Forschung, Institut
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IWI: Innovatives aus dem Institut
24. Mai 2013
Vergangenen Freitag präsentierte das Institut für Wirtschaftsinformatik IWI die Resultate seines Teilprojekts im Rahmen der Strategischen Initiative “Neue Wege in der Wissenschaftskommunikation”: ein responsives Blogdesign. Darauf folgte eine Einführung in die erfindungsreiche Welt der Gamification anhand von verschiedenen “Play-Stations”.
Wie Zeitschriften oder Bewertungen von Verkaufsartikeln werden Blogs heute längst nicht mehr nur zuhause am Computer gelesen, sondern zunehmend unterwegs im Zug via Tablet oder Smartphone. Diese Tatsache hat technische und gestalterische Konsequenzen für das Blogdesign. Denn wie Webseiten müssen auch Blogs nicht nur auf verschiedenen Devices abrufbar, sondern auf diesen auch ansprechend in ihrer Gestaltung sein. Das Auge liest nicht nur, sondern begutachtet kritisch und bestraft zu langsamen Aufbau, Unübersichtlichkeit oder Unvollständigkeit mit Nichtbeachtung.
Dieses Thema wurde am Freitag in den Räumlichkeiten der Hochschule für Wirtschaft FHNW von verschiedenen Vertretern der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW diskutiert, nachdem Darjan Hil, Projektmitarbeiter an der Strategische Initiative ein neues responsives Blogdesign auf der Basis von WordPress vorstellte. Dabei war die Herausforderung, dass dieses nicht nur auf verschiedenen Devices laufen muss, sondern auch verschiedene Betriebssysteme, verschiedene Browser und Standards berücksichtigt werden müssen. Das IWI führte in den vergangenen Monaten verschiedene Tests bezüglich einer Erweiterung der Funktionalitäten und des Designs an einem Testblog durch. In den kommenden Wochen werden an diesem Testblog die letzten Änderungen vorgenommen werden, bevor er zum offiziellen IWI-Blog wird. Die Strategische Initiative “Neue Wege in der Wissenschaftskommunikation” endet diesen Monat; offene Fragen bleiben. Ein (visuell) ansprechender, übersichtlicher und leicht zu bedienender Blog allein schafft noch keine regelmässig wiederkehrende und kommentierende Community. Aber er ist eine gute Voraussetzung.
Der zweite Teil des Events rückte das Thema “Gamification” in den Blickpunkt. Auch damit ist eine Strategische Initiative der Fachhochschule Nordwestschweiz verbunden: “Simulated Reality. Innovative Lehr- und Lernwerkzeuge an der FHNW”. Ihr Ziel ist es, neue Ansätze zu erforschen und umzusetzen, wie die Lehre an der FHNW durch den Einsatz von Planspielen, Simulationstools und Business Applications angereichert werden kann. Beteiligt sind die Hochschulen für Wirtschaft (Lead), Technik, Gestaltung und Kunst sowie für Angewandte Psychologie. Safak Korkut, Projektmitarbeiter bei “Simulated Reality” präsentierte einem interessierten Publikum das “Gamification”-Konzept sowie verschiedene Anwendungsbeispiele. Im Prinzip geht es dabei, wie Michael Koch und Florian Ott auf www.soziotech.org schreiben, um die “Steigerung von Nutzungspotenzial durch den Einsatz von Spielkonzepten”. So wird Alltägliches wie Treppen oder Abfallkörbe mittels neuer Technologien um überraschende Facetten erweitert. Stufen einer Treppe geben plötzlich die Tonleiter wieder oder ein Abfallkorb wirft ein Echo zurück, wie es ein Bergtal nicht schöner tun könnte. Die Effekte: Die Leute nehmen die Treppe statt die Rolltreppe, bewegen sich also mehr – sogar mit Vergnügen. Und der Abfall wird nicht mehr auf der Parkbank zurückgelassen sondern in den Korb getragen. Umweltschutz macht Spass.
Die Gamification-Bewegung hat nicht nur Freunde, sondern auch Kritiker, die hier ein beträchtliches Manipulationspotenzial erkennen und welchen die zahlreichen (Selbst-)Vermessungsprojekte im Umfeld von Gamification das Lächeln im Gesicht einfrieren lassen. Sind sie Spielverderber? Mit der Strategischen Initiative Simulated Reality und dem Event wurde eine lebendige Diskussion an der FHNW eröffnet.
Ganz im Sinne des nonlinearen Konzepts der Gamification konnte das Publikum virtuell-reale Kämpfe mit der X-Box ausfechten, sich mit einem Legoroboter auseinandersetzen oder mit Arduino programmieren.
Kontakt: Prof. Dr. Rolf Dornberger, Rolf.Dornberger@fhnw.ch
© Foto: Darjan Hil