Forschung

Ja zum Kompetenznetzwerk «Neue Verfahren für die demokratische Stadtentwicklung»

18. November 2013
Die Gebert Rüf Stiftung hat einem interdiziplinären Projekt unter der Leitung von Matthias Drilling, Leiter des Instituts Sozialplanung und Stadtentwicklung ISS der FHNW, einen Förderbeitrag von CHF 298’000.- zugesprochen. Mittels evaluativer Fallstudien soll Wissen über die Eignung von Partizipationsverfahren und Kollaborationstools erarbeitet werden, die in Gemeinden eingesetzt werden. Demokratische Verfahren in vielerlei Formen haben in der Schweiz eine lange Tradition und werden auch in Europa vermehrt als vorbildhaft gewürdigt. Auch in der Stadtentwicklung hat sich dieses Verständnis in den letzten Jahren etabliert. Heute gehört zu öffentlichen Bau- und Entwicklungsprojekten in jeder Gemeinde neben dem formellen auch ein informeller Beteiligungsprozess, der vor allem auf den Einbezug der breiten Bevölkerung in das Vorhaben und auf die Förderung einer kollaborativen Meinungs- und Entscheidungsfindung abzielt. Hingegen sprechen klassische Gefässe wir Foren und Versammlungen nur noch wenige Menschen an. Ihre Terminpläne sind übervoll und nicht alle haben die Gabe, ihr Anliegen souverän vor einem Publikum zu präsentieren. Auf diese «Demokratielücke» antworten Schweizer Hochschulen seit einigen Jahren mit der Entwicklung von neuen Partizipationsverfahren.  Dazu werden Kooperationstools genutzt, die niederschwellig sind und ihre Verbreitung über das Internet oder soziale Medien finden. Kompetenznetzwerk "Neue Verfahren für die demokratische Stadtentwicklung" Am Projekt beteiligt sind die Hochschulen für Soziale Arbeit (Institut Sozialplanung und Stadtentwicklung), für Architektur, Bau und Geomatik (Institut Architektur, Institut Vermessung und Geoinformation), für Angewandte Psychologie (Institut für Kooperationsforschung- und Entwicklung) und für Wirtschaft (Institut für Wirtschaftsinformatik). Das Institut für Wirtschaftsinformatik verfügt über umfangreiche Erfahrung mit Design und Implementierung von intelligenten, personalisierten Infoplattformen, die auf semantischen Technologien basieren. Ein Projekt, bei dem diese gegenwärtig zur Anwendung kommt, ist die Strategische Initiative «Smart Living» der FHNW. Hierbei geht es darum, ein konzeptionelles und technisches Rahmenwerk zu implementieren, das die Einwohnerinnen und Einwohner eines Quartiers im Hinblick auf Unterstützung im Alltag vernetzt. Erprobt wird der Einsatz in der Gemeinde Aarburg (AG). Kontakt Prof. Dr. Matthias Drilling, Hochschule für Soziale Arbeit FHNW, Institut Sozialplanung und Stadtentwicklung, matthias.drilling@fhnw.ch Prof. Dr. Stella Gatziu Grivas, Hochschule für Wirtschaft FHNW, Institut für Wirtschaftsinformatik, stella.gatziugrivas@fhnw.ch Bild: © S. Hofschlaeger / pixelio.de

Schlagworte: Informationsgesellschaft, Social Media, Stadtentwicklung

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