Auf-Zügeln

Bei der Materialseilbahn von Unterschächen-Stutz nach Obsaum herrscht gerade Hochbetrieb: Die neuen Pächter auf der Alp Obsaum eröffnen in Kürze die Saison und müssen viel Gepäck und Material den Berg hoch schaffen.

Alles muss genau ausgerichtet und vorab gewogen werden, um die Bahn nicht zu überlasten. Beim Montieren meiner GoPro-Kamera mache ich einen Anfängerfehler und fixiere sie zunächst oberhalb des Zugseils, so dass sie beim nächsten Masten einfach abgerissen worden wäre… Zum Glück gibt’s genügend Sachverstand und Hilfsbereitschaft vor Ort, um das zu verhindern, und so entsteht ein schönes Videodokument einer Fahrt vom frühsommerlichen Unterschächen durch eine wilde Felssturzlandschaft im Nebel zur noch fast winterlichen Alp Obsaum.

Dank gummierten Rädern fährt die Seilbahn von der Talstation praktisch geräuschlos nach oben. Auch das Hilfsseil mit den Flugwarnkugeln, das normalerweise auf alle Einflüsse stark reagiert, zeigt nur leichte Veränderungen, als die Bahn losfährt (siehe nachfolgende Aufnahme).

Aber etwa 30 Minuten nach der zweiten und letzten Fahrt, ist beim Tragseil eine auffallende Schwingung sogar mit blossem Ohr hörbar. Vermutlich begünstigt durch die gewittrigen Wetterverhältnisse gelingt nun erstmals eine Aufnahme des singenden Tragseils von Obsaum (siehe unten):

Die Tonaufnahme weist eine sehr schöne Gesamtdramaturgie auf, besonders auch die rhythmischen Schichten in der zweiten Hälfte sind faszinierend und so noch nie aufgetreten. Das untenstehende Bild vermittelt einen Eindruck der extremen Bedingungen: Die steilen Flanken, die im Tal schon kräftige Frühlingssonne, der bedrohliche Gewitterwolkenturm und die noch neblig-winterlichen Verhältnisse oben auf der Alp.