Weiterbildung

CAS Webtrends, Automation und Crossmedia Management: Influencer Marketing – The Next Big Thing oder eigentlich ein alter Hut?

20. Oktober 2018
Back-to-School: Aus dem Klassenzimmer des CAS Webtrends, Automation und Crossmedia Management. Ein Teil des 15-tägigen Lehrgangs ist es, einen Blogpost aufzubereiten. Autorin: Simone Schmitt Influencer Marketing – The Next Big Thing oder eigentlich ein alter Hut? Früher hiess es Mund-zu-Mund-Propaganda, Word-of-Mouth, Empfehlungs- und Netzwerkmarketing oder Testimonial-Werbung. Heute ist der Begriff Influencer-Marketing in aller Munde und vor allem in den letzten Jahren entwickelte sich ein regelrechter Hype darum. Doch was genau ist Influencer Marketing und wieso ist es so beliebt? Das grundlegende Prinzip ist noch immer dasselbe. Ein Meinungsmacher präsentiert ein Produkt mit dem Ziel, andere Personen zu einem Kauf zu animieren. Empfehlungsmarketing eben. Definiert ist Influencer Marketing als ein Teilbereich des digitalen Marketings, bei der ein Meinungsmacher, der sogenannte Influencer, gezielt für Marketing- und Kommunikationszwecke eingesetzt wird. Ziel dabei ist es, auf einer Vertrauensbasis Markenbotschaften zu verbreiten, deren Glaubwürdigkeit zu erhöhen und die Bekanntheit von Marken oder einzelnen Produkten zu steigern. Per Definition demnach noch nicht viel Neues. Und dennoch – Influencer sind die neuen Superstars des Internets. Die Helden der Generation Y und Z. Es bleibt also die Frage: Was genau ist nun neu am Influencer Marketing? Es sind meist keine berühmten Persönlichkeiten, die in ihren Blogs, mit Fotos und Videos auf Facebook, Instagram und Co. Millionen von Menschen beeinflussen. Und trotzdem – ihren Empfehlungen folgen die Massen. Was ist also ihr Geheimnis? Wird es ansonsten doch immer schwieriger Kunden zu erreichen und gar für sich zu gewinnen. Was machen sie anders in einer Zeit, in der die bekannten Massenmedien ausgedient und klassische Werbebotschaften schon lange ihre Glaubwürdigkeit verloren haben? Konnte man noch vor wenigen Jahren mit TV Werbung ein breites Zielpublikum erreichen, ist dies mit digitalem Fernsehen und Anbietern wie Netflix heute immer weniger möglich. Im Überangebot an medialem Content konsumieren wir nur noch das, was uns gefällt, unseren Idealen und Vorstellungen entspricht. Abseits der linearen Massenkommunikation, „On Demand“ nach Lust und Laune. Und genau da liegt das Erfolgsrezept der erfolgreichen Meinungsmacher. Sie bedienen in erster Linie die Bedürfnisse ihrer Fans und liefern Orientierung in einer Welt, in der alles möglich scheint. Und dabei sind sie immer dort, wo ihre Fans und Follower auch sind. Im Kinderzimmer, auf dem Sofa, in der Küche am neuesten und hipsten Hotspot der Umgebung, des Landes, ja der ganzen Welt. Tagsüber und in der Nacht, wann immer gewünscht. Und was benötigen die Meinungsmacher von heute dazu? Erstaunlich wenig. Ein Social-Media-Account, eine Videokamera oder einfach ein Smartphone genügen für die Revolution der Medienlandschaft. Einfach bedienbar, immer und überall verfügbar, werden die heimischen vier Wände schnell zum TV-Studio oder das Smartphone unterwegs zur Profi-Kamera. Diese Werkzeuge reichen aus und machen aus der Beauty-Queen, dem Tech-Nerd oder dem Teenie von nebenan Superstars. Ist das wirklich schon alles? Nicht ganz. Wichtiger noch als die richtigen Werkzeuge sind Eigenschaften wie Authentizität, Nähe, Vertrauen, Interaktion und Konsistenz. Selbst dann, wenn sie ihren Auftritt perfekt inszenieren, unterscheidet sie genau das grundlegend von den Hochglanz-Promis, die meist unnahbar und unerreichbar bleiben. Und noch etwas spielt eine wichtige Rolle: die Beiträge von Influencern erscheinen zwischen denen von Freunden und Bekannten und sie interagieren sehr stark mit ihren Fans und Followern. Das erzeugt ein Gefühl von Nähe und macht sie greifbar. Die Idole von heute bedienen die eigenen Wünsche und Träume. Doch nicht nur das. Mit Hilfe sozialer Medien und neuer Technologien machen sie diese erlebbar, geben als Meinungsmacher Orientierung und vermitteln als Sprachrohr ihrer jeweiligen Nische, trotz räumlicher Trennung, das Gefühl von Freundschaft, Verständnis und Zugehörigkeit. Damit eignen sie sich als ideale Markenbotschafter, mit deren Hilfe Unternehmen reichweitenstark eine genau definierte Zielgruppe erreichen können. Und dies mit relativ geringen Marketingbudgets im Vergleich zu den klassischen Werbemedien. Zurück zur Fragestellung: was ist dran am Influencer-Marketing? Ich denke, ganz neu ist es nicht, jedoch können Unternehmen ihre Marken und Produkte mit Hilfe des Influencer-Marketings sehr vielen Konsumenten zugänglich machen. Und dies relativ günstig, ganz gezielt bei der richtigen Zielgruppe, mit hoher Glaubwürdigkeit, zu einem Zeitpunkt, den der Nutzer selbst bestimmt und die Aufmerksamkeit daher entsprechend hoch ist. Wichtig ist jedoch, dass es richtig gemacht wird. Sowohl von den Unternehmen als auch von den Influencern selbst. Unternehmen müssen mit Influencern respektvoll umgehen, ihnen auf Augenhöhe begegnen und sich immer wieder vor Augen führen, dass man von seinem Kooperationspartner etwas möchte. Und zwar eine bestmögliche, authentische Vermarktung seiner Marke oder seines Produkts. Zudem muss die Wahl des Influencers gut durchdacht werden, denn deren Community müssen potentielle Kunden des Unternehmens sein. Reichweite ist nicht alles, wenn der Influencer und seine Community nicht zu Produkt, Marke und Zielgruppe passen wird man kaum erfolgreich sein. Auch die Influencer selbst müssen einiges beachten. Sie dürfen sich nicht in zu viele, möglicherweise sogar gegensätzliche Botschaften verzetteln, müssen ihrer Linie treu bleiben. Authentizität und Konsistenz sind der Schlüssel zum Erfolg. Wer natürlich, glaubwürdig und kompetent wirkt und darüber hinaus seine Menschlichkeit nicht verliert, kann als Influencer eine erfolgreiche Karriere machen. Für mich steht fest: es bleibt spannend. Influencer Marketing wird auch in den nächsten Jahren mit hoher Wahrscheinlichkeit weiterwachsen und an Bedeutung gewinnen. Wie genau und in welchem Ausmass, bleibt jedoch abzuwarten. Quellen: https://blog.hslu.ch/diginect/2017/12/04/influencer-marketing-hype-oder-doch-ein-lukratives-geschaeft-fuer-unternehmen-und-meinungsmacher/ https://smartmarketingbreaks.eu/influencer-marketing/ https://edgylabs.com/b2c-influencer-marketing-trends-for-2018 https://t3n.de/news/6-influencer-typen-studie-1067059/ https://www.business2community.com/online-marketing/b2c-companies-invest-influencer-marketing-01948602 Influencer. Die Stars der digitalen Kommunikation – und die psychologischen Mechanismen ihres Erfolgs, OSK in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut concept m, Köln 2018 (https://www.osk.de/blog/influencer-guide)
Blogpost aus dem CAS Webtrend, Automation und Crossmedia Management powered by Simone Schmitt Beim nächsten CAS live dabei sein? Hier der Link zur Ausschreibung CAS Webtrend, Automation und Crossmedia Management Persönliche Beratung zum Lehrgang gewünscht? Einfach Prof. Martina Dalla Vecchia ein E-Mail schreiben und einen Termin vorschlagen.
 

Schlagworte: B2C Marketing, CAS, CAS Webtrends, Digitalmarketing, Influencer, Influencer Marketing, Klassenzimmer, Social Media

zurück zu allen Beiträgen
×