvorhaben verstanden werden. Das heisst, dass Fragen der Unterrichtsentwicklung mit solchen der Personal- und der Organisationsentwicklung verbunden werden. Die Verantwortung dafür liegt bei der Schulleitung. Die Erfahrung zeigt, dass es wichtig ist, dass die Strukturen und deren Prozesse, wie auch die Rollen, für die Schule als Organisation geklärt sind.
Der pädagogische ICT-Support hat eine Schlüsselrolle inne und unterstützt die Schulleitung mit Fachwissen. Dabei stehen die drei Pfeiler des PICTS im Fokus: Digitale Medien in der Gesellschaft, an der Schule und im Unterricht. Entsprechend fördert und unterstützt der/die PICTS das Kollegium, Unterrichtsteams oder einzelne Lehrpersonen beim sinnvollen Einsatz von digitalen Medien im Unterricht und hat darüber hinaus die gesamte Schule im Blick. Bei der Erarbeitung eines pädagogischen Konzepts für die Schule kann der/die PICTS in Absprache mit der Schulleitung die Projektleitung übernehmen. Die pädagogischen Supportprozesse werden über das Pflichtenheft geregelt. Unterstützungsprozesse für Lehrpersonen sind definiert und klar kommuniziert.
Der technische Support (First Level Support TICTS) ist die erste Anlaufstelle für Lehrpersonen bei basalen technischen Problemen und bei Fragen rund um die Infrastruktur. Er ist die Kontaktstelle zum externen technischen Support. Für spezielle Aufgaben (Netzwerk, Server, Grundinstallationen, Datensicherheit) braucht es professionelle externe Fachleute, welche für die Lösung anspruchsvoller Probleme rasch vor Ort zur Verfügung stehen. Eine externe Firma sorgt für eine reibungslos funktionierende Infrastruktur an der Schule und ist vertraglich geregelt.
Im Pflichtenheft sind die Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten im Thema Medien und Informatik/Informatische Bildung beschrieben. Die Umsetzungshilfe dient insbesondere Schulleitungen dazu, Schnittstellen zu identifizieren, Aufgaben zu klären und Verantwortungen der unterschiedlichen Beteiligten zu definieren. Die Supportprozesse sind dreiteilig: der Pädagogische ICT-Support, der technische ICT-Support und der externe technische Support.
Schulen sollen über ein eigenes übergeordnetes Kommunikationskonzept verfügen, worin sowohl die internen und wie auch die externen Informations- und Kommunikationswege geregelt werden. In diesem Konzept wird definiert, wer welche Kanäle unter welchen Bedingungen nutzt. Bei der Wahl des Kommunikationskanals gilt es zu beachten, wie unmittelbar Nachrichten versandt oder auch empfangen werden können oder gelesen werden müssen. Der Inhalt der Mitteilung und dessen Wichtigkeit beeinflussen so den Kanal der Übermittlung. Mit dem Einsatz digitaler Medien bieten sich der Schule vielfältige digitale Kanäle an, denen im Rahmen des Konzepts MI/IB Beachtung geschenkt wird.
Materialien
Im schulischen Kontext entsteht Wissen unaufhörlich und auf unterschiedlichen Ebenen und zwischen verschiedensten Akteurinnen und Akteuren. In diesem Baustein macht sich eine Schule Gedanken dazu, wie alle Beteiligten miteinander kommunizieren, kooperieren, kollaborieren und damit ihr Wissen, ihre Erfahrungen, ihre Ideen und erarbeitetes Unterrichtsmaterial anderen zur Verfügung stellen. Vorhandenes Wissen wird für alle Beteiligten einer Organisation sichtbar gemacht.
Materialien
Generelle, allgemein formulierte Nutzungsrichtlinien klären den Umgang mit digitalen Medien im Kontext der Schule. Diese Regeln schaffen ein Verständnis dafür, wie digitale Geräte im und um den Unterricht genutzt werden. Sie zeigen Rahmenbedingungen auf und klären Haftungsfragen. Zudem machen sie sowohl Aussagen zur Sorgfalt im Umgang mit der Hardware in der persönlichen und schulischen Nutzung als auch zu Verhaltensregeln im Zusammenhang mit Datenschutz, Urheberrecht und Social Media.
Wünscht eine Schule einen verbindlichen Charakter im Umgang mit digitalen Medien, können die Nutzungsrichtlinien als Nutzungsvereinbarung mit Schülerinnen und Schülern sowie deren Eltern mit einer Unterschrift abgeschlossen werden. Nutzungsrichtlinien oder Nutzungsvereinbarung werden für Lehrpersonen und Lernende separat beschrieben.
Nehmen Sie mit uns Kontakt auf. Gerne unterstützen wir Sie bei der Ausgestaltung ihres Konzepts.