Institut
Schwalben im Januar
23. Januar 2012
Sicher haben Sie sich auch schon Mal gefragt, wohin denn die Schwalben im Winter ziehen? In den Süden, klar! Aber wo im Süden? Ganz einfach: Da wo es genügend Mücken zum Fressen hat!
Las Terrenas in der Provinz Samanà der Dominikanischen Republik ist so ein Ort. Dort hat es im Januar fast 30 Grad mit gefühlten 100% Luftfeuchtigkeit und mehr als genug Mücken (Spanisch: mosquito). Leider mehr als die Schwalben überhaupt vertilgen können. Für oder gegen die Übriggebliebenen gibt es Antibrumm Forte zum Glück für unsereins. Die verlässliche Wirkung zeigt sich darin, weil einem die Mücken genau an den Stellen stechen, wo man sich nicht damit eingesprüht hat. Danach ist man fühlbar schlauer, welche Stellen man auch einsprühen sollte.
Doch was hat der Autor dieses Artikels mit den Schwalben gemeinsam und was nicht? Gemeinsam waren sie im Januar am gleichen Ort. Aber: Der Autor verfolgt nicht das gleiche kulinarische Interesse und vor allem hat er seine Kollegen und Freunde zu Hause gelassen – die Schwalben wohl nicht. Die brauchen darum auch kein Internet und schon gar keine Computer, um mit daheim zu kommunizieren. (Noch was: Fliegen tun sie auch selber, ganz ohne Security Check)
Als es noch kein Internet bis in die hintersten Ecken der Welt und in den Ecken selbst nur „ausländisch“ sprechende Fernsehsender gab, da hat Mann und Frau pro Ferienwoche drei Bücher gelesen. Der Autor kam nun gerade noch auf eines pro Woche. Grosse Schuldigkeit hat daran das Word Wide Web und die E-Mails, und dass der Autor nicht nur sein Smartphone nicht daheim gelassen hat, nein, er hat sich auch extra noch ein Netbook gekauft!
Ein Netbook? Warum in aller Welt kauft der sich nicht gleich einen dieser modernen Tablet-Computer? Ganz einfach, weil ein Netbook für den Schreiber dieses Artikels zum Mitnehmen auf Reisen noch immer die bessere Wahl ist! Die Akkulaufzeit (ca. 10 Stunden) ist ähnlich dem eines aktuellen Tablet-Computers. Ein Netbook besitzt in der Regel mehrere USB Schnittstellen, einen SD Card Schlitz und eine echte Tastatur. Ein Tablet hat in der Regel Null Schnittstellen, um weitere Geräte daran anzuschliessen. Versuchen Sie mal Ihr Smartphone an einem Tablet zu laden, oder eine normale SD Card einzuschieben. Schlechte Karten. Zu alledem läuft auf dem Netbook das gute neue Windows 7, auf dem alle Anwendungen installiert werden können, die man vom Arbeitsplatz oder Heimrechner kennt. Okay, ein Tablet hat einen tollen Touchscreen und ist etwas leichter, weil keine Tastatur, dafür ist ein Netbook halt nur halb so teuer. Die Marktforschung ergab: Es empfihelt sich einen ASUS EeePC zu kaufen.
So ein kleines Netbook eignet sich hervorragend, um kurz mal eben private und nicht-private E-Mails zu checken, die gerade mit der Digitalkamera gemachten Fotos anzuschauen, den Wetterbericht am Ferienort oder (zur Steigerung des eigenen Wohlbefindens) den von daheim abzurufen, einen kurzen Bericht wie diesen zu schreiben oder einfach das Smartphone zu laden.
Hat der nichts Besseres zu tun, als in den Ferien die nicht-privaten ergo geschäftlichen E-Mails zu lesen? Ganz einfach: Es hilft beim Entspannen, nicht zuletzt an Regentagen! Keine verpasste Deadline, keine ungeduldigen Studierenden (ein paar kann man dank der automatisch gemailten Abwesenheitsmeldung schon warten lassen) und keine überüberübervolle Mailbox nach den Ferien. Alles überschaubar. Man hat dann mehr Zeit am ersten Arbeitstag nach eben diesen Ferien, den Kolleginnen und Kollegen Fotos zu zeigen und zu erzählen, dass es traumhaft war und sie neidisch sein können, weil sie nicht dabei waren. Die eigene Entspannung: Tendenz steigend!
Damit das mit dem Entspannen und Internet aber auch tatsächlich klappt, sollte schon beim Buchen darauf geachtet werden, ob es im Hotel der Wahl auch WLAN oder Ethernet gibt (am besten kostenlos zu benützen). Websites wie Booking.com oder Holidaycheck.de machen dazu zuverlässige Angaben – zumindest aus Autorensicht.
Nur noch eines: Was an dem Ferienort Las Terrenas ausser der paradiesischen Strände und dem warmen Wetter auch noch super ist: die Zeitverschiebung von fünf Stunden. Checkt man dort nach dem Frühstück kurz die E-Mails, dann ist in der Schweiz schon der halbe Arbeitstag rum. Man kann so schon mal schauen, was am Abend vor dem Ausgang kurz beantwortet wird oder auch nicht. Auch entspannend, nicht?
Gelesen wurden in Las Terrenas „Das ewige Leben“ von Wolfgang Haas (2003) und „Kurzbefehl“ von David Bauer (2010).
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