Old School New School. Hyperdisziplinarität für eine Hochschule von Morgen?
FHNW Innovation School 2024
Die diesjährige Innovation School steht unter dem Titel «Old School New School» und findet vom 26. bis 29. August 2024 auf Melchsee-Frutt statt. Mitarbeitende und Studierende werden co-kreativ Konzepte und Themenfelder für ein hochschulübergreifendes Lehrformat für die FHNW zu entwickeln.
Die Lehre der Zukunft co-kreativ gestalten
“Old School New School”: Der Titel lässt altbewährte und innovative Modelle von Lehre sowie hiermit verbundene Konzepte und Lehrmeinungen anklingen: Werteorientierung, Solidität und klar umrissene Fertigkeiten auf der einen Seite stehen Skills, Agilität und Emergenz gegenüber. Während die einen eine disziplinäre Orientierung der Studiengänge beibehalten möchten und Bildung jenseits einer unmittelbaren Verwertungslogik denken, träumen andere von einer transdisziplinären, offenen Hochschullehre, die altbewährte Denkmuster aufbricht.
Aber handelt es sich hierbei tatsächlich um sich widersprechende Konzepte von Lehre? Oder lassen sich diese möglicherweise zur Entwicklung eines hochschulübergreifenden Lehrmodells produktiv verbinden? Werden mit Konzepten wie etwa den «Future Skills» altbekannte Tugenden aufpoliert oder neue Wertorientierungen formuliert? Welche Vorstellungen über «die Studierenden», «den Inhalt», «das Format» oder «die Expertise» liegen den jeweiligen Konzepten zu Grunde? Lassen sich aus den inneren Bezugsgrössen von «Old School» und «New School» gemeinsame Koordinaten für ein hochschulübergreifendes Modell von Hochschullehre ableiten? Welches sind die Inhalte und Formate, die die Mitarbeitenden und Studierenden als relevant, oder gar als essenziell betrachten? Und zwar nicht, weil sie lediglich den kleinsten gemeinsamen Nenner einer hochschulübergreifenden Lehre darstellen, sondern weil sie zur Vervielfachung der Disziplinen beitragen können und der FHNW gemeinsame, neue Horizonte eröffnen?
In ihrer fünften und letzten Auflage wird die Innovation School an ihrer eigenen Transformation arbeiten und geht einen Schritt in Richtung «Umsetzung». Auf der Grundlage der Arbeitsformate und Kooperationen, die in den vergangenen Jahren entwickelt wurden (Future Skills, Agiles Lehren und Lernen, Eduscrum, Barcamp), wird die Innovation School einen Experimentalraum schaffen, um ein hochschulübergreifendes Lehrformat für die FHNW zu erarbeiten.
Hyperdisziplinarität als Modell für die Vernetzung der Hochschulen?
Der Begriff «Hyperdisziplinarität» könnte als verbindendes Lehr- und Arbeitsmodell dienen, bei dem Theorien, Methoden und Praktiken aus verschiedenen Disziplinen weit über traditionelle inter- oder transdisziplinäre Ansätze hinaus integriert werden, um komplexe Probleme zu lösen. Zugleich erfordert «Hyperdisziplinarität» eine tiefe Anerkennung und Wertschätzung für die Vielfalt des Wissens und der Methoden. «Hyperdisziplinarität» fördert eine Kultur der Offenheit und des Austauschs und kann besonders in jenen Bereichen wertvoll sein, in denen komplexe, vielschichtige Probleme eine breite Palette von Fachkenntnissen erfordern.
Wir freuen uns auf die Interaktion mit Ihnen über die Zukunft der Hochschullehre.
Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW
Hochschule für Gestaltung und Kunst Basel FHNW
Nicolaj van der Meulen
Projektleiter Innovation School