Die vielleicht schlimmste Quarantäne der Weltgeschichte erlebten die Bewohner*innen von Leningrad während der 871-tägigen Besetzung durch die deutschen Truppen zwischen 1941 bis 1944. Unter ihnen Dmitiri Schostakowitsch, der trotz Lebensgefahr seine 7. Sinfonie in C-Dur, op. 60 (Leningrader Sinfonie) komponierte und zur Aufführung brachte. In der Musik, der radiophonen Ankündigung und der militärisch inszenierten Live-Übertragung (der sowjetische Oberbefehlshaber der Leningrader Front, General Goworow, befahl eine vorhergehende Bombardierung deutscher Artilleriestellungen, um einen ungestörten Empfang der Sinfonie zu gewährleisten) in der von Tod und Hunger geplagten Stadt im August 1942 zeigt sich vieles von dem, was “Sound” auch zu vermitteln vermag, inklusive Macht und Ohnmacht, Angst, Verzweiflung, Faszination, Hoffnung, Extase, Stille.
Dmitiri Schostakowitsch kündigt im sowjetischen Radio die Aufführung seiner Leningrader Sinfonie an
Dmitiri Schostakowitsch: Symphonie No. 7 in C Dur, Op. 60 (Leningrader Sinfonie)
Allegretto – Moderato (Poco allegretto) – Adagio – Allegro non troppo
Dirigent: Evgeny Mravinsky. Orchester: Leningrad Philharmonic Orchestra
Aufnahme: 1953