Nach zweijähriger Pause war es dieses Jahr wieder an der Zeit für eine weitere Folgemessung des Deformationsnetzes „Schwanderbärgli“ in Schwanden bei Brienz.
Auf Grund der Klassengrösse wurde dieses Jahr mit 13 Studierenden, im Unterschied zu anderen Jahren, nur ein einwöchiger Block durchgeführt. Auch dieses Jahr dienten verschiedene Ferienwohnungen in Hofstetten als Unterkunft, das örtliche Feuerwehrgebäude als Materialmagazin und der Seminarraum des Landgasthofes Alpenrose als Kurszentrum für die Büroarbeiten.
Die ersten Studierenden erreichten Hofstetten am Sonntagnachmittag und begannen sofort mit dem Ausräumen der Fahrzeuge und dem Einrichten des Materialmagazins. Die restlichen fanden sich nach und nach, die letzten noch vor Mitternacht, in den Ferienwohnungen ein.
Der Montag begann mit einem reichhaltigen Frühstück, welches uns im Landgasthof Alpenrose serviert wurde. Anschliessend erhielten wir eine Einführung ins Projekt und in den organisatorischen Ablauf der Woche vom Projektleiter Peter Mahler, um anschliessend das betreffende Gebiet „Schwanderbärgli“ zu besichtigen. Dabei wurden die mit den unterschiedlichen Gebietsnamen betrauten Gruppen (Ägerdi, Sperre und Schwanden) mit dem ganzen Gebiet bekannt gemacht. Weiter wurde das Instrumentarium für die anstehenden Messungen vorbereitet. Auch die ersten GNSS-Messungen wurden an diesem Tag vorbereitet und gestartet. Zu diesem Zweck wurden die Empfänger konfiguriert und für zwei Nachtsessionen auf den betreffenden Punkten aufgestellt und die Messungen gestartet.
Das Hauptthema des Dienstags war die Rekognoszierung in den einzelnen Gebieten. Um die knappe uns zur Verfügung stehende Arbeitszeit optimal zu nutzen, wurden gewisse Punkte von der Projektleitung schon vor dem Kurs aufgesucht und markiert. Durch diese Vereinfachung mussten wir „nur“ noch die Visuren zwischen den Punkten freilegen, wobei wir auf die Hilfe des Försters zählen konnten. Auch gewisse Vorarbeiten für die Messungen, wie Stative stellen, konnten an diesem Tag geleistet werden. Das Wetter zeigte uns am Dienstag, wie wechselhaft es in den Bergen sein kann und dass wir uns auf einiges einstellen müssen.
Schon beim Frühstücken am Mittwoch wurde uns schnell klar, dass das Wetter nicht mitspielen wird. Es war sehr nass und auch die ersten Nebelschwaden liessen Ungutes ahnen. Trotzdem starteten alle Studierenden voller Elan in den ersten Messtag. Dieser wurde aber relativ schnell gebremst, da der Nebel schnell dichter wurde und das Messen verunmöglichte. An diesem Tag war Flexibilität gefragt, denn das Wetter wechselte halbstündlich und dadurch konnten gewisse Messungen, welche zuvor noch erfasst hätten werden können, nicht mehr durchgeführt werden. Enttäuschte Studierende beendeten den Messtag, da viele der vorgenommenen Messungen nicht gemacht werden konnten und somit an diesem Tag nur relativ wenige Resultate erzeugt werden konnten. Die enttäuschten Mienen wurden jedoch schnell heller, als das grosszügig von der Gemeinde Schwanden gesponserte Nachtessen gesichtet wurde, das der Revierförster Werner Flühmann vortrefflich und ausgezeichnet zubereitet hat. Bei Grillade und Getränk konnte der durchzogene Tag doch noch versöhnlich abgeschlossen und einige Anekdoten erzählt werden.
Auch der zweite Messtag am Donnerstag war wettermässig wechselhaft. Von Schneefall bis sonige Abschnitte wurde alles erlebt. Auch wenn der Nebel teilweise die Arbeit erschwerte oder dadurch Pausen erzwungen wurden, kamen die Arbeiten zügig voran und einige der Gruppen konnten am Abend grosse Fortschritte vorweisen. Die Studierenden liessen den Tag bei einem feinen Essen ausklingen und stärkten sich so für den hoffentlich letzten Messtag.
Am Freitag wurde voller Tatendrang gestartet, schliesslich war das Ziel jedes Beteiligten, die Messungen am Morgen abzuschliessen um am Abend nach Hause gehen zu können. Da eine Gruppe ihre Arbeiten bereits abgeschlossen hatte, unterstützte diese netterweise die anderen. Durch diesen Teamgeist wurden alle Messungen am Morgen abgeschlossen, was am Mittag bei schönem Wetter mit Grillade gefeiert wurde. Am Nachmittag wurden dann Abschlussarbeiten erledigt. So mussten die gemessenen Daten gesichert und das Material gereinigt sowie verladen werden, damit am Abend die Heimreise angetreten werden konnte.
Diese Blockkurswoche war trotz durchzogenem Wetter für alle Studierenden eine grossartige Erfahrung und wird uns in sicherlich gut in Erinnerung bleiben. Nun müssen die gemessenen Daten noch ausgewertet werden, um Rückschlüsse auf die Bewegungen am „Schwanderbärgli“ machen zu können.