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«IT-Organisationen sind gefordert, das Gesamtunternehmen aktiv mitzugestalten»

15. Januar 2018
Erfahren Sie mehr über die Inhalte der Vorträge des Cloud Use Cases Days vom 14. März 2018! In regelmässigen Abständen stellen wir Ihnen die Keynotespeaker und die Referenten der Expertenvorträge in Kurzinterviews vor. Prof. Dr. Nils Urbach ist Professor für Wirtschaftsinformatik und Strategisches IT-Management, Projektgruppe Wirtschaftsinformatik des Fraunhofer FIT, Universität Bayreuth. Er ist Autor von «IT-Management im Zeitalter der Digitalisierung. Auf dem Weg zur IT-Organisation der Zukunft». Am Cloud Use Cases Day wird er eine Keynote halten zum Thema «IT Management im Zeitalter der Digitalisierung – Die 10 Thesen zur IT-Organisation der Zukunft».  
  1. Herr Urbach, Sie sprechen am Cloud Use Cases Day über IT Management im Zeitalter der Digitalisierung. Welche Relevanz hat dieses Thema innerhalb der Themen Cloud, Digitalisierung und Transformation, den Themen des Cloud Use Cases Day? Das Thema «IT-Management im Zeitalter der Digitalisierung» hat aus meiner Sicht eine hohe Relevanz für die Themen des Cloud Use Cases Day. Der Cloud kommt in der Digitalen Transformation eine besondere Rolle zu. Zum einen kann Cloud Computing als ein wesentlicher technologischer Treiber der Digitalisierung angesehen werden. Durch das Zusammenspiel mit anderen Technologien, die über die letzten Jahre die erforderliche technologische Reife erlangt haben, stellt die Cloud mittlerweile eine wesentliche Basis für zahlreiche smarte Produkte und Dienstleistungen sowie für innovative, digitale Geschäftsmodelle dar. Zum anderen spielt Cloud Computing eine immer wichtigere Rolle in der Zielwelt vieler Unternehmen und ihren IT-Landschaften. Es ist davon auszugehen, dass die Unternehmens-IT zukünftig nur noch vereinzelt eigenständig Server in Betrieb nehmen wird. Virtualisierungstechnologien, Cloud-Lösungen und die zunehmende Standardisierung und exakte Spezifikation von Infrastrukturdiensttypen und -leistungsklassen werden ganz neue Märkte entstehen lassen. IT-Infrastrukturdienste werden über Börsen gehandelt und genauso einfach bezogen werden wie Strom aus der Steckdose.
  1. Für wen ist Ihr Vortrag interessant und warum ? Mein Vortrag adressiert die Herausforderungen, die sich aufgrund der Digitalisierung für das IT-Management ergeben. Bislang haben sich viele IT-Organisationen darauf konzentriert, die Anforderungen der Fachbereiche möglichst effektiv und effizient in qualitativ hochwertige IT-Services zu übersetzen und diese zu betreiben. Nun sind sie in zunehmenden Maße gefordert, das Gesamtunternehmen aktiv mitzugestalten. Das bedeutet, dass sie proaktiv und frühzeitig mit den Fachbereichen kooperieren müssen, um digitale Innovationen auf den Weg zu bringen. Daraus ergeben sich signifikante Veränderungen für heutige IT-Organisationen mit ihren Strukturen, Prozessen und Menschen. Somit wendet sich mein Vortrag vor allem an IT-Führungskräfte, Manager, in deren Verantwortungsbereich die IT liegt, sowie praktisch interessierte Akademiker.
  1. Sie formulieren 10 Thesen zur IT-Organisation. Welche polarisiert Ihrer Erfahrung nach am meisten und warum? Nach meinen Erfahrungen aus vorherigen Präsentationen und Diskussionen polarisiert die These «Das Aus für die IT-Abteilung – IT-Experten werden Teil der Fachabteilungen und durch ein dediziertes Vorstandsressort koordiniert» zunächst am meisten. Das liegt zum einen daran, dass sie, durchaus bewusst, provokant und etwas überspitzt formuliert ist. Zum anderen wird den Zuhörern spätestens an dieser Stelle klar, dass die gegenwärtigen Entwicklungen der Digitalisierung signifikante Veränderungen hervorbringen könnten, von denen sie selbst unmittelbar betroffen sein werden. Nach einer intensiveren Auseinandersetzung mit der These steigt aber sehr schnell die Zustimmung. Es ist auch zu beobachten, dass die Kontroverse mittlerweile bei weitem nicht mehr so groß ist, wie sie vor einigen Monaten noch zu spüren war. Meine Interpretation an dieser Stelle ist, dass die Beschäftigung mit dem Thema Digitalisierung und den Implikationen für das IT-Management in einigen Unternehmen mittlerweile bereits aktiv angegangen wird.
  1. Gibt es sonst noch etwas, das Sie Ihrem Vortrag vorausschicken möchten? Mit meinem Vortrag skizziere ich ein Bild der IT-Organisation der Zukunft. Die vorgestellten Thesen sollen dabei helfen, auf die digitale Transformation nicht nur zu reagieren, sondern eine aktive Rolle einzunehmen und die Geschicke der IT-Organisation entsprechend proaktiv zu leiten. Hierbei soll das vorgestellte Zukunftsbild nicht als sichere Prognose verstanden werden, sondern als eine fundierte Grundlage für Diskussionen und Projektionen dienen. Nicht alle Thesen werden notwendigerweise für alle Unternehmen und Branchen in gleichem Ausmaß zutreffen. Sie erlauben es jedoch, individuelle Zukunftsszenarien zu entwickeln, die als Grundlage für eigene strategische Planungen und Weichenstellungen dienen können.
Zur Person Prof. Dr. Nils Urbach ist Professor für Wirtschaftsinformatik und Strategisches IT-Management an der Universität Bayreuth. Zudem ist er stellvertretender wissenschaftlicher Leiter am Kernkompetenzzentrum Finanz- & Informationsmanagement (FIM) und der Projektgruppe Wirtschaftsinformatik des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Informationstechnik (FIT).  In Forschung und Lehre befasst sich Nils Urbach schwerpunktmässig mit Fragestellungen des Strategisches IT-Managements und der Digitalen Transformation. Dabei liegt sein Forschungsfokus insbesondere auf der Untersuchung und Gestaltung von Lösungen zur Steuerung von IT-Organisationen sowie der Adoption, der Nutzung und dem Erfolg betrieblicher Informationssysteme. Jüngere Forschungsprojekte, konzentrieren sich auf digitale Innovationen im betrieblichen und privaten Kontext. Mehr Informationen und Anmeldung zum Event: Cloud Use Cases Day 2018 Interview von Kathrin Hubli

Schlagworte: Cloud, Cloud Use Cases Day, Digitale Transformation, Digitalisierung, IT Management, Keynote

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