Einsatz und Interaktionsgestaltung von sozialen Robotern im Coworking Space
Eine Fallstudie zum Einsatz des sozialen Roboters Pepper im Space Zero Coworking bei Angestellte Schweiz
In der Schweiz wurden bereits Pilotprojekte zum Einsatz von sozialen Robotern in Hotels, Einkaufszentren usw. durchgeführt. Die Einsatzmöglichkeiten in einem Coworking Space wurden allerdings bisher kaum beleuchtet. Genau dieser Frage ist die Hochschule für angewandte Psychologie (APS) im Auftrag von Angestellte Schweiz nachgegangen. Unter der Leitung von Alexandra Tanner und Prof. Dr. Hartmut Schulze haben fünf Studierende der APS, Jan Borer, Nadine Dönz, Cynthia Künzi, Grazia Lo Presti und Michelle Rüegg untersucht, welchen Einfluss verschiedene Interaktionsformen eines sozialen Roboters als Host im Coworking Space auf die Einstellung von Benutzenden dem Roboter gegenüber haben. Weiter untersuchten sie, welche Einsatzmöglichkeiten es für den Roboter gibt und welche Interaktionsform vorgezogen wird.
Das studentische Projekt fand im Zeitraum Mai 2019 bis März 2020 statt und wurde kürzlich erfolgreich abgeschlossen. Wir gratulieren den fünf Studierenden, die das Projekt exzellent ausgeführt haben.
Methodik und Ergebnisse der Untersuchung
Im Zentrum des Projekts steht unter anderem die Fragestellung: Wie müsste der Roboter im Coworking Space interagieren?
Um diese Forschungsfrage zu beantworten, wurde ein Within-Subject-Experiment mit anschliessendem Leitfadeninterview ausgelegt, worin die 32 Teilnehmenden der Studie mit Pepper, einem humanoiden Roboter von Softbank Robotics, zwei inhaltlich gleiche Dialoge führten. In einem Dialog antwortete der Roboter in einer emotionalen, im anderen in einer funktionalen Interaktionsform.
In dem systematisch kontrollierten Experiment haben die Studierenden die 32 Teilnehmenden zuerst mit dem Roboter interagieren lassen (und dabei in zufälliger Reihenfolge zuerst den emotionalen und dann den technischen Interaktionsstil oder umgekehrt eingesetzt). Anschliessend wurde mit einem Fragenbogen der Effekt des Interaktionsstils auf vier Variablen untersucht: Vertrauen, soziale Attraktivität, Nutzungsbereitschaft und soziale Präsenz. Die Auswertung der Daten zeigte, dass die Teilnehmenden generell den emotionalen Interaktionsstil bevorzugten. Die emotionale Interaktion führte bei der sozialen Attraktivität sowie der sozialen Präsenz zu signifikant höheren Werten, nicht aber beim Vertrauen und der Nutzungsbereitschaft.
Neben dem Interaktionsstil haben sich die Studierenden mit weiteren spannenden Themen rund um den Einsatz von sozialen Robotern befasst, wie z.B. mit der Frage, welche Aufgaben der Roboter im Coworking Space übernehmen könnte.
Kontakt:
Michelle Rüegg (michelle.rueegg@students.fhnw.ch)
Grazia Lo Presti (grazialopresti@students.fhnw.ch)
Jan Borer (jan.borer@students.fhnw.ch)
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