Sounds

Posttraumatische Tonstörung

7. November 2020
Tieffrequentige Schwingung des Seils beim Holzboden vom 6. November 2020.

Gelegentlich schwingen die Seile von Seilbahnen (ohne erkennbare Anregung) so heftig und tieffrequentig, dass das Kontaktmikrophon trotz starker Klammerbefestigung anfängt auf der Resonatorplatte zu springen. Es entsteht eine klirrende Tonstörung wie die nachfolgende Tonaufnahme zeigt (siehe auch das dazu passende Oszillogramm der ersten acht Impulse oben).

Tonaufnahme vom 6. November 2020, Seilbahn Holzboden-Oberschwand.

Bei der untenstehenden Aufnahme der Transportseilbahn auf die Alp Rüti bei Spiringen ist die gewaltige Veränderung der tieffrequentigen Seilschwingung innerhalb von nur vier Minuten kaum hörbar. Einzig die gegen Ende ausbrechende Vibration des Transducers verdeutlicht die extreme Energie, die das Seil inzwischen aufgenommen hat. Auch hier war die Ursache von aussen nicht erkennbar, es herrschte einzig leichter Wind.

Tonaufnahme vom 28. Oktober 2020, Seilbahn nach Rüti, ab ca. 1 Minute sind zunehmend heftige Vibrationen des Mikrophons erkennbar. Die tieffrequentigen Seilschwingungen bleiben dagegen weitgehend unterhalb des hörbaren Bereichs.

In solchen Fällen kann man auf einen Beschleunigungssensor ausweichen und dessen Daten als Wav-File auslesen und so die Schwingungen in den hörbaren Bereich transponieren.

Screenshot von der Beschleunigungsmessung mittels der App PhyPhox vom 6. November 2020.

Die oben gezeigte Messkurve von der Materialseilbahn Holzboden-Oberschwand verdeutlicht den groben Verlauf. In der nachfolgenden Aufnahme wird die Messkurve 16mal schneller abgespielt, wodurch die einzelnen Impulse zum Vibrato verschmelzen und ein übergeordneter Ablauf erkennbar wird.

Messung vom 6. November 2020, Seilbahn Holzboden-Oberschwand, 16fach verschnellert.
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