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Die Gemeinde Schwanden b. Brienz und teilweise auch Brienz (Kienholz) sind seit Jahrhunderten immer wieder von Wildbächen und einem Bergsturz bedroht.
Beim Bergsturzgebiet handelt es sich um das Schwanderbärgli, bestehend aus den Gebieten Ägerdi, Brunni und In Brichen an der Südflanke des Brienzer Rothorns, nordöstlich von Schwanden b. Brienz gelegen. Das Anrissgebiet ist unter dem Namen Ägerdi-Spalte bekannt, die im Gelände von Auge deutlich sichtbar ist.
Im Jahre 1901 kam es unterhalb der Ägerdi-Spalte im Gebiet In Brichen letztmals zu einem grösseren Bergsturz mit einer Masse von rund 1 Million Kubikmeter. In der Folge wurden verschiedene bauliche und forstliche Massnahmen ausgeführt mit dem Ziel, das Gebiet zu stabilisieren, damit die Bevölkerung von Schwanden b. Brienz mit ihrem Hab und Gut besser geschützt ist. In den 1980-er Jahren wurden wieder grössere Bewegungen beobachtet, die zur Besorgnis Anlass gaben. Aus diesem Grund wurde beschlossen, das Bergsturzgebiet vermessungstechnisch exakt von der damaligen Ingenieurschule beider Basel, heute Fachhochschule Nordwestschweiz, periodisch erfassen zu lassen.
Um das genaue Verhalten der Bewegungen bestimmen zu können, führt die Fachhochschule Nordwestschweiz, Hochschule für Architektur, Bau und Geoamtik, Institut Geomatik seit 1989 millimetergenaue Messungen durch. Von 1989 bis 1997 wurden die entsprechenden Vermessungsarbeiten jährlich als Aufgabe in einer Diplomarbeit formuliert. Von 1998 bis 2010 fanden die Arbeiten im Rahmen eines Ingenieurvermessungskurses mit allen Studierenden jährlich statt. Ab 2010 wurde aufgrund des Bewegungsverhaltens auf einen 2-Jahres-Rhythmus umgestellt. Im Jahr 2020 konnte aufgrund der Corona-Pandemie keine Folgemessung durchgeführt werden. Im Jahr 2022 führten Studierende dieses Vertiefungsprojekt im Fachbereich Ingenieurgeodäsie fort.
Die folgende Übersicht zeigt rot eingezeichnet die Ausdehnung des Rutschgebietes Schwanderbärgli.