Forschung, Publikationen
E-Commerce-Report 2016: Kundennähe ist der entscheidende Erfolgsfaktor
14. Juni 2016
Kundennähe ist der entscheidende Erfolgsfaktor
Digitalisierung und Einflüsse aus dem Ausland treiben die Handelslandschaft
Die Informations- und Warenflüsse zwischen Herstellern, Händlern und Konsumenten verändern sich weiter. Immer mehr Vertriebsformen entstehen und wetteifern miteinander. Internet und Digitalisierung bringen weitere, innovative Geschäftskonzepte hervor. Auslandsmärkte üben Druck auf die Schweiz aus, sowohl auf den traditionellen Einzelhandel als auch auf den E-Commerce. Markenhersteller wollen ihre Markenwelten besser zum Endkunden bringen und übernehmen auch klassische Handelsfunktionen. Für alle Formen des Handels wird eine Funktion immer wichtiger: die Schaffung von Zugängen zu Kunden.
Der E-Commerce-Report Schweiz untersucht seit 2009 Stellenwert, Wandel und Trends des Schweizer Onlinehandels – als einzige Studie aus Sicht der Anbieter. Realisiert wird die Befragung vom Online-Zahlungsverarbeiter Datatrans und der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW.
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Anspruchsvolle Situation im Schweizer E-Commerce
Die Wachstumsraten der Studienteilnehmer lagen 2015 tiefer als in früheren Jahren. Gründe dafür sind der starke Wettbewerb, insbesondere aus dem Ausland, sowie zukunftssichernde Anpassungen an den Geschäftskonzepten.Kanalübergreifende Geschäftskonzepte weiterhin von hoher Bedeutung
Multichannel-Unternehmen und auch Pure-Player wollen die Kundenähe stationärer Kontaktpunkte als Vorteil ausspielen. Sie wollen mehr Visibilität erreichen und lokale Services anbieten.Logistik als Differenzierungsmerkmal
Die physische Nähe zum Kunden hilft Schweizer Anbietern, schneller zu liefern als ausländische Wettbewerber. Bausteinartige Serviceleistungen können von Kunden individuell in Anspruch genommen werden.Neuer Schub im Payment
Der Bezahlvorgang darf keine Barriere darstellen, trotzdem verharrt der Einzelhandel in veraltenden Lösungen. Dass es auch anders geht, zeigt beispielsweise der öffentliche Verkehr, der mit mobilen Ticketverkaufslösungen und automatisiertem Zahlungsprozess äusserst erfolgreich ist: „Mit zwei Klicks auf dem Smartphone ein Billett kaufen“.Amazon als Ansporn des Behauptungswillens
Amazons Angebot ist riesig und die Logistikleistungen sind spektakulär. Die Schweizer B2C-Marktplätze ricardo.ch und siroop rüsten sich zu Recht: ein starker Schweizer B2C-Onlinemarktplatz wäre gut für die Schweiz.Zwei Onlinewarenhäuser auf dem Vormarsch
Wegen ihrer breiten Sortimente können Digitec Galaxus und BRACK.CH als Onlinewarenhaus bezeichnet werden. Beiden wird zugetraut, auch in einem verschärften Wettbewerb mit Amazon bestehen zu können.Markenhersteller ergreifen die Initiative
Markenhersteller wollen ihre Markenwelt künftig bis zum Endkunden ausdehnen. Konflikte mit dem Handel müssen aber nicht sein.Der Handel wird auch in Zukunft gebraucht
Hersteller brauchen einen leistungsfähigen Handel. Das mit Abstand wichtigste Asset eines Händlers ist sein Zugang zu den Konsumenten.Themen im E-Commerce-Report Schweiz 2016
- Standortbestimmung für den Schweizer E-Commerce im Jahr 2016
- Aktivitätsschwerpunkte im Jahr 2016
- Entwicklung von Onlinemarktplätzen und Onlinewarenhäusern
- Digitalisierung und Auslandsmärkte als Treiber des Strukturwandels
- Jahresschwerpunkt: Herstellerdirektvertrieb
- Ausblick für den Schweizer E-Commerce für fünf Jahre auf 2021
- Ralf Wölfle, Fachhochschule Nordwestschweiz Leiter Kompetenzschwerpunkt E-Business 061 279 17 55, ralf.woelfle@fhnw.ch
- Urs Kisling, Datatrans AG 044 256 81 91, urs.kisling@datatrans.ch