Das Ziel des Messkonzeptes besteht darin, dreidimensionale hochgenaue Koordinaten zu bestimmen, um aus verschiedenen Messepochen genaue und zuverlässige Koordinatendifferenzen abzuleiten.
Das Messkonzept besteht aus folgenden 5 Stufen:
Den Deformationsmessungen liegt ein geodätisches Netz zu Grunde (siehe Netzplan), in welchem modernste Messmethoden (Satellitenmesstechnik GNSS1, Tachymetrie2, Präzisionsnivellement3, Laserscanning4) zum Einsatz kommen. Die GNSS-Punkte werden statisch (3 Stunden) in zwei bis vier Sessionen gemessen. GNSS-Rahmen- und GNSS-Verdichtungsnetz werden in einer Nacht- und einer Tageskampagne bestimmt. Anhand von höhenmässig exakt bekannten Fixpunkten unterhalb und oberhalb des Bergsturzgebietes kann der GNSS-Höhenmassstab, der bis zu 100 ppm (= 100 mm auf einen Kilometer Höhenunterschied) betragen kann, bestimmt und berücksichtigt werden. Im Tachymetrienetz werden die Messungen grundsätzlich automatisiert, das heisst mit ATR5 erfasst. Die geometrischen Höhenmessungen (Präzisionsnivellement) dienen für eine stabile Höhenbasis zwischen den Festpunkten von Schwanden b. Brienz und Hofstetten und gewährleisten den Anschluss an einen LV95/LHN95-Fixpunkt der swisstopo.
1 Globale NavigationsSatellitenSysteme: GPS (USA), GLONASS (Russland), GALILEO (Europa), BeiDou (China)
2 Tachymetrie: Richtungs- (horizontal und vertikal) und Distanzmessung in Einem
3 Präzisionsnivellement: Höhendifferenzbestimmung
4 Laserscanning: Berührungsloses dreidimensionles Messverfahren, mit dem Objekte flächenhaft, schnell, genau und mit hoher Auflösung erfasst werden können.
5 Automatic Target Recognition (Automatische Zielerfassung)