Ein Geigerzähler für die Cybersicherheit von Kleinstunternehmen
Anfang Juni startete nach über einem Jahr Vorbereitung das Schweizerisch-Europäische Projekt «GEIGER» unter Leitung der Fachhochschule Nordwestschweiz. Co-Projektleiterin Prof. Dr. Petra Maria Asprion hat uns in einem Interview mehr darüber erzählt.
Liebe Petra, herzlichen Glückwunsch an dich und dein Team zu eurem gewonnenen EU Horizon 2020 Projekt «GEIGER», welches ihr gemeinsam mit der Hochschule für Technik leitet. Berichte doch noch einmal kurz, worum es in eurem Projekt geht.
Kurz zusammengefasst: «GEIGER» ist ein Warnsystem, das besonders Kleinstunternehmen vor Cyber-Angriffen schützen soll. In Analogie zu einem Geigerzähler, der radioaktive Strahlung erkennt, wird unsere GEIGER-Lösung Cyberrisiken erkennen. In dem Projekt sind wir insgesamt 18 Partner aus Industrie und Wissenschaft. Die involvierten Länder sind die Schweiz, Niederlande, Rumänien, Spanien, Israel, Frankreich, Italien und Grossbritannien.
Das klingt wirklich sehr spannend und so wichtig, gerade in der heutigen Zeit, in welcher sich mehr und mehr Arbeit in das Homeoffice verlagert.
So ist es! Unser Projekt kommt genau zur richtigen Zeit und adressiert eine Zielgruppe, die es derzeit besonders schwer hat: die ganz kleinen Unternehmen. Davon gibt es viele. Das gilt nicht nur für die Schweiz, sondern für ganz Europa.
Du hast erwähnt, dass sich euer Projektteam aus Partnern in acht verschiedenen Ländern zusammensetzt. Jetzt war der Projektstart im Juni – Mitten in der Zeit des Corona-Lockdowns. Wie hat diese Pandemie euer Projekt beeinflusst?
Die Pandemie hat natürlich auch auf unser Projekt Auswirkungen. Wir konnten uns unter diesen Umständen nicht persönlich treffen. Bereits die Kick-off-Veranstaltung fand virtuell statt. Wir mussten von Beginn an sehr flexibel sein und verschiedene Tools nutzen, um die Arbeit online zu gestalten und dabei immer alle einzubinden
Wo siehst du die Chancen aber auch Herausforderungen dieser rein digitalen Zusammenarbeit?
Als Herausforderung würde ich den fehlenden physischen Kontakt bezeichnen. Einige Partner unseres Projekts haben wir noch nie persönlich getroffen. Das vermissen wir schon.
Dank der digitalen Zusammenarbeit haben wir öfter kürzere Online Meetings anstelle langer Face-to-Face-Veranstaltungen. Dadurch, dass die Meetings online stattfinden, erhöht sich deren Zugänglichkeit. Man kann etwa Meetings für alle öffnen. Es können leicht Aufnahmen gemacht werden, die man teilen kann, etwa wenn jemand mal nicht anwesend war. Das empfinde ich als Chance.