Plenum bedeutet, dass die Lehrperson mit der gesamten Klasse arbeitet. Die Interaktion ist öffentlich und kann bspw. eine Auftragserteilung, eine Ergebnissicherung, ein fragend-erarbeitendes-Unterrichtsgespräch oder einen Lehrvortrag beinhalten.

Die folgenden Aufgaben sind in zwei Blöcke aufgeteilt. Bei der Analyse des Blickverhaltens steht die Beobachtung im Fokus. Im nächsten Schritt folgt die Interpretation, die durch Diskussionsfragen angeregt werden soll. Indem die Aufgabe in dieser Reihenfolge gelöst werden, kann die Trennung von Beobachtung und Interpretation sichergestellt werden.

Hinweise zur Bearbeitung der «Analyseaufgaben«
1. Betrachten Sie ein verlinktes Video und beantworten Sie die Fragen im Bereich «Analyseaufgaben»aus Ihrer Vermutung.
2. Betrachten Sie nun das Video ein zweites Mal und protokollieren Sie Ihre Beobachtungen. Nutzen Sie hierfür dieses Beobachtungsprotokoll.
3. Vergleichen Sie im nächsten Schritt Ihre Vermutung mit der protokollierten Beobachtung. Welche Unterschiede stellen Sie fest und auf was könnte dies zurückzuführen sein?

Analyseaufgaben
1. Wen und was fokussiert die Lehrperson?
2. Wen oder was schaut die Lehrperson besonders oft an? Welches Verhalten der Schüler*innen folgt auf die Blicke der Lehrperson?
3. Wo geht der Blick selten oder nie hin?
4. Wie weit schweift der Blick der Lehrperson durch den Raum?
5. Lassen sich Muster im Blickverhalten identifizieren? Mit Muster sind wiederkehrende Blickverhalten gemeint. So kann dies zum Beispiel sein, dass eine Lehrperson im Plenum stets die dieselben Schüler*innen im Blick hat oder aber über die Köpfe der Schüler*innen schaut.
6. Zeigen sich personenspezifische Muster? Vergleichen Sie hierfür das Blickverhalten verschiedener Lehrpersonen.

Hinweise zur Bearbeitung der “Diskussion des Blickverhaltens”
Wir empfehlen diese Fragen in einem ersten Schritt alleine oder in Kleingruppen zu bearbeiten und anschliessend in den Austausch mit anderen zu treten.

Diskussion des Blickverhaltens
1. Welche Intentionen könnten den erkannten Blickfokussen und Mustern zugrunde liegen?
3. Welche Potentiale und Risiken haben die erkannten Blickfokusse oder Muster?
3. Hat die Lehrperson stets den «Blick zur richtigen Zeit am richtigen Ort»?
4. Welchen Einfluss scheint das Blickverhalten auf das Lernen und die Stimmung in der Klasse zu haben?
5. Welche Wirkungen könnten die Blickmuster der verschiedenen Lehrpersonen haben beispielsweise auf die Motivation und die Selbstwirksamkeitsüberzeugung der Schüler*innen oder die Beziehung zur Lehrperson?
6. Welche Muster sind hilfreich und unterstützend für das Lernen der Schüler*innen? Dabei sind die drei Unterrichtsqualitätsdimensionen: kognitive Aktivierung, Klassenführung sowie konstruktive Unterstützung mitzudenken.
7. Perspektivenübernahme: Wie könnte sich Schüler*in x/y fühlen? Welche Emotionen könnte es bei gewissen Schüler*innen auslösen, dass sie oft/selten/nie angeschaut werden?

Videoausschnitte
Bildnerisches Gestalten – Zentralperspektive: Plenum 1
Englisch – Chattering Chimps: Plenum 1, Plenum 2, Plenum 3, Plenum 4, Plenum 5, Plenum 6, Plenum 7
Mathematik – Säulendiagramme: Plenum 1, Plenum 2, Plenum 3, Plenum 4
WAH – Nachrungszubereitung: Plenum 1, Plenum 2, Plenum 3

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