Soziale Arbeit unterstützt Menschen in schwierigen Lebenssituationen und bewegt sich in spannungsvollen und konfliktreichen Feldern der Gesellschaft. Prekäre Lebenslagen und Krisen sind allgegenwärtig. Professionelle müssen häufig unter schwierigen gesellschaftlichen und politischen Bedingungen handlungsfähig bleiben, hohen Arbeitsbelastungen standhalten und widersprüchliche Erwartungen aushalten. Fachkräfte und Organisationen der Sozialen Arbeit sind häufig auch (chronischem) Stress und situativen Grenzerfahrungen ausgesetzt. Das kann zu Erschöpfung und Ohnmacht führen, zu Unzufriedenheit am Arbeitsplatz und zu erhöhter Fluktuation des Personals. Gesundheitliche Fragen sind in Organisationen der Sozialen Arbeit eine anhaltende Herausforderung, die aktiv angegangen werden muss.
Gesundheit in Organisationen ist das Ergebnis eines Zusammenspiels von Verhältnissen, Strukturen sowie von individuellen und psychosozialen Faktoren: Selbst(für)sorge spielt ebenso eine Rolle, wie die Robustheit von Teams, die eine «Save Base» für psychologische Sicherheit bieten können. Gesundheit ist nicht auf persönliche Eigenschaften, Ausstattungsmerkmale oder Kompetenzen zu reduzieren. Sie wird organisational gefördert und von resilienten Organisationen gestützt.
Am diesjährigen Praxisforum beschäftigen wir uns mit dem Wechselspiel gesundheitsrelevanter Faktoren in Organisationen der Sozialen Arbeit: Wie können Sozialarbeiter:innen trotz Problemarbeit und zunehmendem Druck ihre Gesundheit bewahren? Was macht Teams in Krisenzeiten widerstandsfähig? Und wie mobilisieren resiliente soziale Organisation Ressourcen, um für schwierige Zeiten gewappnet zu sein?